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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Zuhause geworden, und ich merke, es stört mich zu glauben, dass ich zurückgewiesen werde.“
    „Sie sind nur überrascht, vielleicht auch schockiert. Ich denke, sie gewöhnen sich an uns. Du wirst sehen.“
    „Das ist Teil des Problems“, sagte sie. „Ich habe keine Zeit, das abzuwarten.“
    „So schnell müssen wir schon gehen?“
    Brighid atmete tief ein. „Ja. Heute noch.“
    Cuchulainn öffnete den Mund, dann schloss er ihn wieder. Sie sah, dass seine Wangenpartie sich anspannte, doch anstatt mit ihr zu diskutieren, nickte er nur.
    „Ich muss –
wir
müssen uns beeilen“, korrigierte sie sich unter seinem scharfen Blick. „Mir ist nicht bekannt, wie viel du über die Suche nach dem Kelch der Hohen Schamanen weißt …“ Sie hielt inne. Er sah unbehaglich drein und strich sich durchs Haar, dann stieß er gereizt den Atem aus.
    „Ich weiß nichts darüber. Mein ganzes Leben lang habe ich mich darauf konzentriert, die Dinge zu beherrschen, die ich sehen kann … fühlen kann … mit der Stärke meines Körpers oder Schwertes besiegen kann. Es liegt eine frustrierende Ironie darin, dass all meine hart erworbenen Fähigkeiten mir jetzt überhaupt nicht von Nutzen sein werden.“
    „Abgesehen von meiner Verbindung mit dem Geist der Tiere bin ich der Anderswelt aus dem Weg gegangen. Wie bei der Seelenerneuerung weiß ich nicht mehr als du über das Seelenreich“, erklärte Brighid. „Die Anderswelt stand für mich immer für meine Mutter – und ich habe mein Leben damit verbracht, ihrer Herrschaft aus dem Weg zu gehen, also vermied ich auch jeglichen Kontakt mit dem Reich der Spiritualität. Ich erfuhr allerdings ein wenig über die Suche der Hohen Schamanen, weil es für mich vorgesehen war, aus dem Kelch zu trinken. Meine Mutter hat mich entsprechend ausgebildet, vermutlich dachte sie, sie könnte mich mit der Aussicht auf Macht locken. Das ist ihr jedoch nicht gelungen. Ich hätte den Kelch niemals zu ihren Bedingungen angerührt.“
    „Du wirst aus dem Kelch trinken, Brighid, aber es wird zu deinen Bedingungen geschehen“, sprach Cuchulainn ihr Mut zu.
    Brighids Blick glitt zurück zum Scheiterhaufen ihrer Schwester. „Ich werde das nutzen, was meine Mutter mir beigebracht hat, und dann tun, was ich bei deiner Seelenerneuerung getan habe – ich betrachte es als eine andere Form der Jagd.“
    „Wir gehen den Spuren des Kelchs nach?“
    „Wir werden es zumindest versuchen, aber wir können nicht von hier aus beginnen. Die Suche des Hohen Schamanen findet zu drei Teilen mit der Seele und zu einem Teil mit dem Körper statt. Wir müssen uns von der Burg entfernen und einen Ort aufsuchen, an dem wir von dieser Welt und den Problemen derer, die sie bevölkern – ob Menschen, Zentauren oder Fomorianer – getrennt sind. Sobald wir etwas isolierter sind, wird der Eintritt in die Anderswelt …“ Ihre Lippen verzogen sich zur Parodie eines Lächelns, wie sie wusste, während sie weiter auf den schwelenden Scheiterhaufen starrte. „Nun, ich will nicht sagen, dass er einfacher wird, doch wenn wir uns von all dem hier lösen, sollte die Anderswelt für uns erreichbarer sein.“
    „Ich schätze, das ergibt Sinn.“ Cu nickte. „Und du willst heute noch anfangen?“
    „Ich
will
nicht!“, rief sie, zügelte ihre Emotionen jedoch schnell wieder. „Ich will nicht“, wiederholte sie etwas ruhiger. „Aber ich weiß nicht, was ich tun soll, außer dem Strom der Ereignisse bis zu ihrer Lösung zu folgen. Und es fühlt sich für mich an, als würden uns Schwierigkeiten wie eine Flutwelle entgegenkommen. In der Zeit, in der meine Mutter verwundet war und starb, hatte mein Bruder die Möglichkeit, nach dem Kelch zu suchen. Vielleicht konnte sie ihn dabei sogar noch ein wenig anleiten. Er ist uns mehrere Tage voraus und hatte die Hilfe einer Hohen Schamanin. Wir müssen ihn einholen.“
    „Wir haben Eponas Segen. Ich glaube nicht, dass er ihn auch hat“, wandte Cuchulainn ein.
    „Nur weil wir den Segen der Göttin haben, heißt das nicht, dass mir der Kelch vor Bregon gewährt wird – oder dass er mir überhaupt gewährt wird.“
    „Du hast recht, wir müssen Zeit gutmachen“, stimmte Cu grimmig zu. „Wir werden heute noch aufbrechen.“
    „Cuchulainn“, sagte sie, als er sich umdrehte. „Wenn es einen anderen Weg gäbe, weißt du hoffentlich, dass ich ihn einschlagen würde. Dieser Ort … dieser Clan … war mir mehr ein Zuhause als alles, was ich in meinem Leben je kennengelernt

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