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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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nicht, doch die Macht in ihren Worten war so groß, dass sich Cuchulainn die Nackenhaare aufstellten.
    Dann begann ihr Körper zu schimmern. Sie glühte. Das helle Licht, das auf ihrer Haut tanzte, schien sich zu bewegen, aber es war nicht das Licht, das sich veränderte. Es war die Haut der Jägerin, die Wellen schlug und sich verflüssigte. Brighid schloss die Augen und hob Arme und Kopf im Gleichklang ihrer Worte.
    „Ich bin das Wildschwein
und der Lachs im Fluss,
ich bin ein See auf der Ebene,
ich bin ein Wort der Weisheit
und die Spitze eines Speers,
ich bin die Verlockung am Ende der Welt
und kann meine Gestalt wandeln wie eine Göttin!“
    Als sie die letzte Zeile aussprach, schien ihr Körper in einem Schauer aus Licht zu explodieren und ihr wortloser Schrei der Qual hallte von den Wänden der Höhle wider.
    Trotz seines Schwurs sprang Cuchulainn auf die Füße und eilte zu ihr, blieb aber stolpernd stehen, als er die Frau sah. Sie kniete auf demselben Platz, an dem zuvor Brighid gestanden hatte. Ihr Kopf war gesenkt und feuchtes Haar bedeckte ihr Gesicht. Eine ihrer Hände ruhte auf der Erde, die andere war immer noch erhoben. Sie atmete schwer. Ihr nackter Körper war von einer glitzernden Schweißschicht bedeckt. Stöhnend schaute sie auf und warf ihre silberweißen Strähnen zurück.
    „Ich wünschte, jemand hätte mir gesagt, wie weh das tut“, sagte Brighid heiser.
    „Bei der Göttin! Brighid!“
    Cuchulainn machte einen Schritt auf sie zu und blieb dann zögernd stehen, als hätte er Angst, ihr zu nahe zu kommen.
    Sie schaute ihn durch den Schleier der ihr ins Gesicht fallenden Haare an. „Wenn du mir jetzt sagst, dass du Angst hast, mich zu berühren, verspreche ich dir, dass ich sehr enttäuscht sein werde.“
    „Natürlich habe ich keine Angst, dich zu berühren. Ich will nur nicht …“
    Er stieß einen Fluch aus und trat zu ihr. Vorsichtig fasste er sie an den Armen und half ihr aufzustehen.
    „Ich wollte dir nur nicht wehtun“, sagte er.
    „Du wirst mir nicht wehtun.“ Sie schaute an ihrem Körper hinunter und riss die Augen auf. „Ich hatte keine Ahnung, wie komisch das sein würde.“
    Cu legte einen Arm um ihre Taille. „Vielleicht solltest du zum Lager herüberkommen und dich hinsetzen.“
    Sie nickte und machte ein paar stolpernde Schritte vorwärts. Dann blieb sie stehen und schaute auf ihre Beine. „Ich bin so klein.“ Cuchulainns bellendes Lachen klang ein wenig hysterisch in ihren Ohren.
    „Du bist nicht klein. Sieh dich an, du bist beinahe so groß wie ich.“
    „Warte. Lass mich los und … ich meine, ich muss …“ Sie seufzte, als sie seinen perplexen Gesichtsausdruck sah. „Cuchulainn, ich will einen Moment lang auf meinen
eigenen zwei Füßen
stehen und mich an mein neues Ich gewöhnen.“
    „Oh! Natürlich.“
    Er löste den Griff um ihre Taille und ließ auch ihren Ellbogen los, dann trat er einen Schritt zur Seite. Brighid richtete sich auf und schaute erneut an sich herab. Ihr Oberkörper hatte sich nicht verändert, aber von der Taille abwärts war sie ein komplett anderes Wesen. Ihren kräftigen Pferdekörper hatte sie gegen zwei lange, schlanke Beine eingetauscht. Sie warf einen Blick über ihre Schulter und blinzelte, um das Schwindelgefühl zu vertreiben, das sie dabei überfiel.
    „Bei der Göttin! Da hinten ist ja gar nichts mehr“, platzte sie heraus.
    Dieses Mal klang Cus Lachen schon wieder annähernd normal.
    „Natürlich ist da was. Du hast einen ziemlich wohlgeformten Po.“
    Sie schaute ihm in die Augen. „Du findest meine Körperformen anziehend?“
    „Sehr“, erwiderte er. „Was nicht heißt, dass ich dich als Jägerin nicht auch attraktiv finde“, fügte er hastig hinzu.
    „Ich weiß bereits, dass ich dir als Zentaurin gefalle. Dieser Körper hier ist für mich neu, da ist es nur natürlich, dass ich mich frage …“
    „Du musst dich nicht fragen, Brighid. Du bist eine ganz erlesene Frau. In diesem Licht siehst du aus wie eine seidenhäutige Göttin, die irgendwie vom Morgenhimmel gestiegen ist.“ Er strich durch ihr Haar und spielte mit einer Strähne. „Und ich bin der glücklichste Mann, weil ich dich entdeckt habe.“
    Sie sah das Verlangen in seinen Augen, und dieses Wissen löste ein sehnsüchtiges Ziehen in ihrem Schoß aus. Lächelnd ließ sie den Blick erneut über ihren Körper gleiten. Vorsichtig streckte sie eines ihrer Beine nach vorne und hob es an. „Beine … Zehen … das ist alles so normal und doch so

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