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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Landschaft. Beinahe sofort fühlte sie sich zu einem Ort nicht weit von ihrer Höhle entfernt hingezogen, wo ein einsames, dunkelblaues Seelenlicht stetig glühte. Der Wallach. Bei der Göttin, das war leicht gewesen! Dann weckte ein weiteres, kleineres Seelenlicht in der Nähe des Pferdes ihre Aufmerksamkeit. Sie konzentrierte sich darauf und wunderte sich über die lebhafte goldene Aura. Plötzlich verstand sie, was sie sah, und hätte am liebsten laut gelacht. Beinahe hätte sie ihre Trance sofort unterbrochen, um Cu zu erzählen, was da vor sich ging, aber andere Seelenlichter zogen ihr Interesse auf sich.
    Mit Erstaunen dachte sie an das Reh, das sie jagen wollte, und sah kleine glühende Flecken über die Hügel und auf die Ebene der Zentauren hinaushuschen. Nun, überlegte sie glücklich, ich werde kein Problem haben, uns etwas zu essen zu erlegen.
    Am Rande ihrer Wahrnehmung bemerkte sie eine Bewegung. Es kam aus dem Norden. Ein so helles smaragdgrünes Leuchten, dass es sie blendete. Ihre Seele zuckte zusammen und unterbrach damit den meditativen Zustand, in den sie so leicht hineingeglitten war. Ihre Augenlider flatterten und sie spürte unbekannte Erschöpfung an ihrem Körper und ihrer Seele zerren. Cuchulainn beobachtete sie genau. Sorge umschattete seine Augen. Ihr erster, instinktiver Wunsch war, ihn zu beruhigen. Sie verdrängte das geheimnisvolle grüne Licht aus ihren Gedanken.
Später, nachdem ich gegessen habe und nicht mehr so müde bin, finde ich heraus, was es damit auf sich hat … vermutlich ist es nur das grüne Glühen der nördlichen Wälder …
    Sie entspannte sich und berührte sanft das Gesicht ihres Ehemannes. „Cu, ich nutze seit Jahren meine Verbundenheit mit den Seelen der Tiere, um Wild aufzuspüren. Das ist nichts, worüber du dir Sorgen machen musst. Ich bin ein wenig überreizt, aber ansonsten geht es mir gut.“
    „Ich weiß. Es ist nur …“ Er schüttelte sich und lächelte sie an. „Du hast recht. Ich bin dumm. Hast du mein untreues Pferd gefunden?“
    „Ja. Er ist nicht weit von hier. Wende dich in nordwestliche Richtung, dort wirst du auf eine Rehfährte stoßen. Folge ihr zu einer Lichtung mit einem Teich. Dort findest du deinen Wallach. Es ist maximal eine Stunde Fußmarsch von hier.“ Sie grinste ihn an. „Er ist nicht allein.“
    Er sah sie fragend an. „Ich nehme an, du willst mir nicht sagen, was da sonst noch ist?“
    „Hm. Ich könnte dir einen Hinweis geben. Sie ist behaart und sehr, sehr nervtötend.“
    „Fand?“
    „Genau die.“
    Cuchulainn lachte laut auf, und Brighid stieß einen übertriebenen Seufzer aus. Grinsend legte er sich das Halfter über die Schulter.
    „Ich werde meine Viecher einfangen und dich dann hier wieder treffen.“
    „Ich bringe was zu essen mit.“
    „Ich sorge für Wein und gute Unterhaltung.“
    Brighids Lachen folgte ihm, als Cuchulainn die Höhle verließ, sich in Richtung Nordwesten wandte und einen der sanften Hügel der Blau Tors erklomm. Oben angekommen, drehte er sich um und sah, wie seine Frau ihren Bogen aufnahm und sich den Köcher mit den Pfeilen auf den Rücken schnallte.
    „Ich liebe dich, Brighid!“, rief er und schüttelte dann den Kopf über diese verliebte Torheit. Sie stand zu nah am Wasserfall, um ihn hören zu können, und selbst aus dieser Entfernung sah er ihre konzentrierte Miene. Im Moment war das Einzige, worauf sie achtete, der Geruch oder die Spur eines Rehs.
    „Das ist meine schöne Jägerin“, murmelte er. Sie war mächtig und sensibel und intelligent. Er glaubte fest, dass es nichts gab, was er mit ihr an seiner Seite nicht erreichen könnte. Am Abend würden sie gut speisen und die Energie aufladen, die sie in den letzten Tagen verloren hatten. Am Tag darauf ginge es in die Ebene der Zentauren. Er würde dafür sorgen, dass Brighid in der Dhianna-Herde ihre rechtmäßige Position als Hohe Schamanin einnahm. Dann könnten sie all die Missverständnisse und den Hass aus der Welt räumen, die unter der Führung ihrer Mutter entstanden waren. Menschen und Zentauren konnten glücklich zusammenleben. Seine Eltern waren der Beweis dafür – und er und Brighid ebenfalls. Die Neuen Fomorianer stellten keine Bedrohung für Partholon dar. Es gab keinen Grund, weshalb die Zentauren gegen sie antreten sollten. Sie waren nicht die Dämonen, die Partholons Krieger vor so langer Zeit niedergemetzelt hatten. Gemeinsam würden er und Brighid dafür sorgen, dass ihre Herde Vernunft annahm.
    Cuchulainn

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