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Beseelt

Beseelt

Titel: Beseelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Cast
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Bregon? Wie konntest du so viel Blutvergießen und Hass säen? War Mutters Hass nicht genug für den Rest deines Lebens?“
    Ein Zittern durchlief seinen Körper. „Ich wollte sie nur glücklich machen.“
    „Das wäre für jeden eine unmögliche Aufgabe gewesen.“ Das Mitleid, das sie kurz empfunden hatte, verflog. „Hast du es getan? Hast du Fallon befreit?“
    Bregon schloss die Augen und nickte.
    „Öffne deine Augen und sieh den Mann an, der dich töten wird“, befahl Cuchulainn.
    Wieder berührte Brighid sanft seinen Arm. Mit offensichtlicher Mühe hielt er sich zurück, die Klinge in Bregons Brust zu stoßen.
    „Wo ist Fallon hingegangen?“, fragte sie.
    „In die Berge. Mehr weiß ich nicht.“ Bregon zitterte. „Sie war entsetzlich.“
    Sein schockierter Gesichtsausdruck entspannte sich langsam, und Arroganz, die Brighid nur zu gut von ihrer Mutter kannte, schlich sich in seine Stimme.
    „Wie kannst du diese Kreaturen verteidigen? Sie sind böse. Sogar schwanger zerfetzte sie die Wachen mit ihren Händen und Füßen, um freizukommen. Ihre Gestalt anzunehmen, und sei es auch nur vorübergehend, war ein grauenhaftes Erlebnis.“
    „Die anderen sind nicht wie Fallon! Die Neuen Fomorianer sind sanft und freundlich. Epona hat sie mit der Fähigkeit gesegnet, Leben zu schützen und Pflanzen wachsen zu lassen.“ Brighid schüttelte angewidert den Kopf. Ihr war schlecht, und sie war so erschöpft, dass jedes Wort ihr unendlich schwerfiel. „Du bist schon immer so gewesen, Bregon. Unfähig, über deine unmittelbaren Wünsche und Sehnsüchte hinauszuschauen.“
    „Ich glaube nicht, dass es diesen geflügelten Kreaturen gestattet sein sollte, zu leben.“
    „Das hast nicht du zu entscheiden! Und was ist mit den Kriegern der Wachtburg? Wie viele von ihnen hast du umgebracht? Und wie viele hat Fallon getötet?“
    „Und was ist mit dem MacCallan-Clan?“, stieß Cuchulainn zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Sie haben meine Mutter ermordet“, schrie Bregon.
    „Du dummer Junge. Die Menschen, die sich auf der Ebene der Zentauren niedergelassen haben, hatten mit dem Clan gebrochen“, sagte Cuchulainn. „Warum sonst hätten sie versuchen sollen, sich hier ein neues Leben aufzubauen?“
    „Und niemand hat unsere Mutter getötet, Bregon. Es war ein Unfall – ein Unfall, der hätte vermieden werden können, wenn sie der kleinen Menschengruppe die Erlaubnis gegeben hätte, sich in einer Ecke der Ebene niederzulassen.“
    „Sie hatten kein Recht, hier zu sein! Sie können nicht einfach unbefugt das Land unserer Herde betreten!“
    „Nein!“ Brighid machte eine schneidende Bewegung mit ihrer Rechten. Diese energische Geste verursachte ihr Schwindel. „Die Pest, die der Hass unserer Mutter gesät hat, endet genau jetzt. Du kommst mit uns zu Eponas Tempel. Dort wirst du Etain erzählen, was du getan hast, und sie über deine Bestrafung entscheiden lassen.“
    „Das werde ich nicht tun!“
    Sein Atem kam in abgehackten Stößen, und sein Blick huschte umher, als suche er in der rauchigen Dunkelheit, die sie umgab, nach Hilfe.
    „Und wenn ich deine Hinterbeine zusammenbinden und dich hinter meinem Pferd herziehen muss, du wirst mitkommen“, sagte Cuchulainn.
    Brighids Haut begann zu kribbeln, kurz bevor das Geräusch sie erreichte. Ein Dröhnen baute sich auf. Es war donnergleich, aber lebendiger, intensiver. Die Erde unter ihnen bebte.
    „Bisons.“ Sie starrte ihren Bruder ungläubig an. „Du hast ebenfalls eine Verbindung zu den Tieren.“
    Bregon erwiderte ihren Blick ruhig. „Es gibt so einiges, was wir gemeinsam haben, Schwester.“
    „Was ist los?“, wollte Cuchulainn wissen.
    „Er hat die Bisons in Panik versetzt. Steig auf.“ Sie bemühte sich, das Entsetzen aus ihrer Stimme fernzuhalten. „Wir kümmern uns später um ihn.“
    Cuchulainn rührte sich nicht, sondern behielt seine Schwertklinge an Bregons Brust gedrückt.
    „Cu! Wenn wir nicht schnell von hier wegkommen, sterben wir.“
    „Wir werden ihn verlieren.“
    „Vielleicht, aber er kann sich nicht vor Epona verstecken.“ Er atmete frustriert aus und trat zurück.
    In dem Moment, in dem die Klinge nicht länger auf seiner Brust lag, erhob sich ihr Bruder und wandte sich an sie.
    „Vergib mir.“ Er weinte und stolperte auf sie zu.
    Automatisch öffnete sie die Arme, um ihn aufzufangen, doch anstatt sie zu umarmen, schnellte seine Hand hervor und zerrte die aufgerollte Bisonhaut von ihrem Rücken. Bevor Cuchulainn

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