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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Armaturenbrett herum. Er schaltete die Heizung an, dann lehnte er sich in seinem Sitz zurück. „Nun, ich bin offensichtlich hier, und das wäre ich nicht, wenn Vater mich nicht brauchen würde. Und da ich nur ein Ritual kenne, bei dem ich am Leben sein muss, nehme ich an, dass er vorhat, sich der Seelen der Vampire zu bemächtigen, die er erschaffen hat.“
    Ich trat auf die Bremse. „Was?“
    Cyrus kreischte laut auf, als es seinen Oberkörper seitwärts vom Sitz schleuderte. „Was zum Teufel tust du denn da?“
    „Willst du sagen, dass er die Seelen der Vampire essen will,die er erzeugt hat?“ Ein komischer, hysterischer Ton hatte sich in meine Stimme geschlichen. Das war ziemlich seltsam, denn ich fühlte mich gar nicht hysterisch, doch vielleicht waren meine Emotionen meinem Körper ein paar Sekunden voraus.
    „Na die, die er sich noch nicht geholt hat.“ Cyrus warf mir einen ärgerlichen Blick zu, als er sich wieder richtig hinsetzte. „Bleiben wir jetzt die ganze Nacht auf der Mitte der Straße stehen?“
    Mit zusammengebissenen Zähnen nahm ich den Fuß von der Bremse und trat aufs Gaspedal.
    Sorgsam untersuchte er seinen gesamten Körper, falls ihm ein Teil abhandengekommen war, nahm ich an, dann machte er es sich wieder auf dem Sitz bequem. „Es gab da ein Ritual, nach dem er damals im siebzehnten Jahrhundert schon gesucht hatte. Offenbar trachtete ein Souleater, der in prähistorischer Zeit entstanden war, danach, ein Gott zu werden, und wurde schließlich im antiken Griechenland als ein solcher verehrt. Das Ritual, das er dafür durchführte, war eine der ersten überlieferten okkulten Zeremonien.“
    Ich spürte einen bitteren Geschmack von Angst in meiner Kehle und schluckte. „Hat es funktioniert?“
    „Schon mal was von Hades gehört?“ Cyrus lachte und schüttelte den Kopf, als würde er über einen alten Freund sprechen. „Ich weiß es nicht mit letzter Sicherheit, aber Vater war völlig besessen von diesem Ritual, es muss das sein, was er jetzt durchführen will. Ich glaube, ein Aspekt ist, dass er die Seelen aller isst, die durch seine Hand gestorben sind. Er muss schon seit Jahrhunderten daran arbeiten.“
    Cyrus verfiel wieder in nachdenkliches Schweigen. Gerade, als ich etwas sagen wollte, wurde er plötzlich laut und donnerte mit beiden Fäusten auf die Ablage. Ich zuckte zusammen und kam dabei aus Versehen an die Hupe.
    Noch einmal schlug er mit seinen Fäusten zu. „Er hätte es mir sagen sollen. Ich habe ihm treu gedient, dafür hätte er mich in seinen Plan einweihen sollen!“
    „Er konnte es dir nicht sagen“, sagte ich sanft. „Dann hättest du gewusst, dass er dich töten wird.“
    Meine Worte zeigten keine Wirkung. „Kein Wunder, dass ich diesen grauenhaften Bikern Asyl gewähren sollte, vor all den Jahren …“
    „Eigentlich ist es erst zwei Monate her“, berichtigte ich ihn, aber er schien mich immer noch nicht zu hören.
    „Ich hätte es wissen sollen. Ich hätte wissen müssen, dass er so etwas plant.“ Cyrus schüttelte den Kopf. Der Ausdruck in seinem Gesicht war voller Abscheu. „Ich habe ihn verehrt. Wenn er es von mir verlangt hätte, dann hätte ich ihm meine Seele gegeben.“
    „Nein, das hättest du nicht.“ Ich erinnerte mich daran, wie Cyrus neben dem Sarg seines Vaters gekniet hatte, als wäre er eine heilige Reliquie. Was ich ihm jetzt sagen würde, war nicht gerade schmeichelhaft, aber dafür war es endlich die Wahrheit. „Du warst viel zu egoistisch. Du hättest nie deine Seele für ihn aufgegeben.“
    „Wahrscheinlich hast du recht.“ Ein dünnes Lächeln zuckte über seine Lippen. „Weißt du, ich wollte dich eigentlich heute töten.“
    „Und ich habe eigentlich damit gerechnet, dass du es versuchst.“ Ich hörte, wie er vor sich hin brummte, als er sich bei Sonnenaufgang hinters Steuer gesetzt hatte. Deshalb hielt ich das Chloroform griffbereit und versteckte alle Pflöcke unten in meinem Schlafsack.
    „Willst du mich nicht anschreien und fertigmachen?“ Cyrus lachte leise. „Das passt ja überhaupt gar nicht zu der Carrie, die ich kenne.“
    „Nun, die Carrie, die du kanntest, hatte zwei Monate Zeit, um über dich hinwegzukommen.“ Im nächsten Moment hätte ich mir die Zunge abschneiden können, dass mir so ein freudscher Fehler herausgerutscht war. „Ich meine natürlich, dass ich über das hinwegkommen musste, was du mir angetan hast. Jetzt machst du mich nicht mehr so nervös.“
    „Du musstest über mich

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