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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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hinwegkommen?“
    Natürlich konnte er so ein Eingeständnis nicht unkommentiert lassen. In den letzten zwei Monaten mochte er sich noch so sehr verändert haben, doch sein Ego würde nie klein beigeben.
    „Wenn ich das sage, meine ich alles an dir. Das solltest du nicht vergessen.“ Ich hielt inne und beschloss, dass ich gar nicht so genau wissen wollte, was ich da eigentlich eben gesagt hatte. „Du weißt schon, all die perversen, furchtbaren Dinge, die du mir angetan hast. Deine vollkommene Missachtung der Menschen, mich eingeschlossen.“
    „Darüber habe ich viel nachgedacht.“ Seine Stimme klang brüchig, als ob er gleich weinen würde.
    Bitte, bitte, lass ihn nicht hier im Wagen, während ich fahre, sein öffentliches Reuebekenntnis ablegen . Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich damit umgehen konnte.
    „Das war allerdings, bevor du aus Versehen Mouse umgebracht …“ Er drehte den Kopf zur Seite, sodass ich nur sein Profil erkennen konnte, als ich kurz zu ihm hinüberblickte. „Das war nicht fair. Natürlich kann ich nicht nur dir die Verantwortung geben für das, was passiert ist.“
    „Wie großzügig.“ Ich schluckte den Kloß hinunter, den meine Schuldgefühle in meiner Kehle geformt hatten. „Es tut mir sehr leid. Du weißt, dass ich es nicht aushalten kann, wenn Unschuldige leiden müssen.“
    „Aber meinem Vater gefällt das.“ Cyrus schüttelte denKopf. „Ach, was soll’s? Lass uns bitte über etwas anderes reden.“
    „Worüber denn? Das Wetter?“ Es war einfach unglaublich. Er war immer noch genauso wie früher, wenn er davon ausging, dass es in Ordnung war, mir ihren Tod anzulasten. „Du bist wirklich ein Arschloch.“
    „Carrie, es tut mir leid.“ Er schloss die Augen und verzog das Gesicht.
    Eigentlich hatte er sich nicht bei mir entschuldigen wollen und bedauerte, dass er es nun doch getan hatte. Ich gab ein ärgerliches, ungläubiges Schnaufen von mir. „Na, dass dir deswegen mal bloß kein Zacken aus der Krone bricht!“
    „Das alles ist verdammt schwer für mich! Du hast mich zurückgewiesen!“ Seine Finger krallten sich in die Armlehne.
    Nur zu gut erinnerte ich mich an seine gewalttätigen Wutausbrüche und rückte ein wenig von ihm ab. Viel nützen würde mir der eine Zentimeter nach links allerdings nichts, und die verkrampfte Haltung verschlimmerte nur die Steifheit meines Rückens. Ich kämpfte gegen meine Wut – und meine Angst. „Alles was recht ist, Cyrus, aber irgendwie hast du dir deine Chancen bei mir verscherzt, als du mir mein Herz herausgerissen hast.“
    „Das war erst, nachdem du zu mir gekommen bist und mich verraten hast.“ Seine Stimme wurde zu einem tödlichen Flüstern. „Nachdem du dich freiwillig in mein Bett gelegt hast und die ganze Zeit hinter meinem Rücken gegen mich intrigiert hast, obwohl ich mit dir geschlafen habe.“
    Gerne hätte ich ihm jetzt eine Ohrfeige verpasst, aber ich konnte die Hände nicht vom Lenkrad nehmen. „Ich wusste, dass du dich auch als Mensch nicht änderst.“
    Cyrus erschrak und schien verletzt durch meine Bemerkung. „Du hast doch nicht die geringste Ahnung davon, wieich mich verändert habe.“
    Ich schüttelte den Kopf. „Cyrus, wir waren einmal durch eine telepathische Verbindung miteinander verbunden. Ich konnte genau spüren, auf was für eine krankhaft perverse Art dein Gehirn funktioniert. Du versuchst mir doch nur einzureden, und das nicht mal besonders überzeugend, dass alles, was ich in deinem Kopf gesehen habe, eine Lüge gewesen sein soll.“
    „Nein, es war keine Lüge.“ Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen, eine Geste, die ihn weniger gefährlich erscheinen lassen sollte. Doch ich wusste es besser.
    Oder zumindest dachte ich das. Er blieb still und griff mich nicht mehr an, und dass er so plötzlich aufgab, konnte ich mir nur damit erklären, dass er unter Schlafmangel litt. „Du bist müde. Du solltest dich hinten hinlegen.“
    „Nein, ich will dir das sagen.“ Er strich sich mit dem Daumen und den ersten beiden Fingern der rechten Hand über die Stirn. „Ich war ein Monster, als wir zusammen waren. Das kann ich nicht mehr ändern. Aber ich bin nicht mehr dieser Mann. Ich weiß auch nicht, wie ich es dir sonst erklären soll. Ich kann nur sagen, dass sie – Mouse –, dass sie mir etwas gegeben hat, das mir sonst noch nie jemand gegeben hat. Und das hat mich verändert. Ach, das klingt, als wäre ich ein totales Arschloch.“
    Und da hatte er recht, zumindest ein wenig. Ich

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