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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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dann legte sie sich darauf nieder. Sie überflog ein Buch und legte dabei das Kinn auf ihre Vorderarme, die sie vor sich ausgestreckt hatte, wie ein Hund die Pfoten.
    Max streckte sich auf der Couch aus und versuchte tapfer, handgeschriebene Seiten zu entziffern. Gelegentlich glitt sein Blick von dem Notizbuch zu der Frau auf dem Boden.
    Cyrus wollte ihm zur Vorsicht raten. Die Liebe war unbeständig und konnte einem so leicht genommen werden. Aber die beiden bedeuteten ihm zu wenig, als dass er ihnen sein Wissen verraten hätte. Wenn sie klug waren, dann wussten sie es längst selbst.
    Stattdessen deutete er auf das Notizbuch in Max’ Händen. „Was ist das?“
    „Das Große Buch, das Sie nichts angeht.“ Er konzentrierte sich auf die Zeilen, als ob er sich tatsächlich mit den Worten beschäftigt hätte, und nicht mit dem Wesen auf dem Boden, in das er so offensichtlich verliebt war.
    Dass er ihn so abfertigte, prallte an Cyrus ab wie Wasser. „Es sieht aus wie ein Tagebuch. Ein Buch der Schatten?“
    Max schaute nicht hoch. „Es ist ein Tagebuch, und wenn Sie wollen, können Sie jetzt den Mund halten.“
    „Ich würde gerne erfahren, wonach ich suchen soll. Oder soll ich diesen ganzen Schinken zusammenfassen.“ Cyrus ließ das Buch mit einem lauten Knall zufallen, worauf sich Staubwölkchen von ihm erhoben. Verziert mit billiger goldener Tinte standen die Worte „Besessenheit und Gedankenkontrolle durch Voodoo-Zauber“ auf dem Umschlag.
    Reizend.
    Max hatte endlich die Güte, die Nase aus dem Tagebuch zu nehmen. Blanker Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Sie wissen doch viel besser als wir, was er vorhat.“
    „Er?“ Cyrus zuckte mit den Achseln, als wisse er von nichts. „Wenn Sie damit meinen Vater meinen, dann täuschen Sie sich. Ich habe ihn das letzte Mal vor meinem Tod gesehen, und da war er nicht gerade glücklich mit mir.“
    „Klar, und das sollen wir Ihnen einfach so abnehmen. Ich nehme mal an, Sie haben auch keine Ahnung, warum er Sie von den Toten zurückgeholt hat.“ Max stand auf und ging im Zimmer umher wie ein Haifisch, der auf der Suche nach toten Fischen ein Riff umkreist.
    So konnte man ihn nicht wirklich einschüchtern. Stattdessen musste Cyrus angesichts der absurden Situation fast lachen, aber er unterdrückte den Reflex lieber. „Nein, dasweiß ich. Carrie hat es mir gesagt. Er will ein Gott werden. Aber ihr werdet in diesen Büchern nichts finden, womit man ihn stoppen kann.“
    „Wo können wir dann etwas finden?“ Bella richtete sich auf, offenbar hatte die Unterhaltung nun doch ihre Aufmerksamkeit erregt. Wäre sie kein Hund, hätte Cyrus sie ziemlich attraktiv gefunden, doch er hatte den Verdacht, dass es nicht besonders klug wäre, wenn er vor den Augen ihres Freundes mit ihr flirten würde. Ganz besonders nicht, weil dieser Freund offensichtlich vollkommen hin und weg von ihr war.
    Also antwortete er ihr in einfachen Sätzen, damit auch der Steinzeit-Vampir alles mitbekam. „Ich weiß es nicht. Wie ich Carrie schon gesagt habe, zu einer gewissen Zeit war mein Vater förmlich von der Suche nach einem antiken Zauber besessen, der ihm angeblich einen göttlichen Status verschaffen konnte. Aber ich weiß nicht, ob er diesen speziellen Zauber gefunden hat, und wenn, wo er ihn entdeckt hat. Und ich kann überhaupt nichts dazu sagen, wie man ihn aufhalten könnte. Wenn der Zauber so funktioniert wie die meisten antiken Rituale, dann kann er nur noch durch ein unmögliches Unterfangen abgebrochen werden, sobald er in Gang gesetzt wurde. Und ganz sicher hat mein Vater das Ritual bereits begonnen, sonst wäre ich nicht hier. Vater hält sich bei allen okkulten Dingen sehr strikt an den Zeitplan. Es gibt dann weniger Probleme.“
    „Wir versuchen einen Weg zu finden, wie wir Nathan helfen können. Wir denken, dass Ihr Vater ihm vielleicht etwas angetan hat“, gab Bella Auskunft, wobei sie Max’ böse Blicke ignorierte.
    „Ach, er hat ihm ganz sicher etwas angetan“, stimmte Cyrus zu. Er wandte sich an Max und sagte: „Ist es nicht erstaunlich,was man alles erfahren kann, wenn man nur höflich fragt?“
    „Halt die Klappe und sag uns einfach, was du weißt, Arschloch.“ Max stand in der Tür, die wahrscheinlich in die Küche führte.
    Cyrus knurrte der Magen. „Ich habe Hunger. Hat Nolen irgendetwas Essbares im Haus außer Blut?“
    „Hol ihm etwas“, befahl Bella Max. Der Vampir starrte sie mit offenem Mund an, dann drehte er sich wütend um und tat, was sie

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