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Besessen

Besessen

Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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vorne unter ihr Kleid. Der Schlag ihres warmen Herzens war ein Widerhall seines eigenen Herzschlags, er klang wie Hohn in seinem Kopf.
    Niemals hatten sie ihn geliebt. Wie könnten sie? Er war es niemals wert gewesen, geliebt zu werden. Nicht von seinem Vater, nicht von seinen Frauen, nicht von seinen Gefolgsleuten. Was hatte er je getan, um Liebe zu verdienen?
    Und dann hatte der perfekte Moment immer eine hässliche Wendung genommen. Wut erfüllte ihn. Sein Griff um ihre knochige Hüfte wurde schmerzhaft. Auch ohne Vampirkraft wusste er, dass er Blutergüsse hinterließ.
    Das war es, was er wollte. Den Schmerz. Die Todesangst in ihren Augen. Er schwelgte darin.
    Erschrocken wachte sie auf. Er beugte sich über sie und sah, wie sie nach und nach verstand, was mit ihr geschah. Zuerst Verwirrung, dass sie aus diesem sündigen, genüsslichen Traum erwacht war. Dann die Scham, als sie begriff, dass der Traum Wirklichkeit gewesen war. Entsetzen, als sie sah, wer sie hielt, und schließlich völlige Schicksalsergebenheit, als sie verstand, was er vorhatte.
    Obwohl ihr Körper bebte, waren ihre Glieder wie erstarrt in einem jämmerlichen, hilflosen Versuch, ihn wegzustoßen. Sie berührte ihn dabei nicht einmal. Adrenalin trieb seinen geschwächten Körper an. Seine stumpfen Menschenzähne drangen nicht durch ihre Haut. Sie fand ihre Stimme und schrie, als er auf dem zarten Fleisch ihrer Kehle herumbiss, aber sie kämpfte nicht gegen ihn. Er versuchte es nocheinmal, und sie trommelte mit den Fäusten auf seine Brust. Er beachtete sie nicht und biss erneut zu, wobei er ihr den Mund zuhielt, um sie zum Schweigen zu bringen.
    Das Mädchen wehrte sich, schlug und biss, während er sich fluchend auf sie rollte, um sie auf den kalten Boden zu pressen. Ihr Kleid rutschte über die Hüften, und er drängte sich zwischen ihre Beine. Durch die dünne Baumwolle ihres Höschens hindurch spürte er die Hitze, die er geweckt hatte, als sie noch zu träumen glaubte. Unter seinen Berührungen riss sie die Augen weit auf und erstarrte nur für eine bloße Sekunde, ehe sie sich wieder aufs Schlagen und Winden besann. Sie dachte, er wolle sie vergewaltigen und kämpfte noch härter als eben, als sie geglaubt hatte, er wolle sie töten.
    Ihr Schrecken war ein Aphrodisiakum. Der Duft ihres Angstschweißes füllte seine Nase. Das Gefühl, wie sie sich unter seinem harten Körper wand und nach einem Weg suchte, um ihm zu entkommen, steigerte seine Erregung. Er packte ihre Haare und zerrte ihren Kopf nach hinten. Dann zielte er auf die zerbissenen roten Stellen, die er an ihrem Hals hinterlassen hatte, stürzte sich darauf und biss zu.
    Diesmal drückte er nicht nur kurz zu. Cyrus ließe erst nach, als sein Kiefer schmerzte und es in seinen Ohren rauschte. Mouse zerkratzte seinen Rücken mit ihren Nägeln und hinterließ schmerzhafte Striemen auf seinen Schulterblättern. Ihr Schrei, ein langes scharfes Heulen, steigerte die Tonhöhe, je härter er sich in ihre Haut verbiss.
    Schließlich platzte ihr Fleisch mit einem widerlichen Geräusch auf. Sie blutete. Nicht in einem Schwall wie bei einer Arterie, nur ein paar Tropfen. Hätte er sich in seinem Leben nach dem Tod an diesen Geschmack erinnern können, dann wäre es für ihn die Hölle gewesen. Unerträglich die Vorstellung,wie lange er sich nicht der süßen Gewalt des Bluttrinkens hatte hingeben können … Er erschauderte, als er zärtlich über das gerissene Fleisch der Wunde leckte.
    Ihr Schrei wurde leiser und verwandelte sich in ein Schluchzen, das er nur wahrnahm, weil sich sein Mund auf ihrer zuckenden Kehle befand. Er hatte sie verletzt, sie zum Schreien gebracht. Dass er diese Macht wiedererlangt hatte, ob Mensch oder nicht, elektrisierte ihn.
    Der Geschmack ihres Blutes hatte ein heftiges Feuer in seinen Lenden entzündet. Er stieß gegen ihre Schenkel und überließ sich der schaurigen Leidenschaft, die das sickernde Blut aus ihrem aufgerissenen Hals in ihm auslöste, und der Verzweiflung, die er in ihrer Seele spürte. Aber es war nicht genug. Es war nicht wie früher.
    „Bitte“, krächzte sie und holte so mühsam Luft, als ob der Sauerstoff Tonnen wöge. „Bitte nicht.“
    Ihr verzweifeltes Flüstern brachte ihn zum Höhepunkt. Er warf den Kopf zurück und stöhnte, als er kam, sein Samen spritzte über das bleiche Fleisch ihrer Schenkel. Keuchend rollte er sich von ihr. Sie schob sich auf den Ellenbogen weg und kam dann unter hemmungslosem Schluchzen auf die Füße. Die

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