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Besessen

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Titel: Besessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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in Abständen von schwarzen Ledersesseln und schimmernden Ebenholztischchen gebrochen wurde. Der einzige bunte Farbtupfer im Raum war eine Vase mit leuchtend rosa Tulpen auf dem Nachttisch.
    Gute Sache, etwas Spielraum im Budget zu haben.
    „Und noch eins“, sagte sie, als Evan und ich über die Schwelle traten. „Sie sind vielleicht unsterblich, aber die sind es nicht. Alle meine Jungs müssen sich schützen, ohne wennund aber, ist das klar?“
    „Oh, wir werden nicht …“ Das sanfte, jetzt seltsam anzügliche Schließen der Tür ließ mich abbrechen.
    „Wir werden nicht?“ Der Halbgott – Evan – klang tatsächlich enttäuscht. Seine Körperwärme drang auf mich ein, als er vortrat und seine harte Brust an meinem Rücken rieb.
    Ich drehte mich und sah ihn an. „Wünschen Sie sich denn nie eine Nacht Pause?“
    Ein verschmitzt genüssliches Lächeln wanderte über sein Gesicht. „Nein. Normalerweise nicht.“
    In diesem herzerweichenden Augenblick erinnerte er mich so heftig an Cyrus, dass ich nicht atmen konnte. Oh, er war wesentlich kräftiger gebaut als mein erster Schöpfer und außerdem tief gebräunt. Cyrus war mager und blass gewesen, das Haar heller als Evans, fast weiß. Aber ihre Ausstrahlung war nahezu identisch: eine gefährliche Sinnlichkeit, in die sich Verzweiflung mischte, so scharf, dass sie mir ins Herz schnitt.
    Ich hätte blind sein müssen, um das nicht zu erkennen: Genau wie Cyrus erstickte Evan seine Einsamkeit mit der Gewissheit körperlicher Befriedigung. Sein Pech war, dass er weniger Macht über meine Libido hatte, als er annahm.
    Ein sanftes Klopfen an der Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich wurde knallrot, als ich merkte, dass ich den Mann vor mir die ganze Zeit unverblümt anstarrte. Mit Sicherheit hielt er meine stille Betrachtung für sprachloses Verlangen. Und so war ich über die Störung richtig froh.
    „Ihre Tasche, Madam“, intonierte der Butler mit einer trockenen Note des Missfallens, als er die Tür öffnete.
    Wie kam so ein verknöcherter alter Kerl dazu, ausgerechnet in einem Bordell zu arbeiten? „Danke, stellen Sie sie einfach ab.“
    Wieder allein mit meinem hünenhaften Mannsbild von Spender, atmete ich tief ein.
    „Setzen Sie sich bitte und …“, ich brach ab. „Tja, aus reiner Gewohnheit wollte ich sagen, krempeln Sie bitte den Ärmel hoch, aber das erübrigt sich ja.“
    „Ich könnte etwas anderes aufkrempeln“, bot er an und ließ sein Jägergrinsen aufblitzen.
    „Nein, so ist es gut. So nackt, wie Sie sind, komme ich gerade noch damit zurecht.“ Ich langte in meine Tasche und förderte einen Spiralschlauch, einen Auffangbeutel sowie eine Butterfly-Kanüle und antiseptische Tupfer zutage. Ich legte mir meine Utensilien bereit wie für eine Folterkammerszene und hoffte, dass zumindest jetzt seine selbstsichere Haltung ins Wanken geriet.
    Doch er zuckte nicht mit der Wimper. Vielmehr lehnte er sich bequem im Stuhl zurück und richtete seinen Arm in einer Linie mit der Armstütze aus. „Das ist mein guter Arm.“
    Ich beäugte die dicke blaue Vene mit klinischem Interesse, aber mein knurrender Magen verriet meine Absicht. „Wird Ihnen oft Blut abgezapft?“
    „Das muss sein, bei meiner Art von Arbeit.“ Er griff nach einem Päckchen Alkoholtupfer und riss es auf. Während er seine Armbeuge großzügig mit Alkohol bestrich, zuckte er die Achseln. „Wir müssen uns regelmäßig auf sexuell übertragbare Krankheiten untersuchen lassen, sonst verlieren wir unsere Lizenz.“
    „So. Was ist dann mit Ihren Kollegen los, dass sie sich so fürchten? Ich meine, werden sie lieber von einem Vampir gebissen als mit einer kleinen Nadel gepiekst?“ Ich machte mich daran, den Schlauch mit dem Auffangbeutel zu verbinden.
    „Das hat damit nichts zu tun, glaube ich.“ Evan streckte die Beine aus, und ich konnte nicht umhin, zu bewundern,wie lang sie waren. „Wir haben viele Kunden hier, und das sind nicht alles Säulen der Vampirgemeinde. Oder vielleicht gerade, und das ist ihr Problem. Mit der Zeit machen hier alle ihre Erfahrungen, und wir trauen Vampiren, die Requisiten mitbringen, generell nicht.“
    Ich machte ein verständnisvolles Geräusch und wickelte einen Gummistreifen um seinen Bizeps. Darüber, was für Arten verworfener Torturen diese Jungs ausgesetzt gewesen waren, wollte ich gar nicht nachdenken. „Und warum trauen Sie mir?“
    Evan lachte. Ein voller samtener Klang, der mein Rückgrat hinunter vibrierte. „Weil du harmlos und

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