Besser schreiben für Dummies (German Edition)
zählt.
Floskeln
Wie wir alle wissen, ist es gar nicht so einfach, gute Texte zu schreiben. Deshalb brauche ich nicht zu erwähnen, dass man regelmäßig üben muss. Übung macht ja bekanntlich den Meister. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass gerade die Regelmäßigkeit von absoluter Wichtigkeit ist. Meiner Meinung nach ist es besser, sich jeden Tag in Maßen mit einer Sache zu beschäftigen, als einmal maßlos zuzulangen und die Sache dann zu vergessen.
Floskeln nerven.
Wenn Sie merken, dass Ihre Texte viel Überflüssiges enthalten, können Sie mit Selbstdisziplin dagegen angehen. Nehmen Sie sich jeden Tag einen Text vor und streichen Sie jedes Wort heraus, das keine Leistung erbringt. Nach ein paar Tagen werden Sie dann schon beim Schreiben darauf achten, dass Sie solche Wörter vermeiden.
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Den Satzbau optimieren
In diesem Kapitel
1 × 1 des Satzbaus
Gute Sätze, schlechte Sätze
Satzzeichen
W as ist ein Satz? Die Sprachwissenschaft ist sich da nicht einig, und entsprechend viele Definitionen gibt es. Im Alltag dagegen weiß man, wann man es mit einem Satz zu tun hat. Der Satz ist die Einheit, in der man sich Gedanken zu Gemüte führt.
Das ist wie beim Essen: Wörter sind die Zutaten, aus denen ein Gericht gemacht ist; der Text ist das fertige Gericht; Sätze sind die Happen, die man jeweils in den Mund nimmt. Perfekt kombiniert müssen sie sein, nicht zu groß, nicht zu klein. Nur wenn alles fein abgestimmt ist, entfaltet sich ein angenehmes Mundgefühl und am Ende die Befriedigung, dass man gut gegessen hat.
In diesem Kapitel können Sie Ihre Kenntnisse der Satzgrammatik auffrischen. Stichworte sind »Subjekt« und »Prädikat«, »Hauptsatz« und »Nebensatz«, »Satzreihe« und »Satzgefüge«. Wenn die Grundlagen präsent sind, können Sie auch verstehen, was gute und was schlechte Sätze ausmacht. Als Letztes schließlich geht es um Satzzeichen, und zwar gar nicht mal um die Regeln, sondern um die Vielfalt. Sie werden sich wundern, was man damit alles bewirken kann.
Grundlagen
Zu den Grundlagen der Satzgrammatik gehört erstens ein Überblick über die Satzglieder. Damit kann man sich erschließen, was im Satz welche Bedeutung hat. Zweitens gehört ein Verständnis der Satzformen dazu. Das hilft Ihnen, Informationen sinnvoll zu platzieren.
Satzglieder
Satzglieder sind Funktionseinheiten innerhalb des Satzes. Sie können aus einem einzigen Wort bestehen oder aus mehreren Wörtern. Auf jeden Fall aber können sie nur als Ganzes verschoben oder ersetzt werden. Es gibt vier Satzglieder:
das Subjekt (der Satzgegenstand)
das Prädikat (die Satzaussage)
das Objekt (die Satzergänzung)
die Adverbialbestimmung (die Umstandsbestimmung)
Im Satz können die Satzglieder so aussehen:
Tabelle 11.1 : Satzglieder
Alle Beispiele innerhalb einer Spalte sind gleichwertig und gegeneinander austauschbar. Der Umfang spielt keine Rolle.
Ein Satzglied kann zwar aus einem einzelnen Wort bestehen, dennoch darf man Satzglieder und Wörter nicht miteinander verwechseln. Beim Satzglied geht es um die Funktion im Satz; beim Wort an sich ist über die Verwendung im Satz noch gar nichts gesagt. Das ist ein großer Unterschied.
Die Reihenfolge der Spalten kann man ändern. Es geht also auch so:
Gestern/bestellte/er/Material.
Material/bestellte/er/gestern.
Nur das Prädikat bleibt jeweils an der zweiten Stelle. Es ist die Satzachse, um die sich alles dreht. Ansonsten ist die Satzstellung frei. Sie können variieren und dadurch den Rhythmus verändern, Informationen hervorheben und Abwechslung schaffen.
Es muss nicht immer das Subjekt an der ersten Stelle stehen!
Von den vier Satzgliedern sind zwei notwendig, damit überhaupt ein Satz zustande kommt: Das sind Subjekt und Prädikat. Die beiden sind eng miteinander verbunden. Das Prädikat ist der allerwichtigste Teil des Satzes, denn es bestimmt die Struktur. Deshalb fängt man beim Erklären am besten damit an.
Das Prädikat
Das Prädikat enthält die Aussage des Satzes und heißt deshalb auch »Satzaussage«. Es sagt, was passiert. Dazu bedient es sich der Wortart Verb. Es besteht aus mindestens einem Verb, kann aber auch mehrteilig sein. Das ergibt sich schon allein aus dem Passiv oder aus den Zeitformen. Zum Beispiel:
Der Kollege schreibt .
Passiv: Der Brief wurde am 31. Mai geschrieben .
Futur II: Der Kollege wird den Brief geschrieben haben .
Passiv im Futur II: Der Brief wird am 31. Mai geschrieben worden sein .
Die einzelnen
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