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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Hoffmann
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»Eigenschaftswörter«, und zwar deshalb, weil sie Eigenschaften beschreiben. Eigenschaften muss man beschreiben, damit der Leser ein Bild bekommt. Die Frage ist nur, wo und wie man die Eigenschaften unterbringt. Lesen Sie dazu bitte das folgende Beispiel aus einem Werbetext:
    Wenn echte weiße Rosen nach der Behandlung mit kristallinem Zucker aussehen, als seien sie vom frischen Morgentau bedeckt, dann war Konditormeister Süß am Werk.

    Selbst für Torten ist der Zuckerguss hier etwas dick aufgetragen. Es reicht auch so:
    Wenn weiße Rosen in Zuckerkristallen funkeln, als seien sie von Tau bedeckt, dann war Konditormeister Süß am Werk.

    In dieser Version vermitteln Hauptwort (»Zuckerkristalle«) und Verb (»funkeln«) die gewünschten Bilder; »weiße Rosen« und »Tau« sind an sich schon schöne Vorstellungen, sie brauchen keine Beifügungen. Insgesamt ist in dieser Version die Aussage gestärkt, denn hier spricht die Sache für sich.

    Sie können sich viele Adjektive sparen, indem Sie ein Substantiv oder Verb wählen, das die Eigenschaft bereits enthält. So ersetzt die »Brise« den »leichten Wind«, das »Rinnsal« den »kleinen Bach« und das »Scheusal« die »widerliche Person«. Wenn Sie »rennen«, brauchen Sie nicht »schnell zu laufen«.
    Adjektive können auch regelrecht tückisch sein, indem sie Geister rufen, die man nicht haben will. Das können Sie mit dem folgenden Satz testen:
    Unsere freundlichen Mitarbeiter geben Ihnen jederzeit Auskunft.

    Aha, da soll man also die freundlichen unter den unfreundlichen Mitarbeitern heraussuchen. Das ist der Gedanke, der mit dem Satz in die Welt gesetzt wird. Die Vorstellung vom Unfreundlichen kann man vermeiden, indem man das Adjektiv »freundlich« weglässt und die Freundlichkeit anhand des Verhaltens beschreibt, zum Beispiel so:
    Unsere Mitarbeiter geben Ihnen Auskunft – gerne und jederzeit.

    Wer gerne und jederzeit Auskunft gibt, ist freundlich. Das kann der Leser sich selbst erschließen. So viel Grips können Sie ihm schon zutrauen, und so viel Freiheit sollten Sie ihm auch lassen.
    Denken Sie als Erstes über treffende Substantive und Verben nach; dann erst überlegen Sie, ob Sie zusätzlich ein Adjektiv brauchen. Adjektive wirken spärlich verwendet am besten.
    Füllwörter
    Füllwörter sind keine Wortart, sondern Wörter aller Art, die einen Text auffüllen, ohne etwas zur Aussage beizutragen. Sie sind die leeren Kalorien, die einen Text aufschwemmen, ohne ihm Saft und Kraft zu geben. Bitte vergleichen Sie:
    Tabelle 10.6 : Füllwörter

Aufgeschwemmt
Schlank
Die bisherige Erfahrung zeigt, dass die gestellten Anforderungen für die Aufnahme der Studienatmosphäre gut tun. Die Studierenden sind hoch motiviert, und das ist im wissenschaftlichen Bereich eine absolut unabdingbare Voraussetzung, um Erfolg herbeizuführen.
Die Anforderungen für die Aufnahme tun der Studienatmosphäre gut, das zeigt die Erfahrung. Die Studierenden sind motiviert, und das ist in der Wissenschaft eine Voraussetzung für Erfolg.
Der Umstellungsprozess von Diplom auf Bachelor hat sich an berufspraktischen Zielsetzungen orientiert.
Die Umstellung von Diplom auf Bachelor hat sich an der Berufspraxis orientiert.
Wir wollen uns zum jetzigen Zeitpunkt in keinster Weise auf eine künftige Strategie festlegen.
Wir wollen uns jetzt nicht auf eine Strategie festlegen.

    Einige der Füllwörter links stehen ganz oben auf der schwarzen Liste:
der wissenschaftliche Bereich – die Wissenschaft
Umstellungsprozess – die Umstellung
die Zielsetzung – das Ziel (Selbst das ist rechts überflüssig)
zum jetzigen Zeitpunkt – jetzt
in keinster Weise – nicht
absolut – [ersatzlos streichen]

    Andere Füllwörter ergeben sich aus der Logik des Zusammenhangs. Im ersten Satz etwa kann die Erfahrung nur zurückliegen; also ist »bisherige« überflüssig. Im letzten Satz kann es nur um die Zukunft gehen, also braucht man kein »künftig«.

    Die »gestellten Anforderungen« sind ein grammatischer Fehlschluss, ein typischer Übersetzungsfehler. Im Ausgangstext heißt es »Anforderungen stellen«. Hier ist »stellen« ein Verb und wird gebraucht. In der Übersetzung ist aus dem Verb eine Beifügung geworden, und die ist überflüssig. Genauso verhält sich das bei »stattgefundenen Sitzungen«, »geführten Diskussionen« und »gemachten Vorschlägen«. Das sind alles Nullnummern.
    Überzählige Wörter schwächen die Aussage. Die tritt am deutlichsten hervor, wenn jedes Wort

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