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Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Besser schreiben für Dummies (German Edition)

Titel: Besser schreiben für Dummies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Hoffmann
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zusammengesetzte Sätze. Sie bestehen aus mehreren Teilsätzen. Bei den Teilsätzen wiederum unterscheidet man zwischen Haupt- und Nebensätzen. Ein Hauptsatz ist ein selbstständiger Teilsatz. Ein Nebensatz ist ein abhängiger Teilsatz. Er ist einem anderen Teilsatz untergeordnet. Das sieht dann so aus:
    Unsere Anzeige hat eine wahre Flut ausgelöst, sodass wir mit der Auswahl einige Zeit beschäftigt sein werden.

    Der Teil vor dem Komma ist der Hauptsatz. Den könnte man auch mit einem Punkt beenden. Der Teil nach dem Komma ist ein Nebensatz. Der hätte ohne den Hauptsatz keinen Bestand.
    Ein Hauptsatz ist ein selbstständiger Teilsatz; ein Nebensatz ist ein abhängiger Teilsatz.
    Satzreihe, Satzgefüge und zusammengezogener Satz
    Satzreihe und Satzgefüge sind unterschiedliche Arten von zusammengesetzten Sätzen. In der Satzreihe sind Hauptsätze aneinandergereiht:
    Unsere Anzeige hat eine wahre Flut ausgelöst, daher werden wir mit der Auswahl einige Zeit beschäftigt sein.

    Das Satzgefüge besteht aus einem Hauptsatz und mindestens einem Nebensatz:
    Wir werden wir mit der Auswahl einige Zeit beschäftigt sein [Hauptsatz], da unsere Anzeige eine wahre Flut ausgelöst hat [Nebensatz].

    Das Satzgefüge kann auch mehrere Nebensätze enthalten. Das sieht dann so aus (und ist nicht zur Nachahmung empfohlen):
    Wir werden mit der Auswahl einige Zeit beschäftigt sein [Hauptsatz], da unsere Anzeige eine wahre Flut ausgelöst hat [Nebensatz 1], mit der wir nicht gerechnet hatten [N 2], obwohl wir wussten [N 3], dass die Stelle kluge Köpfe anspricht [N 4].

    Vom Hauptsatz abhängig ist der Nebensatz ersten Grades. Davon wiederum abhängig ist der Nebensatz zweiten Grades, davon abhängig der Nebensatz dritten Grades, davon abhängig der Nebensatz vierten Grades. Rein grammatisch ließe sich das Spielchen beliebig fortsetzen; stilistisch gesehen sind die vier Nebensätze schon zu viel. Satzgefüge sollten immer überschaubar bleiben.

    Wenn man gleichwertige Sätze, die etwas gemeinsam haben, miteinander verbindet, braucht man den gemeinsamen Teil nur einmal zu setzen. Man zieht die beiden Sätze zusammen. Das Ergebnis heißt denn auch »zusammengezogener Satz«. Hier ist das Muster:
    Satz 1: Wir werden alle Bewerbungen prüfen.
    Satz 2: Wir werden dann auf Sie zukommen.
    zusammengezogen: Wir werden alle Bewerbungen prüfen und dann auf Sie zukommen.

    Durch das Zusammenziehen erspart man sich eine Wiederholung.
    Eine Satzreihe reiht Hauptsätze aneinander. Ein Satzgefüge verknüpft einen Hauptsatz mit mindestens einem Nebensatz. Ein zusammengezogener Satz verbindet vollständige Sätze und spart dabei gemeinsame Teile ein.

    Sätze, die sitzen

    Viele Autoren scheuen sich vor einfachen Sätzen aus Sorge, sie wirkten banal und ungebildet. Dabei verhält es sich genau andersherum: Es erfordert sehr viel Geschick und Disziplin, einfache Sätze zu bilden. Deren Wirkung ist nachhaltig. Einige solcher Sätze, die Romane einleiten, sind schier unvergesslich:

    »Nennt mich Ismael.« Moby Dick von Herman Melville

    »Es war Arbeitsstunde.« Madame Bovary von Gustave Flaubert

    »Scarlett O’Hara war nicht eigentlich schön zu nennen.« Vom Winde verweht von Margaret Mitchell

    »Heute ist Mama gestorben.« Der Fremde von Albert Camus

    »Ich bin nicht Stiller.« Stiller von Max Frisch

    »Es war Liebe auf den ersten Blick.« Catch 22 von Joseph Heller

    »Ilsebill salzte nach.« Der Butt von Günter Grass
    Takt, Länge und Logik
    Ein Satz kann vollkommen richtig sein und dennoch beim Lesen den Eindruck erwecken, dass irgendetwas nicht stimmt. Was genau das ist, kann man gar nicht unbedingt sagen; aber es sträubt sich etwas gegen den Satz. In der Regel liegt das daran, dass die Konstruktion dem Verstehen zuwiderläuft. So ist das bei schlechten Sätzen. Gute Sätze dagegen fallen ganz natürlich in die Schrittfolge des Verstehens ein. Das erreicht man durch einen lebendigen Rhythmus, eine angemessene Länge und eine logische Anordnung.
    Abwechslung macht Freude
    Der einfache Satz ist am einfachsten zu verstehen. Jeder Satz enthält seine eigene Handlung, und am Ende steht ein Punkt, der das Ganze als abgeschlossen markiert. Da kann nichts schiefgehen. Das gilt allerdings nur so lange, bis Monotonie einsetzt und die Aufmerksamkeit einschläfert. Dem beugt man vor, indem man variiert: indem man einfache Sätze mit Satzreihen und Satzgefügen abwechselt. Bitte vergleichen Sie, wie unterschiedlich Monotonie und Abwechslung

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