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Besser so als anders

Besser so als anders

Titel: Besser so als anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Goldstein
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Winona Ryder oder diese Schauspielerin aus Dr. House , die ihn immer an Elizabeth erinnerte, oder Heather Locklear. Aber irgendwie passten sie alle nicht so recht.
    Phil sah in Hannahs dunkle Augen, bedachte ihr üppiges Dekollet é und ihre dennoch athletische Figur, ihren blassen Teint, die vollen Lippen und die kleinen Fältchen um ihre Augen, die Vorboten des Alters waren und ihr gut standen. Wenn sie lächelte, vertieften sich die Falten.
    »Ich hab’s«, sagte er und beugte sich plötzlich zu Hannah vor, die gerade ein neues Glas Wein vom Barkeeper entgegengenommen hatte, »Sie sind das Mädchen aus Titanic , und ich bin Larry Bird!«
    »Larry Bird?«
    »Ja, Larry Bird von den Boston Celtics. Ich war am College in der Basketballmannschaft und will von einem Basketballer gespielt werden. Larry Bird soll mich spielen – aber der Larry Bird von 1984.«
    »Warten Sie mal«, sagte Hannah, ließ ihr Weinglas stehen und nippte wieder an der Cola light. »Das ist doch Schummelei! Man kann nicht jemanden aus der Vergangenheit casten. Der Film spielt jetzt! Wenn Larry Bird Sie spielen soll, dann muss es auch der aktuelle Larry Bird sein. Kann er denn schauspielern? Lebt er überhaupt noch?«
    »Was ist denn das für eine Frage?«, gab Phil zurück. »Natürlich lebt er noch!«
    »Na gut. Dann werden Sie also von einem alternden Basketballer gespielt und ich von Kate Winslet«, stellte Hannah fest. »Das ist übrigens total lächerlich. Können Sie sich eine Sexszene mit den beiden vorstellen? Ekelhaft.«
    Phil setzte ein siegessicheres Lächeln auf. »In dem Film über uns, über den heutigen Abend, haben wir also Sex?«
    Hannah stellte verlegen ihr Glas ab. »Ich wollte damit nur sagen, dass es fast immer eine Sexszene gibt. Larry Bird kann vögeln, wen immer er möchte.«
    Phil spürte, dass er rot wurde. Noch bevor er sich Gedanken über ihre Worte machen konnte, sprach Hannah weiter. Sie trank abwechselnd von ihrem Wein und ihrer Cola light und fragte dann in spitzem Ton: »Da wir nun schon so vertraut miteinander reden, würde ich gern wissen, mit wem Sie die Liebe Ihres Lebens besetzen würden. Im Film Ihres Lebens. Wer würde da ihre Partnerin spielen?«
    »Was? Meinen Sie jetzt die Schauspielerin, mit der ich am liebsten Sex hätte?«
    »Nein. Es geht dabei um mehr. Wenn Sie jede Schauspielerin der Welt für die Rolle Ihrer Mrs Bird auswählen könnten, wen würden Sie nehmen?«
    »Sie sind zuerst dran«, sagte Phil. »Wer ist Ihr Mr Winslet?«
    »Paul Rudd«, sagte Hannah ein wenig zu schnell. »Für mich ist und bleibt es Paul Rudd.«
    Phil verdrehte die Augen. »Schon wieder so ein Zwerg.«
    »Jedem das Seine«, sagte Hannah ein wenig zu ernst. »Jetzt sind Sie aber dran.«
    »Schön«, sagte Phil und versuchte locker zu klingen. »Wenn wir schon über Seelenverwandte sprechen, dann müsste es wohl diese Frau aus der Serie Dr. House sein. Sie wissen schon, die mit dem humpelnden Doktor. Die nette Frau Doktor könnte meine Mrs Bird spielen. Sie erinnert mich an meine Exfreundin.«
    Hannah lächelte ihn neugierig an.
    Phil erstarrte, ihm wurde klar, was er da gerade gesagt hatte. Eine Schauspielerin, die ihn an Elizabeth erinnerte, sollte die Frau seines Lebens spielen. Als hätte sie seine Gedanken erraten, stand Hannah auf und suchte nach Halt. Sie nahm ihr Weinglas und ließ die halb leeren Gläser mit Cola und Wasser, die auf dem Holztresen feuchte Ringe hinterlassen hatten, stehen.
    »Die Pause ist vorbei. Ich denke, ich muss zurück«, sagte sie beiläufig.
    Phil konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. Er erhob sich und machte einen Schritt auf sie zu. »Sie müssen nicht zurück. Das würde sowieso niemandem auffallen. Die sind doch inzwischen eh alle betrunken.«
    Hannah neigte ihren Kopf zur Seite und blickte zu ihm auf. Im Stehen herrschte zwischen ihnen ein Größenunterschied von mindestens vierzig Zentimetern. »Ich bin Brautjungfer. Ich muss zurück. Tut mir leid, dass Oregon und California Sie enttäuscht haben, Mr Bird.«
    »Ist schon in Ordnung, kann passieren«, sagte Phil. Sie ging, und er überraschte sich selbst damit, dass er ihr hinterherrief: »Vielleicht treffen wir uns da drinnen ja noch mal.«
    Dann blickte er zu Boden. Er schämte sich, dass er so laut gesprochen hatte. Als er wieder aufsah, starrte sie ihn verwirrt an.
    »Dann könnten wir noch ein bisschen über die Rainbows reden«, sagte sie wie betäubt.
    »Klar«, murmelte Phil.
    »Wiedersehen, Larry.«
    Er sah ihr nach,

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