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Besser verhandeln - Das Trainingsbuch

Titel: Besser verhandeln - Das Trainingsbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Verkaufsautomaten für Zigaretten und zweiundneunzig für Coca-Cola in Betrieb. Im Laden befanden sich vierzehn Automaten, für die er keine Ersatzteile bekommen konnte. Wären sie aber im Betrieb, so brächten sie weitere dreihundert Dollar in der Woche ein. Außerdem waren vierzig Prozent aller Lokalitäten schlecht gewählt, aber Christenson war zu schwer krank, um neue Aufstellungsplätze ausfindig zu machen, mit denen man die Bruttoeinnahmen mit Leichtigkeit auf viertausend in der Woche bringen konnte.
    Christenson schätzte seinen Reingewinn mit zehn Prozent der Bruttoeinnahmen, was also etwa dreihundert Dollar in der Woche ergab. Wenn alles getan würde, was ich mir ausgedacht hatte, könnten wir den Reingewinn nach meiner Berechnung um mindestens fünfzehn Prozent erhöhen. Das hieße sechshundert in der Woche bei einer Bruttoeinnahme von viertausend. Das ist schon ein recht hübscher Verdienst. Und deshalb hatte ich Sam das Geschäft empfohlen.
    Er konnte einen solchen Betrieb leicht mit der linken Hand führen und mit seinen Beziehungen wahrscheinlich auch noch mehr Automaten bekommen. Damals hatte ich mich zum erstenmal auf rein private Weise damit beschäftigt. Ich hatte mir überlegt, wenn Sam darauf einginge, könnte ich mit ihm einen Vertrag schließen und den Betrieb für ihn führen. Als nächstes fuhr ich zu den Erzeugern der Automaten, um mich über die Beschaffung von Ersatzteilen und die Liefertermine zu informieren. Natürlich war nichts vorrätig, sie hatten viel zuviel mit Heereslieferungen zu tun; aber einer der Leute hatte mir einen Prospekt gezeigt, in dem die Nachkriegsautomaten abgebildet waren.
    Ich hatte die Augen weit aufgerissen. Das war ein Feld, das wir beide uns nicht entgehen lassen durften. In diesem Prospekt befanden sich mehr Taschendiebe als auf Coney Island an einem Tag mit großer Besucherzahl. Automaten, die Hot Dogs brieten und in einem getoasteten Brötchen, säuberlich in eine Serviette gewickelt, lieferten; Automaten, die heißen Kaffee in Papierbechern verkauften; Sandwiches - einfach alles, was man sich nur ausdenken konnte. Es gab sogar Automaten, die auf dem Flugplatz Versicherungspolicen verkauften, ehe man eine Flugreise antrat. Sie hatten an alles gedacht - mit Ausnahme der entsprechenden Lokalitäten. Die große Chance lag im Rinnstein, wie eine Zweidollarhure. Es handelte sich nicht darum, daß Christensons Geschäft jetzt ungemein einträglich war, denn es war völlig gleichgültig, ob es zur Zeit auch nur einen Cent einbrachte. Es drehte sich bloß um die ungeheuren Absatzmöglichkeiten der Nachkriegszeit, diesen Reiz und Ansporn, den man in jedem Geschäft suchte. Während jedermann mit andern Dingen beschäftigt war, konnte man bei einem Geschäft wie diesem in aller Gemütsruhe herumschnüffeln und sich die besten Lokalitäten des Landes sichern. Dann wäre es wirklich das große Geschäft.
    Aber Sam war eben wie alle andern. Er verdiente gut; er wollte sich nicht anstrengen. Wozu sich noch auf Spekulationen einlassen? Ich blickte wieder auf den Scheck in meiner Hand. Ich hatte noch immer keine Antwort auf meine Frage gefunden.
    Was drängte mich dazu, es zu tun? Ich wußte jetzt, daß es nicht das Geschäft allein war, es war noch etwas anderes. Aber erst als ich an diesem Abend nach Hause kam und mit Nellie sprach, fand ich die Antwort.
    Ich betrat leise die Wohnung und überlegte, wie Nellie die Neuigkeit aufnehmen würde. Ich hoffte, daß sie sich keine Sorgen machen würde, aber in dieser Beziehung war sie komisch. Sie hielt große Stücke auf stetige Arbeit und erspartes Geld; und eine feste Anstellung schien ihr der einzige Weg zu sein, um Geld zu verdienen. Sie hatte sich verschiedene Male geweigert, aus unsrer Wohnung auszuziehen, als ich es ihr vorschlug. »Wozu das Geld für die Miete ausgeben?« hatte sie argumentiert, »wir fühlen uns hier doch sehr wohl.«
    »Aber, Herzchen«, hatte ich eingewendet, »für etwas mehr Geld könnten wir anderswo noch viel behaglicher leben.«
    »Nein«, hatte sie gesagt, »es ist viel besser zu sparen, während wir noch verdienen. Niemand kann sagen, ob es nicht wieder aufhört, und dann werden wir jeden Penny brauchen, den wir uns erspart haben.«
    Einige Zeit sprach ich nicht mehr darüber, denn ich verstand sehr gut, wovor sie sich fürchtete, und dazu hatte sie auch allen Grund. Bisher hatten wir nichts als Armut gekannt. Welches Recht hatten wir zu erwarten, daß sich dieser Zustand je ändern könnte? Es

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