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Bestialisch

Titel: Bestialisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Kerley
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CIA?« »In Washington kann man mit Geld alles kaufen«, sagte Jeremy und rieb Daumen und Zeigefinger aneinander.
    »Was wollen sie?«
    »Was hast du anzubieten?«
    Der Mann legte die Stirn in Falten, dachte nach und trommelte mit den Fingerspitzen auf den Aktenkoffer. »Papiergeld wird bald nichts mehr wert sein. Ich kann Goldmünzen besorgen, Krügerrands. Das meiste Gold ist radioaktiv bestrahlt, doch die Südafrikaner stellen die Krügerrands so her, dass sie immun gegen Bestrahlung sind. Viel kann ich allerdings nicht auftreiben – vielleicht siebzig- oder achtzigtausend Dollar.« Er schüttelte den Kopf. »Für die ist das nichts.«
    »Bald wird es schon gar keine andere Währung mehr geben. Gib ihnen die Hälfte. So habe ich es gemacht.«
    Der Blick des Mannes verdüsterte sich wieder. Er drückte den Aktenkoffer an die Brust. Seine Papiere fielen auf den Asphalt. »Du könntest einer von ihnen sein. Du bestiehlst mich und lässt mich trotzdem nicht in Ruhe.«
    Jeremy tätschelte den Unterarm des Mannes und signalisierte ihm damit, dass sie Freunde waren. »Wenn ich hinter deinem Geld her wäre, würde ich dann nicht alles verlangen?«
    Der Mann verdaute die Information und stieß erleichtert einen Seufzer aus. »Ich will ihnen nicht begegnen. Kannst du ihnen das Gold bringen?«
    Jeremy richtete sich auf, steckte die Hände in die Taschen und schaute sich um.
    »Ich muss morgen den Nachtflug nach Washington erwischen. Kannst du das Gold heute noch besorgen? Und vielleicht noch ein bisschen Bargeld als kleines Extra?«

Kapitel 7
    Als ich am nächsten Morgen aufs Revier kam, roch es im Büro der Detectives schwer nach Schweiß und Adrenalin. Beamte liefen hektisch hin und her, Unterlagen wurden gesichtet, Telefone läuteten. Cluff telefonierte und ließ sein Faxgerät nicht aus den Augen. Ein schwergewichtiger Detective lief mit einer Tasse Kaffee durch den Raum, setzte sich ein paar Meter weiter drüben an seinen Schreibtisch und fing an, sich mit einem Kollegen zu unterhalten.
    »Jenseits von Gut und Böse«, meinte der Schwergewichtige und lachte.
    »Was?«
    »Len und ich waren gerade in einem Apartment in Tribeca. Schicke Wohnung, gehört einem Ehepaar. Der Mann leitet eine Investmentfirma. Nette Menschen. Sie haben ein Gästezimmer, wo Gerald, der Bruder der Frau, lebt. Gerald ist zweiundvierzig und nicht ganz richtig im Kopf. Leidet unter Paranoia und Schizophrenie, kommt aber ganz gut zurecht, solange er seine Medikamente nimmt. Tut er das nicht, flippt er aus und macht so irre Sachen, wie sich vor dem FBI zu verstecken. Ein paarmal im Jahr wird er von der Polizei aufgegriffen und nach Hause verfrachtet.«
    »Anhänger von Verschwörungstheorien?«
    »Und wie! Offenbar ist Gerald gestern Abend nach Hause gekommen, hat den Safe im Arbeitszimmer des Ehemanns geknackt und sich Krügerrands im Wert von siebenundvierzigtausend Dollar unter den Nagel gerissen, die der Investmenttyp dort gebunkert hatte.«
    »Nicht schlecht.«
    »Ja. Und als der Investmentheini heute Morgen merkt, dass die Münzen fehlen, hat Gerald sie schon weitergeleitet, zusammen mit sechsundzwanzigtausend Mäusen in bar. Mit der Begründung, er hätte sich bei der CIA freigekauft.«
    Gelächter. »Wem hat Gerald die Münzen und den Zaster gegeben? Hat er das verraten?«
    »Nee, er sagt nur, dass er endlich frei ist und sie alle in Sicherheit sind. Der Bursche ist überglücklich. Hat uns sogar ein Stück Karton gezeigt, auf dem etwas geschrieben steht, und behauptet, das wäre die Quittung von der CIA …«
    Ich schüttelte den Kopf und ging weiter. Waltz war gerade eingetroffen, öffnete seine Bürotür und warf seinen Hut auf die Schreibtischecke. Mit freundlicher und argloser Miene durchquerte ich den Raum. Da ich die Täuschung der Wahrheit vorgezogen hatte, gab es kein Zurück mehr für mich.
    Und es war auch nicht gerade so, dass meine Angst, entlarvt zu werden, mich in die Knie zwang. Immerhin hatte ich einiges auf mich genommen, damit mich niemand mit meiner Vergangenheit in Verbindung bringen konnte. Einmal abgesehen davon, dass ich einen Freund mit Computererfahrung dafür bezahlt hatte, dass er bestimmte Informationen in einer College-Datenbank löschte, hatte ich mich größtenteils ans Gesetz gehalten, meinen Namen geändert und behutsam ausgewählte Gerüchte in Umlauf gebracht. Wenn diejenigen, die von meiner Verbindung zu Jeremy Ridgecliff wussten, nicht mit dem Finger auf mich zeigten, würde jeder, der den vermissten

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