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Bestialisch

Titel: Bestialisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.A. Kerley
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Bienen zu kümmern.«
    Sie folgten der Straße drei Meilen lang. Draußen war es so heiß, als lodere unter der dünnen Erdkruste eine gewaltige Feuersbrunst. Reamy bog um eine Ecke und streckte den Zeigefinger aus.
    »Das da drüben ist es. Sieht eigentlich immer noch so aus wie damals. Hat sich kaum verändert, nachdem die Bewohner weggezogen sind.«
    Sie rollten an einem zweistöckigen weißen Farmhaus vorbei. Die Fenster waren verbarrikadiert. Auf der Veranda gab es eine Schaukel, die immer noch an zwei Ketten hing. Im Geist ging Nautilus alles durch, was sich in diesem Haus zugetragen hatte, und hielt beim Vorbeifahren den Atem an wie ein Kind, das an einem Friedhof vorbeikommt und sich vor Geistern fürchtet.

KAPITEL 32
    »Sie lagen richtig«, meinte Waltz. Er hatte mich angerufen und mich gebeten, ihn in einer U-Bahn-Station in der Nähe vom Revier zu treffen. Ein Zug fuhr ein und hielt mit quietschenden Rädern neben dem Bahnsteig.
    »Womit denn?«, brüllte ich.
    Waltz wartete, bis die U-Bahn losfuhr. »Mit Ridgecliff. Die portugiesische Botschaft war derart empört, dass die Sache zu eskalieren drohte. Um das zu verhindern, hat das NYPD sich entschuldigt und die Öffentlichkeit darüber informiert, dass wir zwar einen portugiesischen Geschäftsmann suchen, dieser jedoch kein Angehöriger ihrer Landesvertretung ist.«
    »Ich habe die Stellungnahme gelesen.«
    »Wie dem auch sei, eine Immobilienmaklerin namens Jessica Stambliss besuchte gerade ihre Familie in Upstate New York. Als sie davon Wind bekam, war die Gute ganz aus dem Häuschen und ist sofort auf das nächste Revier gerannt. Und wie sich herausstellte, hat sie einem Mr Caldiera, einem portugiesischen Geschäftsmann, eine Wohnung vermietet.«
    Der Regen peitschte gegen die U-Bahn-Station. »Und was ist dann passiert?«
    »Wir sind sofort zu der Wohnung gefahren, die untervermietet worden war, doch der Vogel war ausgeflogen. Das Apartment steht unter Beobachtung, aber Ridgecliff ist über alle Berge.«
    Seine Einschätzung erleichterte mich ungemein.
    »Die Lebensmittel im Kühlschrank waren ganz frisch«, fuhr Waltz fort. »Vorspeisen aus einem Viersternerestaurant. Und eine Schokoladentorte mit Kirschen und kandierten Nüssen. Neben dem Bett haben wir Klebebandstreifen gefunden und eine leere Rolle. Ich wüsste zu gern, wie er sie transportiert.«
    Über das Thema hatte ich mir auch schon die längste Zeit den Kopf zerbrochen. Mein Bruder verließ sich garantiert auf seine besonderen Fähigkeiten.
    »Er braucht nur einen schizophrenen Fahrer, Shelly. Solche Typen sind Wachs in seinen Händen. Vielleicht hat er sich ja einen Psychotiker mit einem Taxi geangelt.«
    »Puh, in dem Fall hat er reichlich Auswahl in dieser Stadt.«
    Waltz’ Telefon klingelte. Er nahm das Gespräch an, schüttelte den Kopf, klappte sein Handy zu und fluchte leise.
    »Ich muss los.«
    »Ist was mit Folger?«
    »Nein, das Pelham-Problem. Sie haben wieder eine von diesen Puppen erhalten.«
    »Wie viele sind es jetzt?«
    »Vier.«
    »Und wie viele gehören zu einem Set?«
    »Kommt darauf an. Manchmal ein Dutzend, aber normalerweise fünf oder sechs.«
    Ich überlegte kurz. »Können Sie mich mit jemandem zusammenbringen, der sich da auskennt? Gibt es auf dem Revier einen russischstämmigen Kollegen?«
    Waltz runzelte die Stirn. »Nein, auf dem Revier nicht. He, warten Sie mal. Wir haben da einen Kerl, der die Getränke- und Süßigkeitenautomaten auffüllt. Heißt, soweit ich weiß, Alex. Den könnte man vielleicht fragen.«
    Ich begleitete Waltz in Pelhams Wahlkampfzentrale, vor der sich eine Phalanx lautstarker Gegner versammelt hatte. Da freuten sich ihre Helfer bestimmt über Besucher, die ihnen wohlgesonnen waren. Waltz wollte sich erst um die Puppenfrage kümmern, damit er sich hinterher voll und ganz auf das kleine Problem konzentrieren konnte, das mein Bruder darstellte.
    Sarah Wensley saß wieder an einem Tisch, auf dem ein brauner Karton mit einer Puppe stand. Die erste hatte ich gesehen, aber nicht die beiden, die danach eingetroffen waren. Die Puppen wurden immer kleiner, und die, die ich jetzt inspizierte, war gerade mal zehn Zentimeter groß.
    Waltz spähte in den Karton. »Ist aus der gleichen Serie wie die anderen und hat auch keinen Mund.«
    Pelham kam in den Raum und winkte ein paar Journalisten hinterher, die sich verabschiedeten.
    »Aus der letzten Puppe, die man uns schickt, wird wahrscheinlich ein Springteufel hüpfen. Sie wissen schon, eins von dieser

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