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Bestie Belinda

Bestie Belinda

Titel: Bestie Belinda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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scheinen so gestrickt zu sein. Kommt sie denn heute noch?«
    »Eigentlich nicht. Wir haben nichts verabredet. Ich wollte hier meinen Drink nehmen und mich in die Falle hauen. Morgen Abend muss ich nach L.A. fliegen. Ich werde mich dann tagsüber richtig ausschlafen.« Er goss Sodawasser in das Glas.
    Reza Widman klopfte auf die Theke. Er hatte gesehen, dass er gebraucht wurde. »Bis später dann.«
    »Okay.«
    Das Gespräch mit Widman hatte Walker von den bedrückenden Problemen abgelenkt. Kaum war er allein, da kehrten die Gedanken zurück. Er dachte wieder zurück. Er dachte an seine vier toten Freunde und daran, dass er als einziger zurückgeblieben war.
    Man würde ihn holen. Er würde nicht überleben, wenn es nach dem Willen des Killers ging. Er kannte die Fotos. Er würde sie niemals vergessen. Seine Freunde waren nicht nur einfach umgebracht worden, man hatte sie regelrecht abgeschlachtet. Obwohl ihm dieser Ausdruck sehr bitter aufstieß, konnte er sich dem Vergleich nicht entziehen. Die Kollegen konnten nicht von einem Menschen getötet worden sein. Zumindest von keinem normalen. Ein Tier, eine Bestie oder war auch immer hatte sich über sie hergemacht.
    Einfach so. Jemand musste sie irrsinnig hassen, und zwar jeden aus der Gruppe.
    Aber wer würde durch diesen Hass so weit getrieben, dass er alles über Bord warf?
    Walker war nicht in der Lage, darauf eine Antwort zu geben. Noch nicht. Aber es gab ein Motiv. Das gab es immer. Auch wenn manche völlig widersinnig in den Augen eines normalen Menschen waren. Sie existierten, und das war auch bei ihnen so.
    Was hatten sie getan?
    Walker hatte hin und her überlegt. Es gab da etwas in der Vergangenheit, was die Gruppe zusammengeschweißt hatte. Eine Tat, die lange zurück lag und an die er auch nicht erinnert werden wollte. Es war auch mehr ein Versehen gewesen. Man hatte so einiges unter den Tisch fallen lassen.
    Wie dem auch sei. Das konnte ein Motiv sein, musste es aber nicht unbedingt.
    Gäste gingen und kamen. Ein ständiger Wechsel. Die wenigsten blieben länger.
    Wieder schwang die Tür auf. Wieder fegte ein Schwall kalter Luft in die Bar.
    Und mit ihm kam sie.
    Sie ging einen Schritt nach vorn, drehte sich zur Theke hin um und nickte Clint Walker zu, der kurz den Kopf schüttelte, denn mit Belinda’s Erscheinen hatte er nicht gerechnet...
    ***
    Sie trug wieder ihren langen Ledermantel, dessen Farbe in dem Bereich zwischen Grün und Braun lag. Da sie ihn nicht geschlossen hatte, sah er darunter den beigefarbenen Pullover und auch die schwarze Samthose. Ihre Umschläge reichten bis über die Stiefeletten hinweg.
    Clint Walker war so überrascht, dass er zunächst nichts sagen konnte. Belinda genoss ihren Auftritt. Sie wusste, dass sie gut aussah und die Blicke auf sich zog. Egal, ob von den Männern oder den Frauen. Das lange blonde Haar mit dem rötlichen Naturschimmer breitete sich wie ein Dreieck auf ihren Schultern aus. Wie immer war das Gesicht etwas blass, und wie immer verliehen die leicht schräg stehenden Augen ihr einen katzenhaften Ausdruck.
    Viele Männer fanden das toll, und auch Clint Walker gehörte dazu. Er hatte sich einfangen lassen von dieser Wildkatze. Er mochte keine Frauen, die nicht auf ihren eigenen Beinen standen und sich mehr oder weniger von ihrem Partner aushalten ließen. Das war bei Belinda nicht der Fall. Sie ließ sich nicht einfangen. Sie kam und ging, wann sie wollte. Da traf der Vergleich mit einer Katze ebenfalls zu.
    Die erste Überraschung hatte Clint schnell überwunden. Auch er lächelte und rutschte vom Hocker, als Belinda auf ihn zukam. Sekundenlang dachte er daran, dass er einen Traum durchlebte, dann aber war sie bei ihm und küsste ihn zuerst auf beide Wangen und schließlich auf den Mund. Der Agent rührte sich nicht, und erst als Belinda ihn losließ, holte er Luft.
    »Überrascht?«, fragte sie.
    »Ja, ja«, flüsterte er, »das kann man wohl sagen. Mit dir habe ich nicht gerechnet, Belinda.«
    »Positiv überrascht?«
    »Sicher.«
    Sie rutschte auf den Hocker neben Clint und legte ihm eine Hand sanft auf das Knie.
    Reza Widman wieselte heran, strahlte über das ganze Gesicht und deutete einen Diener an. »Was kann ich der schönen Frau denn zu trinken bringen?«
    »Ein Glas Weißwein. California.«
    »Sehr wohl.«
    Als Widman verschwunden war, hatte sich auch Clint Walker wieder gefangen. »Ist irgendwie toll, dass ich dich heute noch sehe. Dann können wir den Abend gemeinsam verbringen.«
    »Können wir,

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