Bestie Belinda
saßen sie in Belinda’s Auto. Auch jetzt zeigte sich der FBI-Agent überrascht. »Ich wusste nicht, dass du einen Van fährst.«
»Ach, habe ich dir das nie gesagt?«
Er schnallte sich an. »Nein, hast du nicht. Aber du bist ja für viele Überraschungen gut.«
»Das stimmt. Und nur so etwas hält eine Beziehung lange frisch und macht sie spannend.«
»Ich kann dir nicht widersprechen.«
Belinda lenkte den Van und fuhr ihn sicher. Clint Walker konnte sich beruhigt zurücklehnen und daran denken, was ihm die nächsten Stunden wohl brachten.
Sicherlich würden sie noch etwas trinken. Belinda liebte Champagner, und den hatte sie bestimmt schon kalt gestellt. Was dann passierte und vom Champagner beflügelt war, das ging nur sie beide an. Es würde eine wunderbare Nacht werden, davon war er überzeugt.
An diesem Abend hatte ihn alles zusammen erwischt. Ihr Auftreten, die Bekanntgabe ihrer Wohnung, jetzt das Auto, das hatte er zuvor alles nicht gewusst. Darüber konnte er sich nur wundem, aber er dachte auch nach, warum sie das erst so spät preisgegeben hatte. Für ihn war Belinda trotz allem noch immer ein Rätsel. So ganz war er nicht hinter ihre Fassade gedrungen.
Sie schaute ihn an.
Er lächelte.
»Fühlst du dich gut?«, fragte sie.
»Im Moment schon. Auch wenn du für mich noch immer ein gewisses Rätsel bist.«
»Das sollten Frauen immer für die Männer sein. Sonst stumpft die Liebe ab.«
»Hast du so viele Erfahrungen sammeln können?«
»Nein, das nicht. Ich habe einfach nur viel über das Thema gelesen, das ist alles.«
»Klar. Heute wird jedes Problem analysiert. Auch dann, wenn es keines ist.«
»Du sagst es.«
Sie hatten das Zentrum des Vororts mittlerweile verlassen. Jetzt fuhren sie in Richtung Fluss, dessen Wasser wie eine unendlich lange Schlange aussah, die sich mit ihrem Kopf dem Meer entgegenwand. An manchen Stellen schimmerte das Wasser silbern auf, als hätte sich das Licht des Mondes darauf verloren. Die Lichter am anderen Ufer waren in der klaren Nacht gut zu erkennen. Sie wirkten wie ein Bild, das aus den Tiefen des Alls erschienen war.
Clint Walker wusste zwar, dass es in der Nähe des Potomac Gartenanlagen gab. Er hatte sie jedoch noch nicht besucht und wusste auch nicht genau, wie man hinkam.
Aber Belinda kannte sich aus. Sie verließen die normale Straße und rollten über einen schmalen Weg weiter, der parallel zum Fluss verlief.
Links von ihnen lag die Anlage. Der größte Teil wurde von der Dunkelheit verschluckt, aber es gab auch immer wieder kleine Lichtinseln, und zwar dort, wo die Lauben und Häuser standen.
Belinda drehte das Lenkrad so heftig nach links, dass Clint überrascht wurde und die Arme hochriss.
»Fast hätte ich die Abfahrt verpasst.«
Er setzte sich wieder normal hin. »Und ich dachte, du kennst dich hier aus.«
»Ja, das dachte ich auch. Ich war eben mit meinen Gedanken zu stark beschäftigt.«
»Verstehe.«
»Genau das.«
Beide lachten, und Clint fühlte sich top. Dass die Nacht für ihn so ablaufen würde, hätte er sich nicht in seinen kühnsten Träumen ausgemalt.
Er schaute nach vorn und verfolgte die helle Spur der beiden Scheinwerfer.
Der Weg war schmal und geteert. Zu beiden Seiten breiteten sich die Gärten aus. Wege führten hinein, einige so breit, dass man bequem mit einem Wagen bis an die Gartenhäuser heranfahren konnte. Sie waren nicht alle belegt. Der Agent stellte fest, dass die meisten sogar im Dunkeln lagen, und sie rollten einem Gebiet entgegen, in dem so gut wie kein Licht zu sehen war.
Sie erreichten eine Kreuzung. Belinda hielt an und schaute sich kurz um.
»Was suchst du?«
»Meinen Parkplatz.«
»Ist vor dem Haus...«
»Nein, das ist zu eng. Um den Wohnwagen herum wächst eine Hecke. Ich habe sie nicht gepflanzt. Das haben die Besitzer getan. Sie wohnen nur im Sommer hier. Im Winter ist es ihnen zu kalt. Naja, es sind alte Leute.«
Ein Hase huschte aus dem Lichtschein weg, als Belinda wieder anfuhr. Geradeaus ging es weiter. Die Dunkelheit wurde das Licht zerstört. Es verwandelte die Umgebung in eine gespenstisch bleiche Landschaft.
Dann mussten sie nach rechts. Wieder zerrte Belinda das Lenkrad ein wenig zu heftig herum und lachte dabei. »Ja, ja, manchmal sind meine Fahrkünste nicht eben perfekt.«
»Kann jedem passieren.«
»Aber wir sind bald da.«
Da hatte sie nicht gelogen. Es waren nur wenige Meter, bis sie den Van anhielt. Das direkt neben einer dichten Hecke.
»Alles klar?«
»Du kannst
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