Bestimmung
sauer?
Noch viel zu schwach um irgend etwas tun zu können, legte ich mich zurück auf die Kissen und wartete darauf, was kommen würde.
Es kam mir wie viele Wochen vor, auch wenn es in Wirklichkeit nur einige Tage waren, bis Er endlich zu mir ins Zimmer kam. Er band mich los und gab mir einen flüchtigen Kuss auf die Stirn. “Marga wird gleich kommen und dir beim Waschen helfen und dich versorgen, wenn du etwas brauchst, ich bin unten.“
Dann sah Er mich mit einem traurigen Blick an und verschwand.
Was war das? Wo war mein Herr? Er war anscheinend nicht mehr böse auf mich, aber so hatte ich Ihn noch nie erlebt. All seine Stärke und Dominanz war aus Seinem Gesicht erloschen und in dem Moment wäre mir alles lieber gewesen als das! Ich fühlte mich noch immer schuldig und hätte alles dafür gegeben, diese Schuld wieder gut zu machen. Er verzieh mir, aber nicht so, wie ich es gebraucht hätte. Es fühlte sich nicht ehrlich an und ich wusste nicht, was ich nun tun sollte.
Zum Glück kam Margret bald zu mir, versorgte meine blauen Flecken und Schwellungen und half mir, mich ein bisschen frisch zu machen. Endlich bekam ich auch etwas zu trinken, meine Kehle war wie ausgetrocknet. Aber all das hätte ich noch Tage ertragen, wenn es mir Seine Vergebung gebracht hätte. So lag ich noch lange Zeit wach in unserem Bett und wälzte mich von einer Seite zur anderen, bis ich endlich in einen traumlosen Schlaf fiel.
In der darauf folgenden Woche änderte sich nicht viel. Er kam einmal am Tag zu mir ins Zimmer, fragte, wie es mir gehen würde, dann verschwand Er wieder. Dieses peinliche Schweigen zwischen uns war schlimmer als jede Strafe. Wahrscheinlich dauerte es deshalb so lange, bis ich mich wieder fit genug fühlte, um aufzustehen.
Er war mein Leben. Ihn zu verlieren, würde ich nicht verkraften.
Kapitel 23
Eines nachts wachte ich auf. Ich hatte wieder schlimme Alpträume gehabt und irgend etwas war verändert. Ich konnte es fühlen. Aber nicht bei Ihm, auch nicht in meiner Umgebung; ich hatte einen Entschluss gefasst!
Wenn Er nicht auf mich zukam, musste ich es eben andersherum versuchen. Ich musste Ihm zeigen, dass ich auch von mir aus diese Rolle als Ehesklavin liebte und genoss. Ich durfte nicht immer darauf warten, dass Er auf mich zukommen würde. Nach meiner Verfehlung war es nun wohl an der Zeit, Ihm zu zeigen, wie sehr ich Ihn als meinen Herrn brauchte und auch begehrte.
Also zog ich mir gleich am nächsten morgen eines meiner schönsten Kleider an und frisierte meine Haare so, wie Er es am liebsten hatte. Nachdem die Schwellungen in meinem Gesicht nun endlich abgeklungen waren, sah ich wieder richtig gut aus. Dann lief ich die Treppe herunter und ging voller Energie und Vorfreude in die Stube, wo Er über Seiner Arbeit gebeugt da saß. Seit dieser Geschichte hatte Er das Haus nicht mehr verlassen, was auch immer Er für Geschäfte machte, anscheinend konnte Er das auch von zu Hause erledigen. Oder sorgte Er sich doch noch so um mich, dass Er in meiner Nähe sein wollte? Das wäre fast zu schön um wahr zu sein. Als Er mich hörte, schaute Er kurz auf und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Aber nur kurz.
„Hallo Alexandra, schön das du wieder auf den Beinen bist!“
Seine Stimme war neutral und freundlich - es war so viel schlimmer, als ich es mir vorgestellt hatte. Er hatte mich noch nicht mal richtig angesehen, dabei hatte ich mich so hübsch gemacht!!! Mir kamen die Tränen und ich rannte aus dem Raum. Im Stillen hoffte ich, Er würde sich über diese Unverschämtheit beschweren, mir nachrufen, ich solle sofort zurückkommen und wünschte mir so sehr, dass Er mich bestrafen würde wie früher... aber nichts passierte.
Margret war in der Küche und bemerkte wohl meinen aufgelösten Zustand, sagte aber aus Respekt und Höflichkeit nichts. Dabei hätte ich jetzt ein paar aufmunternde Worte wirklich gebrauchen können! Ich verkroch mich wieder im Schlafzimmer und weinte still vor mich hin. Plötzlich stand Er in der Tür und meinte:
„Wenn es dir soweit gut geht, kann ich ja wieder zur Arbeit. Wir sehen uns heute Abend!“
Und weg war Er.
Wie ich die folgenden Stunden und Tage ausgehalten habe, weiß ich nicht mehr. Ich bewegte mich wie durch tiefen Nebel. Körperlich wieder hergestellt, fühlte ich mich trotzdem kraftlos und schrecklich traurig. Ich versuchte es mit langen Ausritten durch den winterlichen Wald, bis ich blau gefroren war, aber davon spürte ich
Weitere Kostenlose Bücher