Bestimmung
eindeutig: Drei Buchstaben, etwas verschnörkelt, eingefasst in einem Kreis. Aber all das musste ich mir nicht genauer ansehen. Ich kannte dieses Zeichen nur zu gut, hatte es schon viele Male gesehen, war sogar schon dabei gewesen, als es bei einem Pferd eingebrannt worden war.... „McK“ ...es war >Sein< Zeichen, Sein Brandzeichen für all die Tiere, die Er behalten wollte, die nicht wieder verkauft werden sollten, die in Seinem Besitz blieben. Auch mein Hengst Devil hatte dieses McK auf seiner Flanke!
Es war das Zeichen von Richard McKinley!
Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hat, bis ich mich wieder bewegte, wie lange ich brauchte, um diese Erkenntnis zu verdauen. Ich war die ganze Zeit hier in unserem Haus im Keller gewesen! Er hatte mich nicht nur verkauft, Er hatte mich also wieder zurückgekauft!
„Ich sehe, du hast es kapiert! Wurde auch Zeit! Und jetzt pass gut auf, ich werde heute zum letzten Mal mit dir so ausführlich sprechen. Ab dann gilt einfach das, was ich sage, ich werde mich nicht noch mal erklären! Als du mir den Dienst an meinem Freund Andreas verweigert hast, war ich so enttäuscht von dir, dass ich dich tatsächlich nur noch los haben wollte. du hast mich vor meinem Kumpel blamiert und das hat sich natürlich herum gesprochen. Ich war wochenlang die Lachnummer im Ort, ich, der tolle McKinley, hätte meine Frau nicht im Griff und so weiter. Diese Blamage wirst du noch bezahlen, glaub mir das! Aber gut, ich denke, du hast einen Teil der Wiedergutmachung bereits hinter dir! In der Zeit danach hab ich dich kaum ertragen, aber als ich dann deine Bemühungen bemerkt habe, fand ich das irgendwie auch goldig. Ich wollte dir eine Chance geben. Schließlich hast du mich bis dahin schon eine Menge Geld und Zeit gekostet und eine anständige Frau findet man ja auch nicht überall. Es hat mir zwar etwas sehr lange gedauert, bis du endlich kapiert hast, wo du hingehörst, aber letztendlich hast du es verstanden. Dass du nichts bist ohne mich, dass du die Schläge und die strenge Hand brauchst, dass dein Platz hier bei mir ist. Als du mir dann in der Kutsche deine wirkliche Neigung mit so einer Inbrunst gestanden hast, habe ich beschlossen, es doch noch einmal mit dir zu versuchen.
Ich hoffe, es hat sich jetzt endgültig bei dir eingebrannt: du gehörst mir und du brauchst das so, um glücklich zu sein. du bist jetzt nicht mehr meine Frau, sondern meine Sklavin! Das war all das viele Geld, das ich jetzt noch einmal habe ausgeben müssen, wert! Denn ab jetzt wirst du von niemandem mehr Hilfe bekommen. Wenn du mir wegläufst, wirst du mir zurückgebracht, wie jedes Vieh mit meinem Zeichen auch. Und wenn ich dich schlage, ist dass mein Recht, ich darf dich sogar töten, wenn ich das mag. Kein Gericht der Welt wird mich deshalb verurteilen. Jetzt kennst du deine Situation und ich hoffe für dich, dass du damit klar kommst. du hast keine Wahl, keine Entscheidungen mehr. Nimm dein Schicksal einfach an, dann wird es dir gut gehen! Und jetzt hab ich genug geredet, ich schick dir Marga runter, damit sie dir hilft, dich wieder herzurichten, du stinkst und siehst furchtbar aus. Ausnahmsweise darfst du dich heute auch mit warmen Wasser waschen, aber gewöhne dich nicht daran, eine Sklavin ist es nicht wert, dass man für sie extra Wasser warm macht!
Ich erwarte dich oben, ich möchte mit dir zur Feier des Tages gemeinsam Essen und dir dann meine Regeln erklären. Eines aber jetzt schon: Denke nicht, sonst tut es dir weh! du bist hier, bei mir und alles wird jetzt gut! Bis gleich, Kleines!“
Damit stand er auf, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand.
Kapitel 32
Margret kam, half mir aufzustehen und nach oben zu laufen. Ich glaube, sie war auch froh, dass dieses Versteck spielen jetzt ein Ende hatte und lächelte mich schüchtern und aufmunternd an.
Ich brauchte ziemlich lange, um wieder halbwegs menschlich auszusehen. Nach der Tortur der letzten Tage und Wochen sah ich kaum noch wie ich aus. Viel zu dünn, meine Augen lagen tief in den Höhlen, aller Glanz war aus mir gewichen. Aber ich konnte die ganze Zeit nur an eines denken: Ich war zu Hause, bei Ihm! Er hatte mich nicht aufgegeben, Er wollte mich weiter bei sich haben. Mehr brauchte ich nicht zu wissen und mehr wollte ich auch nicht nachdenken. Er hatte ja so recht, dieses hin und her überlegen hatte mich ja erst in diese Lage gebracht. Es war doch so einfach; tu was Er sagt, mehr nicht. Dann ist alles gut.
Als das
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