Bestimmung
kindliches und unschuldiges. Wie gesagt, das hat mir gut gefallen und deshalb wirst du ab heute dafür sorgen, dass deine Haare ab sind! Verstanden?“
Ich konnte nicht glauben, was ich da hörte! Nur kleine Kinder hatten keine Haare an ihrer Fotze, es gehörte doch zum Frau sein dazu, einen schönen Busch an klein gelockten Haaren dort unten zu haben. Und ich sollte mich da rasieren? Mir kamen die Tränen, aber ich wusste, es würde nichts bringen, mich auch nur im Geringsten dagegen zu wehren. Er wollte es, also hatte ich es zu tun. Und wenn ich Ihm damit noch besser gefiel, noch einzigartiger für Ihn wäre, gab mir zumindest das ein gutes Gefühl.
Er verließ das Badezimmer und ließ mich allein. Wenigstens hatte ich für heute warmes Wasser, dachte ich mir und fing an, den Schaum unter meinen Armen und an meiner Scham zu verteilen. Mit zitternden Fingern und ganz langsam, kratzte ich mit Seinem Messer wieder und wieder immer schön mit dem Strich, so wie ich es gerade gelernt hatte, meine Haare herunter.
Und dann war es vorbei und als ich auch noch den letzten Rest Schaum von mir weg gewaschen hatte, sah ich vorsichtig an mir herunter. So glatt und unbehaart war ich seit meinem 13. Geburtstag nicht mehr gewesen, es war eigenartig, mich so zu sehen. Aber nicht abstoßend, wie ich befürchtet hatte. Nur eben anders. Irgend wann würde ich mich schon daran gewöhnen. Aber so viel Zeit ließ Er mir nicht. Noch während ich vor dem Spiegel mein Werk betrachtete, rief Er mich zu sich. Er wollte mit mir los, in die Stadt, ein neues Kleid anfertigen lassen.
Der Frühlingsball stand an, ein Fest, zu dem der ganze Ort erschien, aber nur die Oberschicht eingeladen war, in dem Tanzsaal zu speisen und zu tanzen. Der Rest feierte einfach draußen mit großem Feuer und Bier und Wein, es war bisher jedes Jahr für alle ein riesiges Ereignis. Schon vor drei Tagen hatte Er mir erzählt, dass Er da mit mir hingehen wollte und ausgerechnet jetzt mussten wir los, ein Kleid kaufen gehen.
Ich zog mich an. Da ich keine Unterwäsche tragen durfte, spürte ich mit jedem Schritt die kalte Seide des Rockes an meiner frisch rasierten Stelle und auch wenn dieses Gefühl völlig ungewohnt war, es fühlte sich eigentlich richtig gut an. Mein Herr grinste mich nur an.
„Na, wie fühlst du dich mit deiner neuen Art, die Haare zu tragen?“, fragte Er mich anzüglich, aber liebevoll. Solche Momente waren für nur uns beide und auch wenn das für mich noch schwer zu begreifen war; mit Ihm hatte ich einen Mann an meiner Seite, der sich Seine Neigung nicht nur traute auszuleben, sondern auch, sie voll und ganz zu genießen. Mit dem Wissen, dass ich gerade ohne Unterwäsche und komplett rasiert mit Ihm gemeinsam durch die Stadt lief, ohne dass die Leute, die uns begegneten, auch nur eine Ahnung davon hatten, was wir machten, gab uns beiden ein Gefühl der Zusammengehörigkeit. Es verband uns auf eine Art und Weise, wie sie meiner Meinung nach normale Menschen in ihren Beziehungen nie erlebten.
Ich lief wie befohlen immer drei Schritte hinter ihm, bis wir an dem Haus der Schneiderin ankamen. Erst da wurde mir bewusst, dass ich mich ja jetzt ausziehen musste und völlig nackt vor ihr stehen würde, da ich ja nichts darunter trug. Sie würde also alles sehen; die rasierten Stellen, mein Brandzeichen, mein Lederband. Schlagartig fiel die gute Stimmung von mir ab und alles in mir krampfte sich zusammen. Es war eines, mit Ihm zusammen eine Leidenschaft auszuleben, mit Ihm als Sklavin und Herr gemeinsam zu leben, aber etwas völlig anderes, mich damit in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ich hatte schreckliche Angst davor, wie die Schneiderin mich anschauen würde, mit welchen Blicken sie auf mich herabschauen würde und davor, was sie alles über mich erzählen würde. Wenn ich da schon gewusst hätte, was an dem Abend des Sommerballs alles auf mich zu kommen würde, ich glaube, dann hätte ich über diese kleine Schwierigkeit hier nur gelächelt. Aber so war das für mich in diesem Moment eine Tortur. Wir gingen in ein Nebenzimmer, und beschämt auf den Boden blickend, zog ich mich aus. Ich konnte der Schneiderin nicht in die Augen sehen, stocksteif stand ich da und schaute auch nicht auf, als sie mir ein wunderschönes, hellblaues, neues Kleid anzog. Auch dann nicht, als sie mich wieder nach draußen zu Ihm brachte, damit Er sagen konnte, ob Ihm das Kleid gefiel. Ich fühlte mich wie eine Puppe, die neu angezogen und begutachtet wird. Erst, als
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