Bestrafe mich
Augen. Aber dieser winzige
Moment der Verbundenheit reichte, um sie wieder gefügig zu machen. Das darf ich nicht zulassen. Ich darf diesem Kerl nicht derart hörig werden. Und
wenn er noch so schöne Augen hat und noch so wundervolle Hände. „Ich bitte um drei Strafhiebe.“ Verräterin! , schimpfte sie sich selbst. Aber die Lust war stärker, und als sie die
Beine gespreizt hatte und darauf wartete, dass er anfing, war ihr ganzes Sein nur auf
eins fokussiert: das, was er mit ihr tun würde. Jede Nuance davon.
Man konnte es auch anders sehen: sie bekam hier genau das, was sie sich gewünscht
hatte: eine Sklavinnenprobezeit mit allem Komfort.
Eileen hob leicht den Kopf, als Raven von der Empore stieg. Er nahm eine Peitsche
von einem Tisch. Sie war einriemig und geschmeidig.
Raven kam wieder auf die Empore und stellte mit den Füßen rechts und links von
Eileens Kopf. Nun konnte sie tatsächlich die Hiebe kommen sehen. Sie musste einfach
nur daliegen, die Fußgelenke fest umklammert, und zu ihm aufsehen. Sie sah, wie er
ausholte, sah den Riemen durch die Luft schwingen, folgte unwillkürlich mit den
Augen, hob den Kopf und sah das Auftreffen. Das Ende der Peitsche schlang sich um
ihren Po. Dort spürte sie den Schmerz zuerst, ein fieses Stechen, bevor die Wucht des
Hiebs sich auf ihrer Pussy ausbreitete, mehr Hitze als Schmerz. Erleichterte stellte sie
fest, dass die Bestrafung durchaus erträglich war und sie nicht einmal zum Stöhnen
brachte.
„Du hast vergessen mitzuzählen. Ich fange von vorne an.“
„Eins“, rief sie, kaum dass der nächste Hieb sie getroffen hatte und noch bevor der
Schmerz zu spüren war.
Klatsch. „Zwei.“ Klatsch. „Drei.“
Sie konzentrierte sich so sehr aufs Zählen, dass sie beim dritten Hieb vergaß, auf ihre
Position zu achten. Der Riemen war genau zwischen ihren Pobacken gelandet und
hatte sie dort so empfindlich getroffen, dass sie ohne Nachzudenken mit den Händen
nach unten fasste.
„Du hättest es fast geschafft. Noch mal von vorn.“
Ärger breitete sich in ihr aus. Ärger über ihn, sich selbst, über Jenna, die zufrieden
auf dem Schoß des Lord hockte und nicht mal in ihre Richtung sah, so beschäftigt war
sie damit, seine Schenkel in ähnlicher Weise zu bearbeiten, wie vermutlich vorhin das
„unschuldige Kissen“.
„Komm, lass gut sein, Raven.“ Der Lord schob Jenna von seinem Schoß. „Du kannst
ihr den Rest der Strafe erlassen. Jenna und ich ziehen uns in die Bibliothek zurück.“
Eileen setzte sich auf und atmete tief durch. Etwas in ihr war bitter enttäuscht. Der
Lord schien jegliches Interesse an ihr verloren zu haben. Und Raven ging es nur
darum, sie zu quälen.
„Leg dich wieder hin“, sagte Raven, sobald sie allein waren.
„Warum?“
„Weil wir noch nicht fertig sind.“
„Du hast doch gehört, was der Lord gesagt hat. Die restliche Strafe ist erlassen.“
„Er hat lediglich gesagt, dass ich sie dir erlassen kann . Ich muss aber nicht. Und ich
habe vor, das durchzuziehen. Also. Leg dich wieder hin und bitte mich demütig, wie es
sich für eine Sklavin geziemt, die Bestrafung zu Ende zu führen.“
„Ärger und Enttäuschung sind eine explosive Mischung. Von Jetzt auf Nachher kann
Wut daraus werden.“ Das war eine der Weisheiten, die Eileens Mutter sie gelehrt
hatte, und nun erfuhr sie, sonst so sanftmütig und geduldig, am eigenen Leib, dass
diese Mischung auch bei ihr seine Wirkung tat.
„Ich bin doch kein Spielzeug, über das du beliebig verfügen kannst“, schrie sie,
sprang auf die Füße und knallte Raven eine saftige Ohrfeige. Es tat ihr auch überhaupt
nicht leid – jedenfalls für ein bis zwei Sekunden.
Doch im nächsten Moment war sie zu Tode erschrocken. Was hab ich getan? Ich liebe ihn doch! Raven hob seine Hand und bewegte sie auf ihre Backe zu. Eileen konnte nicht mehr
klar denken, nicht unterscheiden, in welchem Tempo die Ereignisse sich abspielten.
Sie zuckte zusammen, weil sie dachte, er würde zurückschlagen. Doch als seine Finger
kaum spürbar ihren Augenwinkel berührten, war sie wieder im Rhythmus mit der Welt
und sah, wie langsam er sich bewegte, spürte, wie zart er eine Träne wegwischte, der
sofort neue folgten. Bevor sie so recht wusste, wie ihr geschah, schluchzte Eileen
bereits hemmungslos. Er zog sie an sich, barg ihren Kopf an seiner Schulter,
streichelte ihre Haare und ihren Rücken.
„He, Süße, was ist denn? Ist doch nichts passiert.“
„Ich ... ich habe dich geschlagen. Es tut mir so leid. Aber ich war
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