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BETA (German Edition)

BETA (German Edition)

Titel: BETA (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Cohn
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der ihn dort abgesetzt hatte, noch über der Stelle schwebte, hat er überhaupt überlebt.«
    Am Horizont geht die Sonne unter und vom Meer weht eine frischere Brise. Farzad bemerkt, dass ich leicht fröstle, und legt mir ein Handtuch um. Er reibt mir die Schultern.
    Ivan schiebt Farzads Hand weg. »Sie ist mein Klon, Alter. Du kennst die Regeln hier auf Demesne. Angucken, aber nicht anfassen.«

Zehntes Kapitel
    O bwohl ein himmlisches Schokoladensoufflé vor Mutter steht – ihre Lieblingsnachspeise, die der Governor extra für sie beim Koch bestellt hat, um sie zu besänftigen –, schmollt sie auch beim letztes Gang des Abendessens immer noch vor sich hin. Von der Terrasse der Villa, auf der an diesem Abend gedeckt ist, hat man einen atemberaubenden Blick hinaus auf das Meer von Ion, in dem sich zu dieser Stunde die Delfine tummeln. Tropische Vögel zwitschern auf den Bäumen ringsum, während der Familienpapagei in seinem prächtigen rot-gelb-blauen Federkleid aus dem großen Käfig mitsamt Baum und Nest herüberruft: »Schokolade für Mutter! Schokolade für Mutter!«
    Nichts an dieser traumhaften Szenerie scheint Mutters Groll besänftigen zu können. »Du hast sie den ganzen Tag für dich beansprucht«, brummt sie.
    »Das reicht jetzt«, sagt der Governor. »Was hättest du mit Elysia denn groß angestellt – sie nach Heaven mitgenommen und mit dir zusammen beim Mah-Jongg schummeln lassen?«
    »Ich schummle nicht!«, erwidert Mutter beleidigt.
    Ivan und Liesel blicken beide vor sich auf den Tisch. Sie scheinen sich sehr anzustrengen, nicht loszuprusten.
    Mutter schummelt immer , kann ich in ihren Gesichtern lesen.
    »Nicht schummeln! Nicht schummeln!«, ruft der Papagei. Mutter schnippt mit den Fingern, woraufhin ihre Bodyguards auf die Terrasse kommen. Sie nickt in Richtung Papageienkäfig, mehr braucht es nicht. Die beiden Männer tragen den riesigen Käfig von der Terrasse, bis von dem Papagei nichts mehr zu sehen und zu hören ist.
    Mutter wendet sich wieder Ivan zu. »Du kannst Elysia nicht ganz allein für dich beanspruchen, Ivan«, sagt sie. »Sie ist auch hier, um mir Gesellschaft zu leisten. Dein Vater arbeitet den ganzen Tag und Liesel hat ihren Unterricht. Ich muss mich hier um alles ganz allein kümmern.« Ein Klon schenkt ihr Wein nach.
    »Dir ist doch bloß langweilig«, sagt Ivan.
    »Wie war denn dein Work-out heute Morgen?«, fragt der Governor Ivan, ohne auf dessen Kommentar einzugehen.
    »Mörderisch«, sagt Ivan. »Elysia hat mir echt ganz schön zugesetzt.« Dass er am Nachmittag zusammen mit Farzad und Demenzia am Strand herumgelungert und sich von seinen sportlichen Anstrengungen mit einer ordentlichen Dosis Raxia erholt hat, erzählt er seinen Eltern nicht. Bevor wir nach Hause zurückgekehrt sind, hat er mir schnell noch erklärt, ich solle mit dieser Information lieber hinter dem Berg halten. Als ich mich daraufhin zum Mount Orion in der Ferne umdrehte, schüttelte er lachend den Kopf. Ich solle seinen Eltern nichts von dem Raxia-Trip erzählen, das meine er damit.
    »Hervorragend«, sagt der Governor. »Und wie war das Surfen heute Nachmittag mit Farzad?«
    »Großartig«, lügt Ivan. »Wir hatten auf maximale Stärke gestellt.«
    »Gut«, sagt der Governor. »Mit dem Surfen arbeitest du weiter an deiner Kondition. Vor dem Ausbildungslager musst du deinen letzten Rest Babyspeck verlieren, sonst wird es für dich noch härter. Ich hab mir heute Nachmittag die Prüfungsauswertung des neuen Jahrgangs angesehen, die sie mir von der Base geschickt haben. Der Wettbewerb dort wird höllisch sein, die stärksten jungen Männer von überallher auf der Welt, mental wie körperlich. Dich haben sie vor allem genommen, um mir einen Gefallen zu tun.« Und als Ivan nach der Gabel greift, um vom Schokoladensoufflé zu kosten, fügt er hinzu: »Vielleicht ab heute auch keine Schokolade mehr?«
    Ivan grinst seinen Vater an. »Wie wär’s, wenn ich das mit der Schokolade auf morgen verschiebe? Heute fühle ich mich einfach so …« Er schaut mich an und seufzt. »… so großartig .«
    »Wusst ich’s doch, dass unserer Familie ein neues Mädchen guttun würde«, sagt Mutter zum Governor.
    Meiner Meinung nach hat bei Ivan das Raxia auch sehr nachgeholfen.
    »Bevor er auf die Base kommt, kann er alle Unterstützung gebrauchen, die wir ihm nur geben können«, sagt der Governor und scheint mir anerkennend zuzunicken, bevor er seinem Sohn die nächste väterliche Weisheit zuteilwerden lässt. »Du hast

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