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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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dazu herabgelassen, sich mit so einem Tölpel wie mir öffentlich zu zeigen. «
    »So habe ich das nicht gemeint, und das weißt du auch. «
    »Es gibt nichts, was du noch sagen könntest, das dich in meinen Augen weniger als Schuft erscheinen lässt.«
    Er verzog seinen Mund. »Das ist mir vollkommen klar. Nichtsdestotrotz -«
    Arabella beachtete ihn nicht und steuerte auf die Tür zu. Als sie um ihn herumgehen wollte, legte er seine Hände auf ihre Schultern.
    Sie hob den Kopf. »Lass mich los«, sagte sie ruhig. »Ich muss mich zum Dinner umziehen. «
    Seine Lippen waren so verkniffen wie die ihren. »Das hat Zeit. «
    »Nein, hat es nicht! Tante Grace und Onkel Joseph erwarten uns heute Abend. «
    Er fluchte. »Gottverdammt noch mal, Arabella , wir gehen nirgendwohin, bevor das hier nicht aus der Welt ist! «
    »Oh, doch das tun wir«, entgegnete sie. »Ich weigere mich, meine Tante und meinen Onkel zu enttäuschen oder ihnen auch nur mangelnden Respekt zu erweisen, indem ich nicht bei ihnen erscheine. Und wenn du mich nicht begleiten willst, dann gehe ich einfach allein. Auf j eden Fall wird diese Auseinandersetzung wohl warten müssen. «
    Er ließ die Hände sinken. Was er von ihrer Entscheidung hielt, wusste sie nicht, und es war ihr auch egal. Arabella war sich voll bewusst, wie rebellisch ihr Auftreten war. Sie eilte an ihm vorbei, das Kinn vorgeschoben.
     
    In der Kutsche war die Stimmung sehr gedrückt. Arabella saß verkrampft auf der einen Seite des mit Samt bezogenen Sitzes, Justin auf der anderen. Nicht ein einziges Mal trafen sich ihre Blicke. Sie bot ihm keinerlei Anlass zum Gespräch, und er ihr ebenso wenig. Als die Kutsche vor Onkel Josephs Stadthaus hielt, fiel ihr ein, dass Justin ihr bis jetzt noch gar nichts von seinen Neuigkeiten hatte sagen können. Sie presste die Lippen zusammen. Sie würde nicht danach fragen, nicht jetzt. Es war wohl anscheinend nicht so wichtig gewesen.
    Wie durch ein Wunder schafften sie es, bei der Begrüßung der Tante und des Onkels einigermaßen anständig miteinander umzugehen.
    Tante Grace hielt Arabellas Hände fest. Grübchen zeigten in den Wangen ihrer Tante. »Ich habe eine große Überraschung für dich, meine Liebe«, verkündete sie fröhlich.
    Arabella lächelte leicht. »Ja, Tante? «
    Wortlos und strahlend führte Grace sie in den Salon. Dort erhoben sich zwei Personen gleichzeitig vom Sofa die eine zierlich und blond, die andere groß und rothaarig.
    Arabella blinzelte und schüttelte dann den Kopf, als könne sie nicht richtig sehen. Sie öffnete den Mund. »Mama«, hörte sie sich hauchen. »Papa.
    Und dann brach sie in Tränen aus.

Zweiundzwanzigstes Kapitel
    Arabellas Tränen - da war Justin sicher - waren keine Tränen des Glücks. Flehentliche Träne n, wohl eher. Tränen der Hilflosigkeit ...
    Das Abendessen wurde zu einer schwierigen, verkrampften Angelegenheit. Arabellas Eltern verhielten sich höflich, blieben j edoch zurückhaltend. Justin entging nicht die Tatsache, dass ihre Blicke immer wieder prüfend zu Arabella wanderten. Sie saß mit bleichem Gesicht neben ihm; immer noch sah man die Spuren der Tränen auf ihren Wangen. Regelmäßig biss sie sich in die Unterlippe, als kämpfe sie verzweifelt, um nicht von neuem die Fassung zu verlieren. Eine Zeit lang mühte sich Tante Grace redlich, die ganze Situation durch ihr wie üblich fröhliches, lebhaftes Geplauder zu retten; schließlich verstummte auch sie.
    Allen Anwesenden war klar, dass es Arabella schlecht ging. Justin war überzeugt, schlimmer konnte es kaum noch werden.
    Da irrte er.
    Nach dem Dinner gingen alle in den Salon hinüber. Arabella nahm beim Kaminfeuer Platz, zur Linken ihrer Eltern, die sich auf ein Sofa setzten.
    Justin räusperte sich. Angriff war stets die beste Verteidigung, entschied er.
    Er wandte sich an Arabellas Eltern. »Mr . und Mrs Templeton, es ist offensichtlich, dass Ihr Euch schwerwiegende Gedanken macht«, sagte er lächelnd und entspannt, was in keiner Weise seinem Gefühlszustand entsprach. »Ich fürchte, es wäre uns allen gedient, wenn wir offen miteinander reden. «
    Daniel Templeton verschwendete keine Sekunde. »Gut, also dann«, sagte er und hob seine buschigen Brauen. »Erst einmal muss ich sagen, dass die Nachricht von Arabellas Heirat uns vollkommen überrascht hat. Wären wir hier gewesen - da bin ich mir ziemlich sicher -, ihre Mutter und ich hätten es nicht erlaubt. «
    Jetzt schien auch Grace den Tränen nahe. Oh, Herr im Himmel,

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