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Betörende Versuchung

Betörende Versuchung

Titel: Betörende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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Angelegenheit, und dass ich für eine Unerreichbare gehalten werde ... nun, das wollte ich nicht so. Das will ich nicht. Mir würde es vollkommen reichen, am Rande zu stehen. «
    Tante Grace musterte sie. »Das dürfte kaum zu machen sein, Liebes. Zugegeben, die feine Gesellschaft ist launenhaft. Aber du stehst nun mal in dieser Saison im Mittelpunkt, und das wird höchstwahrscheinlich so bleiben, es sei denn, du entscheidest dich für einen Ehemann. «
    Arabella konnte nicht anders und sagte: »Tante Grace, und falls in diesem ganzen
    Jahr kein Gentleman mehr seine Aufwartung macht, das fände ich einfach grandios! «
    »Ach, Liebes, ich glaube, du bist einfach nur ein bisschen überwältigt von dem Ganzen.«
    Arabella schenkte ihr ein schwaches Lächeln.
    »Weißt du, zu unserer Zeit - bei deiner Mutter und mir - ich glaube, die Herren haben bis hinter der Eingangstür Schlange gestanden. Stell dir vor, dein Großvater hat sich stets beschwert, nicht mehr Herr in seinem eigenen Hause zu sein! « Die Tante musste fast kichern bei der Erinnerung daran. »Bei deinen Cousinen war es ganz genauso. Ich denke, das liegt einfach in der Familie ! «
    Jetzt musste Arabella einfach lächeln. Keine Frage, ihre Tante war in jungen Jahren eine Schönheit gewesen. Noch heute waren ihre Wangen glatt und rosig, und die Augen leuchteten hell und lebhaft. Und wenn sie lachte, verliehen ihr die Grübchen in ihren Wangen eine fröhliche, jugendliche Ausstrahlung, die ansteckend war.
    »Die Jahre haben es gut mit dir gemeint, Tante Grace, du bist immer noch eine faszinierend schöne Frau. «
    Die Tante strahlte regelrecht. »Danke schön, mein Kind. Das ist lieb von dir. Aber komm schon, willst du nicht wenigstens zugeben, dass es schmeichelhaft ist, wenn all diese Herren sich dir zu Füßen werfen? «
    Arabella biss sich auf die Lippe. »Naja«, räumte sie ein, »ein bisschen vielleicht. «
    »Na siehst du, wusste ich es doch. Aber zurück zum Thema zukünftiger Ehemann. «
    Arabella atmete tief ein. »Tante Grace«, begann sie vorsichtig, »ich weiß nicht recht, wie ich das sagen soll, aber -«
    »Ich glaube, ich weiß, was du meinst, Kind. « Tante Graces Tonfall wurde wieder
    forsch. »Mir scheint, dass ich zu sehr darauf gedrungen habe, dass du dich unter deinen Verehrern entscheidest. Vielleicht war ich zu nachdrücklich.«
    Arabella entspannte sich.
    »Ich gebe j a zu, dass ich übereifrig bin. Vielleicht deswegen, weil ich es liebe, eine Hochzeit zu planen. Es ist zwei Jahre her, dass deine Cousine Edith geheiratet hat. Aber ich habe den Verdacht, du kommst nach deiner Mutter und gehst deinen eigenen Weg. Deshalb verspreche ich dir hiermit, dass ich versuche werde, über das Thema >zukünftiger Ehemann< kein Wort mehr zu verlieren. «
    Arabella entgegnete nichts. Sie hatte ein unruhiges, unstetes Gefühl in ihrem Innern, das sie nicht deuten konnte. Auf einmal war sie ganz unruhig ...
    Sie konnte sich nicht überwinden, Tante Grace über die recht hohe Wahrscheinlichkeit in Kenntnis zu setzen, mit der sie, Arabella, ohnehin nicht heiraten würde. Dann gab es auch nichts zu planen. Sie besaß nicht die Schönheit ihrer Cousinen, sie hatte es auch nicht zu etwas Besonderem gebracht. Sie war ... einfach anders. Sie wusste auch, dass sie mit einem Missionarsleben, wie ihre Eltern es führten, nicht zufrieden sein könnte. Sie war weder ein Blaustrumpf noch eine Kreuzfahrerin. Und sie wollte ihren Eltern auch kein Klotz am Bein sein.
    S ie wusste einfach nicht, was sie wollte, und auch nicht, wofür sie überhaupt taugte! Anscheinend wusste sie nur immer, was sie nicht wollte ...
    Aber eigentlich konnte sie sich doch glücklich schätzen. Das wurde ihr auf einmal klar. Glücklich, dass sie ihr Leben lang von den Menschen um sie herum geliebt worden war. Plötzlich fiel ihr auch wieder ein, wieso sie schon immer so gerne mit ihrer Tante zusammen war. Niemals hatte sie sie mehr geliebt als in diesem Augenblick.
    Impulsiv streckte sie die Arme nach ihr aus und ergriff i hre Hände.
    »We i ßt du, als ich noch zur Schule gegangen bin und Mama und Papa weit weg waren, habe ich sie schrecklich vermisst.« Vor l auter Rührung hatte sie einen Kl oß im Hals, so dass sie kaum sprechen konnte. Dann aber sprudelte es nur so aus ihr heraus, und sie konnte sich nicht mehr bremsen.
    »Aber wenn ich dann an dich gedacht habe, war alles nicht mehr so schlimm. Ich habe mich nicht mehr so allein gefühlt, weil ich j a dich hatte, Tante Grace. Du

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