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Betoerendes Trugbild

Betoerendes Trugbild

Titel: Betoerendes Trugbild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Rabengut
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einen Gang runter oder du bekommst ab sofort nur noch koffeinfreien Kaffee. Kann irgendjemand mit dir mithalten?“
    „Bis jetzt habe ich noch niemanden getroffen.“
    Das zweite Kleid gefiel beiden nicht, doch das dritte war absolut atemberaubend. Carrie stand der Mund offen, als Samantha in der grauen Kreation aus der Kabine trat. „Okay, ich habe nichts gesagt, du hattest Recht. Das Kleid ist der Kracher, nackt und doch angezogen. Fabelhaft.“ Das letzte Wort hauchte sie förmlich.  
    Sam trat einen Schritt zurück und begutachtete sich im Spiegel. Das Kleid umspielte locker ihre Knie und war trägerlos. Der Ausschnitt war zwar tief, aber ging gerade noch als anständig durch – ganz im Gegensatz zu der Rückseite, die verboten wenig Stoff besaß. Sie drehte sich einmal schnell im Kreis und sah zu, wie der Rock mitschwang.
    „Jeder wird mit dir tanzen wollen und Scott wird seine Speichelproduktion kaum im Griff haben.“ Die trockene Art, mit der Carrie das sagte, zauberte ein Grinsen auf Sams Gesicht.
    „Was ziehst du denn an?“ Samantha musterte Carrie von oben bis unten.
    „Ich werde in meinem Zimmer sitzen, nachdem ich mir einen Teller vom Büffet vollgeladen habe und ‘The real housewives’ gucken.“ Präventiv wich sie einen Schritt zurück.
    Sams Grinsen wurde breiter. „Das kommt gar nicht in Frage. Ich kenne niemanden auf der Party und gehe ganz sicher nicht alleine dorthin.“ Sie nickte einer der Verkäuferinnen zu, die sich unauffällig in der Nähe herumdrückte und ehe Carrie sich wehren konnte, musste sie die gleiche Prozedur über sich ergehen lassen wie Sam zuvor.
    Zufrieden rieb Sam sich die Hände, ab sofort würde sie das Ruder übernehmen.  
    Als Carrie später in dem bezaubernden Kleid mit dezentem Blütendruck aus der Kabine trat, wusste Sam sofort, dass sie sie als nächstes zum Friseur schicken würde. Mit dem romantisch-unschuldigen Aussehen war Carrie überhaupt nicht einverstanden, doch Sam lächelte einfach über Einwände hinweg. „Keine Widerrede, du siehst großartig aus. Hast du Schuhe dazu? Zwei unterschiedliche Turnschuhe funktionieren bei dem Look eher nicht.“
    Mit hängenden Schultern schüttelte Carrie wieder den Kopf und warf zweifelnde Blicke zum Spiegel.
    Nachdem sie sich wieder umgezogen hatte, dirigierte Sam Carrie in Richtung Kasse. Sofort zückte sie Scotts Kreditkarte, doch Sam schüttelte den Kopf. „Danke, ich kaufe meine Sachen lieber selbst und deine gehen auch auf mich.“
    „Das kann ich nicht annehmen, Samantha. Wirklich nicht, lass mich einfach mit Scotts-“
    Mit einer Handbewegung schnitt Sam ihr das Wort ab und reichte der Verkäuferin hinter dem Tresen das Geld. „Stell dich lieber seelisch darauf ein, dass wir gleich dieses Rot loswerden.“
    Sie wies mit dem Finger auf Carries Haare. Panisch tastete diese nach ihren Haaren und schüttelte mit großen Augen den Kopf.

    Knappe drei Stunden später waren die Frauen auf dem Weg zum Auto. Samantha philosophierte über die anstehende Party und Carrie schwieg noch immer beleidigt. Beim Wagen angekommen schloss Carrie ihn auf und warf ihre Taschen erbost in den Kofferraum.
    Samantha lachte, während sie sich auf den Beifahrersitz setzte. „Krieg dich wieder ein. Du siehst hinreißend aus.“
    „Nein, du siehst hinreißend aus. Ich sehe aus wie ein zwölfjähriger Junge!“ Sie sah in den Rückspiegel und betrachtete die kurzen, blonden Haare.
    „Übertreib nicht. Ich schwöre dir, sobald wir dich geschminkt haben, wirst du dich auf der Party kaum vor Verehrern retten können und ich stehe zu Tode betrübt in der Ecke herum.“
    Carrie verdrehte die Augen und startete den Motor. „Ja, sicher.“ Dann pustete sie sich eine Strähne aus der Stirn. Samantha lehnte sich zufrieden im Sitz zurück. Carrie sah so viel besser aus, geradezu bezaubernd – selbst, wenn sie es nicht wahrhaben wollte.

Kapitel 2

    Scott blieb bei Samanthas Anblick die Luft weg und er tastete nach dem Küchentresen, bevor er sie anstrahlte. „Du siehst unglaublich aus, meine Liebe.“
    Theatralisch fasste er sich an die Brust. „Ich glaube, mein Herz zerspringt gleich.“ Einen Moment verharrte er so, bevor er sich aufrichtete. „Hast du zufällig Carrie gesehen? So gern ich dich weiterhin einfach nur anstarren würde, der DJ hat irgendein Problem und Carrie hat ein Händchen für solche Situationen.“ Er seufzte.
    Samantha runzelte die Stirn, bis gerade eben war Carrie direkt hinter ihr gewesen. Sie drehte sich um

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