Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
könnte… Könnte sie…«
    Stöhnend vergrub Melina ihre Gesicht in die Hände. »Oh Gott!«
    Â»Alles in Ordnung?«
    Sie schüttelte heftig den Kopf und bedeutete ihm anzuhalten. Der Wagen stand kaum, da stieß sie schon die Türe auf und taumelte hinaus. Bis er auf der Fahrerseite ausgestiegen und um den Wagen herumgelaufen war, würgte sie bereits heftig.
    Er legte ihr eine Hand in den Nacken und stützte mit der anderen ihre Stirn. Sie versuchte, ihn loszuwerden, aber er ließ sich nicht abwimmeln. Es folgten noch mehrere Koliken. Als
sie nicht mehr würgen musste, half er ihr hoch und lehnte sie zusätzlich mit dem Rücken gegen den Kotflügel.
    Â»Besser?« Sachte strich er ihr eine Haarsträhne von der feuchten Wange.
    Sie schaute weg. »Mir ist das peinlich«, erwiderte sie.
    Â»So oft, wie ich im Simulator gekotzt habe? So oft, wie man mich im Simulator angekotzt hat? Seien Sie nicht albern.« Er zog ein Taschentuch aus seiner Gesäßtasche und tupfte ihre Lippen ab.
    Â»Danke. Ich denke, das war eine Premiere. Noch nie habe ich mich vor einem Mann übergeben.«
    Â»Sie hatten guten Grund dazu.«
    Als sie zu ihm aufschaute, sah er Tränen in ihren Augen schimmern, in denen sich die Scheinwerferlichter der entgegenkommenden Autos spiegelten, die auf der Straße vorbeiflitzten. »Gillian war so aufgeregt und hat so sehr auf einen Erfolg gehofft«, sagte sie. »Sie wollte unbedingt ein Baby. War das denn so falsch? Womit hat sie das bloß verdient?«
    Â»Melina.« Er umarmte sie und drückte sie an sich. »Sie wissen genau, dass es so nicht funktioniert.«
    Â»Wie konnte es dann geschehen, dass etwas so Wunderbares und Schönes vergiftet wurde und sich in etwas so Widerwärtiges verwandelt hat?«
    Â»Sie können doch nicht mit Sicherheit behaupten, dass Gillian  –«
    Â»Nein, kann ich nicht.« Sie schüttelte sich. »Ich kann nicht einmal den Gedanken ertragen, dass Gordon seinen eigenen Samen eingesetzt hat. Allein davon wird mir schon übel.«
    Er hielt sie weiter fest und streichelte ihre Haare, bis er sie schließlich losließ und ihr wieder in den Wagen half. »Und wohin nun?«, fragte er, während er sich wieder in den Verkehr einreihte.
    Â»Nach Hause.« Verblüfft schaute er sie an. Sie lächelte ironisch. »Genau dahin möchte ich jetzt. In meine Badewanne. In mein Bett. Auf mein Kopfkissen.«

    Â»Und doch haben Sie Angst.«
    Â»Hätte ich doch nur Linda Croft davor gewarnt. Vielleicht hätte sie dann Vorkehrungen getroffen.«
    Er begann, ziellos herumzufahren. »Lawson oder Tobias würden Sie sicher schützen lassen.«
    Â»Kommt nicht in Frage«, sagte sie wie aus der Pistole geschossen. »Wenn die mich hinter Schloss und Riegel stecken, wäre ich manövrierunfähig. Sie würden mir nur das erzählen, was ich ihrer Ansicht nach wissen sollte. Dann wäre ich machtlos und könnte nicht als Erste zuschlagen, wenn es –«
    Als sie abbrach, fragte er: »Wenn was?«
    Â»Nichts.«
    Â»Wenn es demjenigen an den Kragen geht, der den Mord an Gillian befohlen hat?« Als sie ihn direkt ansah, erübrigten sich alle Worte. Er konnte die Antwort in ihren Augen lesen.
    Â»Chief, Sie müssen nicht mitmachen«, sagte sie leise. »Ich habe Tobias gegenüber Ihren Namen nicht erwähnt. Er vermutet zwar, dass Sie bei mir sind, aber bestätigt habe ich es nicht.«
    Â»Dafür bedanke ich mich.«
    Â»Sie sind ein Außenstehender.«
    Â»Was reden Sie denn da?« Seine Frage klang verärgert. »Ich stecke bis zu den Augenbrauen in dieser Geschichte drin und hätte nichts dagegen, wenn ich als erster den Verantwortlichen aufmischen könnte.«
    Â»Die Sache könnte nach hinten losgehen.«
    Â»Diese Möglichkeit nehme ich willig in Kauf.«
    Â»Daraus könnte sich eine große Story entwickeln, die vielleicht Ihre Zukunft beeinflusst und Ihre gesamte NASA-Karriere auf Null reduziert.«
    Â»Genau das hat mir auch dieser Anwalt erzählt. Trotzdem konnte er mich nicht davon abhalten, genauso wenig wie Sie. Sollte das ein Riesenthema werden, dann muss ich damit eben fertig werden, oder?«
    Â»Fertig werden«, murmelte sie. »Genau das hat Jem gestern
Abend zu mir gesagt: ›Gillian ist tot, Melina. Und damit müssen wir einfach fertig werden.‹«
    Â»Wissen

Weitere Kostenlose Bücher