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Betrogen

Betrogen

Titel: Betrogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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betrachtete. Aber er lächelte nett und flehentlich, und da die Wohnungstür nicht der ideale Platz für eine Diskussion über Charakterschwächen war, trat sie beiseite und bat ihn herein.
    Â»Wie du siehst, habe ich keinen männlichen Besuch erwartet.«
    Â»Du siehst hinreißend aus. Ich habe dich lieber ohne Make-up.«
    Â»Dann solltest du mal deine Augen prüfen lassen.«
    Mit leisem Lachen zog er sie an sich und küsste zart und zurückhaltend ihre Lippen. Angesichts ihrer Stimmung war er sensibel genug, nichts für einen tiefen Kuss zu riskieren. Als er sich wieder löste, wanderten seine Blicke zu dem Handtuch hinauf, das sie sich um den Kopf gewickelt hatte. »Sogar dieser Turban gefällt mir.«
    Â»Ich mache gerade eine Haarkur.«
    Obwohl es noch nicht einmal neun Uhr war, trug sie bereits einen Schlafanzug: eine kurze Baumwollhose mit passendem Oberteil. Bequem, aber nicht sonderlich aufreizend. Jems Äußeres versetzte ihrem Ego einen weiteren Schlag. Er sah aus, als wäre er gerade aus einem Katalog geklettert. Selbst in Khakihose und Polohemd war er eine gute Erscheinung, wie immer.
    Er nahm sie bei der Hand, führte sie ins Wohnzimmer und zog sie neben sich aufs Sofa. »Gillian, ich musste heute Abend einfach kommen. Ich wollte nicht warten und dir morgen das Geschenk geben. Es musste noch heute sein, genau am Tag des Eingriffs.« Er schob die Hand in die Hosentasche und zog eine samtbezogene Schmuckschachtel heraus.
    Â»Jem! Als du ݆berraschung‹ gesagt hast, dachte ich an Blumen oder Pralinen. Aber das? Solltest du nicht bis nach dem Bluttest warten, bis wir wissen, dass ich auch wirklich schwanger bin?«

    Â»Du sollst wissen, dass ich jeden deiner Schritte mittrage, egal, ob du diesmal schwanger wirst oder es noch einmal versuchen musst. Ich möchte dieses Ereignis mit dir teilen. Ich möchte vom ersten Moment an am Leben des Babys teilnehmen.«
    Verstohlen wanderte ihr Blick zur Schachtel. Einen Herzschlag lang fürchtete sie, er wolle um ihre Hand anhalten. Aber es war ein längliches Etui und kein kleiner Kubus wie bei einer Ringschachtel. Als er auf den Schnappverschluss drückte, stieß sie vor Erleichterung einen leisen Schrei aus, den er als Freudenschrei interpretierte.
    Â»Gefällt’s dir?«
    Â»Jem, es ist wunderschön.«
    An einer zierlichen, aber stabilen Goldkette hing ein kleines, mit Rubinen besetztes Herz. »Ich dachte, es würde zu deinem Teint passen.«
    Â»Es ist wunderhübsch. Ehrlich.«
    Er nahm den Anhänger aus der Schachtel, legte ihn um ihren Hals und schloss den winzigen Verschluss. Dann nahm er sie bei den Schultern und drehte sie mit dem Gesicht zu sich. Ihr Anblick stimmte ihn hochzufrieden. »Perfekt. Schau’s dir mal an.«
    Er führte sie zum Spiegel über dem Beistelltisch. Der Anhänger war wirklich wunderschön und schlug rubinrote Funken aus ihrer Haut. Mit der Pose eines Filmstars wandte sie sich wieder zu ihm. »Bin ich nicht hinreißend, oder was?«
    Â»Du bist hinreißend. Und sexy, sogar mit einem Handtuch auf dem Kopf. Du wirst auch während der Schwangerschaft hinreißend sexy sein.«
    Â»Auch wenn ich wie ein Fesselballon daherkomme?«
    Er spreizte die Hand über ihren Unterbauch. Den anderen Arm legte er ihr um die Taille und zog sie an sich. »Selbst dann noch.« Während er sie in den Nacken küsste, murmelte er: »Gillian, ich möchte dich heute Nacht spüren. Bitte, lass mich bleiben.«

    Als seine Hand zwischen ihre Schenkel glitt, stoppte sie ihn mit einem entschuldigenden Lächeln. »Tut mir leid, Jem.«
    Â»Was ist los?«
    Â»Bitte, frag mich nicht, ob du heute Nacht bleiben kannst. Ich möchte nicht nein sagen müssen.«
    Â»Dann tu’s doch nicht«, sagte er, wobei er erneut die Hand nach ihr ausstreckte.
    Als er versuchte, sie an sich zu ziehen, blieb sie wie angewurzelt stehen, nahm aber sein Gesicht zwischen beide Hände. »Heute Abend kann ich einfach nicht mit dir zusammen sein. Das ist schwer zu erklären. Schon am Telefon konnte ich’s dir nicht verständlich machen, und jetzt auch nicht.«
    Â»Ich habe eine Erklärung«, sagte er barsch. »Du hast dich heute mit Melina zum Lunch getroffen.«
    Â»Was hat denn Melina damit zu tun?« fauchte sie nun ihrerseits.
    Â»Das sagst gerade du. Nach jedem Treffen mit ihr verwandle ich mich

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