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Bettgeflüster

Bettgeflüster

Titel: Bettgeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer
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gemacht, dass er Richard ablehnte. Deshalb konnte sie eigentlich froh und dankbar sein, dass er sich beherrschte und sich nicht sogleich auf diesen Mann stürzte und ihn zusammenschlug.
    Aber sie waren ja zivilisierte Menschen, oder etwa nicht? Harrie hoffte es zumindest. Quinns Miene und sein strenger Blick verhießen jedoch nichts Gutes.
    „Richard Heaton, Quinn McBride“, stellte sie die beiden Männer einander vor.
    Quinns Miene blieb reglos. Warum hätte er auch reagieren sollen? Er war vorgewarnt gewesen. Aber Harrie beobachtete Richard genau. Wusste er, wer Quinn war? Sie selbst hatte ja auch zunächst keine Verbindung zwischen Quinn und Corinne Westley hergestellt.
    Richard ließ Harries Hand los und lächelte höflich, während er Quinn begrüßte. „Ist es nicht etwas spät, um zu arbeiten, Harrie?“, fragte er dann. Offenbar wunderte er sich über Quinns Anwesenheit.
    In Quinns Augen blitzte es kühl auf. Er berührte die Hand des anderen Mannes kaum und hätte sie am liebsten übersehen. „Ich bin ein Freund der Familie“, erklärte er hart. „Harrie hat mir erzählt, dass sie mit Ihnen heute Abend zu einem literarischen Essen geht …“
    Harrie zuckte bei Quinns Behauptung, er sei ein Freund der Familie, leicht zusammen. Vielleicht hatten er und ihr Vater sich in den letzten Tagen angefreundet, aber sie selbst sah sich nicht als eine Freundin von Quinn McBride.
    „Ja, vermutlich wird es ziemlich langweilig“, antwortete Richard. Er trug einen schwarzen Abendanzug und ein schneeweißes Hemd.
    „In Harries Gesellschaft werden Sie sich bestimmt nicht langweilen“, sagte Quinn ruhig.
    Es klingt irgendwie herausfordernd, überlegte Harrie. Was hatte Quinn vor?
    Sekundenlang sah Richard ihn verständnislos an. Dann lächelte er reumütig. „Natürlich war meine Bemerkung nicht auf Harrie gemünzt.“ Plötzlich kniff er die Augen zusammen und musterte Quinn genauer. „Quinn McBride“, wiederholte er langsam. „Wieso kommt mir Ihr Name bekannt vor?“
    Harrie versteifte sich. Passierte es jetzt? Würde die Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern hier in ihrem Apartment stattfinden? Sie schloss die Augen und wartete auf so etwas wie eine Explosion.
    „Keine Ahnung“, antwortete Quinn uninteressiert, ehe er sich an Harrie wandte. „Sie sind immer noch etwas blass“, stellte er fest. „Sind Sie sicher, dass Sie heute Abend ausgehen möchten?“
    Wenn er sich endlich verabschiedete, würde es mir viel besser gehen, ich wäre dann auch sicher nicht mehr so blass, dachte sie. Ihr war klar, je länger er hier blieb, desto größer würde die Gefahr, dass die Situation eskalierte.
    „Ich habe Ihnen doch vorhin schon erklärt, dass es mir besser geht“, entgegnete sie angespannt. „Wir möchten Sie nicht länger aufhalten“, fügte sie hinzu. Ihr strenger Blick verriet ihm, wie sehr sie sich wünschte, dass er endlich die Wohnung verließ.
    Sekundenlang schien Quinn ihr widersprechen zu wollen. Doch schließlich nickte er kurz. „Ich rufe Sie morgen an.“ Und als Harrie ihn fragend ansah, fügte er steif hinzu: „Um mich nach Ihrem Befinden zu erkundigen.“
    „Das ist wirklich nicht nötig, Quinn“, versicherte sie ihm spöttisch. „Morgen bin ich bestimmt wieder gesund.“
    „Ich rufe Sie trotzdem an. Sie begleiten mich doch zum Aufzug, oder?“, fragte er hart.
    Sie sah ihn verblüfft an. Die Bemerkung hörte sich irgendwie intim und zugleich wie eine Aufforderung an. Und etwas anderes als eine Aufforderung sollte es wahrscheinlich auch gar nicht sein.
    „Ja“, erwiderte sie höflich und kühl. „Nimm dir einen Drink, Richard.“ Sie wies auf das Sideboard, auf dem die Getränke standen.
    Beide Männer verzichteten darauf, sich voneinander zu verabschieden. Harrie spürte deutlich, wie angespannt Quinn war, als sie neben ihm her zum Aufzug ging. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr er sich in den letzten zehn Minuten beherrscht haben musste. Er hatte sich zurückgehalten und war nicht ausfallend geworden, obwohl Richard seiner Schwester so viel Kummer und Schmerz zugefügt hatte.
    Harrie legte ihm die Hand auf den Arm, während sie auf den Aufzug warteten. „Quinn …“ Sie unterbrach sich, als er sich zu ihr umdrehte. Sein zorniger Blick raubte ihr beinah den Atem. „Quinn …?“, fragte sie betroffen.
    Quinn warf einen Blick auf Richard, der mit dem Rücken zu ihnen am Sideboard stand und sich ein Glas Rotwein einschenkte. „Wenn er mir woanders über den Weg

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