Bettgeflüster

dich auch entschuldigen?“, fragte Danie ihre Schwester.
    „Halt dich da raus.“ Harrie ärgerte sich und war erleichtert, als Audrey genau in dem Moment zum Abendessen ins Esszimmer bat.
    „Dann hast du wohl nichts dagegen, dass Quinn neben mir sitzt.“ Danie hakte sich bei ihm ein und sah ihre Schwester herausfordernd an.
    „Weshalb sollte ich etwas dagegen haben? Ich habe Adam versprochen, seine Tischnachbarin zu sein“, verkündete Harrie mit zufriedener Miene, ehe sie die beiden allein ließ und den Mann, mit dem sie sich kurz zuvor unterhalten hatte, freundlich anlächelte.
    Quinn blickte mit finsterer Miene hinter ihr her und beobachtete, wie sie sich genauso intim bei dem anderen Mann einhakte, wie Danie es bei ihm getan hatte.
    „Seien Sie vorsichtig, Quinn“, ertönte Danies sanfte Stimme, „man sieht Ihnen Ihre Eifersucht an.“
    „Was heißt hier Eifersucht?“, fuhr er sie ärgerlich an. „Ich würde ihr am liebsten den Hintern versohlen!“
    Danie lachte, während sie zusammen ins Esszimmer gingen. „An Ihrer Stelle würde ich es nicht ernst nehmen, dass sie neben Adam sitzen will. Wir kennen ihn schon jahrelang.“
    Dennoch war Quinn der Meinung, Harrie hätte sich dem anderen Mann gegenüber etwas zurückhaltender benehmen können. Und sie hätte auch ihren Stuhl nicht so nahe an seinen heranzurücken brauchen. Danie und Quinn saßen den beiden am Tisch schräg gegenüber.
    Verdammt, man sieht mir die Eifersucht nicht nur an, sondern sie scheint mich zu verzehren, gestand er sich ein.
    „Sie haben sicher schon von ihm gehört“, fuhr Danie fort, als ihr auffiel, dass Quinn immer noch Harrie und ihren Tischnachbarn betrachtete. „Er heißt Adam Munroe.“
    Wie bitte? Ausgerechnet Adam Munroe?
    „Ach, der Filmproduzent?“, fragte er so uninteressiert wie möglich. Es hörte sich jedoch eher an wie Zähneknirschen.
    „Genau der“, bestätigte Danie fröhlich.
    Quinn sah den Mann mit anderen Augen an. Zweifellos wirkte er mit dem blonden Haar und den silbernen Strähnen und dem aristokratischen Gesicht attraktiv auf Frauen. Der Zynismus, den er auszustrahlen schien, hatte sicher nichts mit seinem Alter zu tun – denn er war ungefähr Ende dreißig –, sondern eher mit seiner Arbeit in der Filmindustrie.
    Ein Filmproduzent und ein Banker! Die beiden Männer hätten nicht verschiedener sein können, sowohl was das Aussehen als auch ihre Karriere betraf.
    „Meine Hoffnung, dass der Mann verheiratet ist, wird sicher enttäuscht, stimmt’s?“, fragte Quinn.
    „Stimmt genau, er ist eingefleischter Junggeselle.“ Danie musste lachen. „Er ist ein Freund meines Vaters, Quinn“, fügte sie hinzu, und es klang so gelangweilt, als wäre sie von diesem Adam in keiner Weise beeindruckt. „Du liebe Zeit, Quinn, Adam kennt uns schon, seit wir als Teenager mit Pferdeschwänzen und Zahnspangen herumliefen. Adam ist genauso wenig an Harrie interessiert wie sie an ihm. Die beiden machen einfach nur mit, die Flirterei ist nicht anderes als ein Gesellschaftsspiel.“
    Quinn war noch nicht überzeugt und wünschte, er könnte Danie glauben. Während des Essens beobachtete er Harrie und Adam immer wieder. Sie waren so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass er sich nicht vorstellen konnte, Danie könne recht haben.
    Danie war eine unterhaltsame und amüsante Gesprächspartnerin, wie er sich eingestand. Sie konnte gut erzählen, hatte Humor und einen scharfen Verstand. Immer wieder brachte sie ihn zum Lachen, was unter den Umständen nicht gerade leicht war.
    Während er Danie zuhörte und sich mit ihr unterhielt, war er sich Harries Gegenwart viel zu sehr bewusst. Doch sie war so sehr mit Adam Munroe beschäftigt, dass sie ihn, Quinn, völlig vergessen hatte. Dessen war er sich sicher.
    Quinn und Danie, dachte Harrie und tat so, als hörte sie Adam aufmerksam zu. Wenn sie es nicht selbst sehen würde, würde sie es nicht glauben. Natürlich war ihr klar, dass Danie nicht ernsthaft an Quinn interessiert war. Harrie wusste, dass ihre Schwester sich auf keine flüchtigen Affären einließ, auch wenn sie gern flirtete. Aber Quinn suchte wahrscheinlich nur eine flüchtige Affäre.
    Was hat er eigentlich vor? überlegte Harrie zornig. Wollte er mit allen drei Schwestern flirten, bis eine sich in ihn verliebte und sich ihm an den Hals warf? Was mich betrifft, kann er lange warten, und Andie ist momentan nicht fit genug, um sich für jemanden zu interessieren. Es blieb nur Danie übrig. Und sie schien sich