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Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition)

Titel: Betthupferl: Roman (Fraueninsel-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Hohner
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noch keine Hackschnitzelheizung nicht gehabt habe. Ich könnt ihn dir geben, damit deine Heizung wieder geht.«
    »Ah«, meine ich, »und was willst du dafür?«
    »Ja, nix«, meint er mit meinem vorsichtigen Blick auf den Basti. »Ich will nichts von dir, rein gar nichts. Die Emerenz hat nur erzählt von der task force , die wo du ins Leben gerufen hast, und dann hab ich mir gedacht, ich sollt auch was tun, jetzt wo raus ist, dass die Caro Drechsel doch nicht in den Süden gefahren ist. Und ich mich getäuscht habe, sozusagen.«
    »Das ist nett von dir«, meine ich ehrlich überrascht.
    »Passt schon. Also, ich kümmer mich«, nickt Janni, » Stahlgruber Heizung Sanitär , die bauen des ruckizucki ein, und heut Abend gehts wieder, die Heizung. Und dann hätt ich noch einen Brief für die Caroline Drechsel, der ist bei mir abgegeben worden, weil keiner da war bei dir. Servus. Und wennst mich brauchst, dann sagst es.«
    »Cool«, bedanke ich mich. Basti ist in der Küche, den Milchschaden begutachten, und deshalb ergänze ich leise: »Und, Janni?«
    »Ja?«
    »Vielleicht kannst du’s der Emerenz auch noch sagen – der Basti und ich, wir haben wirklich nichts miteinander! Wir passen doch gar nicht zusammen!«
    »Natürlich passts ihr nicht zusammen. Schon rein imagemäßig nicht«, bestätigt mir der Bootsbauer.
    »Gell, so ein Schmied, der ist nichts für mich, oder?«, zwinkere ich.
    »Ah na, ich mein nicht wegen deinem Image, sondern wegen dem vom Basti. Ein Insulaner, der wo was mit so einer Alarmschachtel aus der Stadt anfängt, oh mei, der kannt sich ja nirgendwo mehr blicken lassen. Und außerdem weiß ja ein jeder, dass der Basti nie wieder mit einem Weiberleut zusammen sein will. Also, servus.«
    Weg ist er. Ich sehe ihm kurz nach, wie er o-beinig den Uferweg entlangstelzt, die Jeans in die Schlangenlederstiefel gestopft, und gehe dann mit dem Brief in der Hand nachdenklich in die Küche. Es steht mir wohl nicht zu, jetzt Basti auszufragen, warum er eigentlich von keinem »Weiberleut« mehr was will, und unter Freunden wartet man so lange, bis sie von selbst was erzählen. Leider.
    »Mist«, rufe ich, als ich den Brief überfliege, den mir Janni gerade in die Hand gedrückt hat, »eine Mahnung von der Bayern-Energie . Das müssen wir zahlen, sonst stellen sie bei Tante Caro das Gas ab.«
    Basti steht mit dem Rücken zu mir an dem alten Stellherd und schlägt mit kurzen schnellen Handbewegungen und einem Schneebesen ziemlich viele Eier zu einer schaumigen Masse.
    »Macht nix«, antwortet er ruhig, ohne sich umzudrehen, »leg’s mir auf den Tisch, ich nehm die Rechnung mit zur Bank.«
    Das Gute an dem museumsreifen Holzherd ist, dass er gleichzeitig wunderbar einheizt, und ich denke mir zwar, dass ich mich dringend anziehen sollte, spreize aber trotzdem behaglich die Zehen und sehe dem Inselgrizzly zu, wie er Kaffee in zwei Schalen gießt und die Milch noch einmal kurz auf den Herd stellt. Nach dem Schlafen sieht seine Frisur noch verwahrloster aus als sonst, und hinten am Kragen des Longjohn spitzen die Rückenhaare aus dem Ausschnitt. Ich lehne mich zurück und beiße mir nachdenklich auf die Unterlippe. Der Kaffee und die Rühreier werden wohl das erste und letzte Frühstück hier in dieser Küche werden, schließlich hat Janni mir gerade seinen alten Ölbrenner geschenkt, und ich kann wieder ins Seeblick . Besser gesagt, er hat ihn Tante Caro geschenkt. Wie lang es wohl dauern wird, bis sie wieder auf den Beinen ist? Und ich endlich wieder in mein richtiges Leben zurückkann?
    Basti verlagert sein Gewicht von einem Bein auf das andere, die Haare lang zwischen den Schulterblättern. Sein Hintern ist um einiges schmäler als das restliche Kreuz, über seinem Becken springen die Muskeln auf, und der ganze Mensch ist an den Schultern fast doppelt so breit wie an den Hüften, etwas, was in der ausgebeulten Lederhose nicht unbedingt zur Geltung kommt. Nicht, dass ich ihm schon so direkt auf den Hintern geschaut hätte, und ich tue das im Moment auch nur, weil es gerade echt nichts anderes zu tun gibt. Würde eine Zeitung auf dem Tisch liegen, würde ich sicher darin herumblättern. Oder ich würde mal kurz auf Facebook gehen, wenn ich meinen Computer dabeihätte. Oder wenn mein Handy nicht in meiner Jackentasche wäre. So aber schaue ich dem Schmied eben beim Frühstückmachen zu, ist ja nichts dabei, oder? Basti arbeitet konzentriert, gibt ein Stück Butter in eine große Pfanne und rüttelt daran, der

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