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Bettler 01 - Bettler in Spanien

Titel: Bettler 01 - Bettler in Spanien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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begegnet war, ein hübsches junges Rotköpfchen namens Stella Bevington, die von Alice wie eine zweite Moira umarmt und geküßt wurde. Calvin Hawke hingegen hatte sich selbst eingeladen.
    »Ich weiß nicht, Hawke…«, hatte Jordan im Büro der Fabrik in Mississippi gemeint, und für jeden anderen hätte das wohl gereicht.
    »Ich möchte zu gern Ihre Mutter kennenlernen, Jordy. Nicht viele Männer sprechen so nett von ihrer Mutter wie Sie. Oder so häufig.«
    Jordan konnte nichts dagegen tun, er spürte, wie er errötete. Seit der Grundschule hatte er sich mit dem Vorwurf herumschlagen müssen, Mamas kleiner Liebling zu sein. Aber Hawke hatte nichts besonderes damit sagen wollen… oder doch? In letzter Zeit schien alles, was Hawke sagte, einen Stachel zu hinterlassen. War das Jordans Schuld oder die von Hawke? Jordan konnte sich nicht festlegen.
    »Es ist eigentlich eine reine Familiensache, Hawke.«
    »Also, ich möchte mich wirklich nicht in den Schoß Ihrer Familie drängeln«, erwiderte Hawke geschmeidig. »Aber sagten Sie nicht, zugleich soll das neue Haus mit der großen Party eingeweiht werden? Ich hätte ein Geschenk für Ihre Mutter, etwas, das meiner Mutter gehört hat und für das neue Heim bestimmt wäre.«
    »Das ist wirklich aufmerksam von Ihnen«, sagte Jordan, und Hawke grinste. Die Manieren, die Alice ihrem Sohn beigebracht hatte, amüsierten Hawke. Jordan war zwar scharfsinnig genug, um das zu erkennen, aber nicht scharfsinnig genug, um sich etwas dagegen einfallen zu lassen. Er entschied sich tapfer für Offenheit. »Aber ich will nicht, daß Sie hinkommen. Meine Tante wird dort sein. Und andere Schlaflose auch.«
    »Das verstehe ich durchaus«, sagte Hawke, und Jordan hielt die Angelegenheit für erledigt. Doch irgendwie kam sie doch immer wieder aufs Tapet. Und irgendwie wurden die Stachel in Hawkes harmlos klingenden Phrasen immer spitzer, doch weil die Phrasen so harmlos waren, quälte Jordan sein schlechtes Gewissen, wenn er daraufhin Hawke gereizt anfuhr. So hatte es sich irgendwie ergeben, daß Hawke jetzt auf der Terrasse seiner Mutter stand und sich mit Beck und Moira und einer bewundernden Meute von Moiras Collegefreunden unterhielt, während Leisha reglos abseits stand und Hawke mit ausdruckslosem Gesicht beobachtete, und er, Jordan, sich davonstahl, um seinen dritten – vierten? – Whiskey so hastig ins Glas zu gießen, daß ein Teil davon auf den neuen blaßblauen Teppich seiner Mutter platschte.
    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte eine Stimme hinter ihm. Leisha. Er hatte ihre Schritte nicht gehört.
    »Wie bringt man Whiskeyflecken weg?« fragte er. »Mit Karbolöser? Oder beschädigt der den Teppich?«
    »Vergiß den Teppich. Ich meine, es ist nicht deine Schuld, daß Hawke hier ist. Ich bin sicher, du wolltest es nicht, und ich bin sicher, er hat dich überrollt wie eine Dampfwalze. Mach dir keine Vorwürfe, Jordan.«
    »Keiner kann bei ihm nein sagen«, erklärte Jordan kläglich.
    »Oh, Alice hätte das schon geschafft, wenn sie es darauf angelegt hätte. Kein Zweifel. Er ist hier, weil sie damit einverstanden war, und nicht, weil er dich in eine Einladung hineinmanövrierte.«
    Diese Frage beschäftigte ihn schon seit langem: »Leisha, billigt Mama eigentlich das, was ich tue? Die ganze Wir schlafen! -Organisation?«
    Leisha schwieg eine Weile. »Sie würde es mir nicht sagen, Jordan«, meinte sie schließlich, und das entsprach natürlich der Wahrheit. Es war eine dumme Frage gewesen, die ihm da gedankenlos entschlüpft war. Er bearbeitete den Teppich erfolglos mit einer Serviette.
    Leisha sagte: »Warum fragst du sie nicht?«
    »Wir reden nicht über… Schläfer und Schlaflose.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, bemerkte Leisha. »Es gibt eine Menge, über das in dieser Familie nicht gesprochen wird, stimmt’s?«
    »Wo ist eigentlich Kevin?« fragte er.
    Leisha starrte ihn ehrlich überrascht an. »Gibt es da vielleicht irgendeinen Zusammenhang, Jordan?«
    Von Verlegenheit übermannt, stammelte er: »Ich… ich wollte damit nicht sagen, daß…«
    »Ist schon recht, Jordan! Hör auf, dich dauernd zu entschuldigen! Kevin hatte einen Termin mit einem Klienten auf einem Satelliten.«
    Jordan pfiff durch die Zähne. »Ich wußte gar nicht, daß es auch auf den Satelliten Schlaflose gibt.«
    Leisha runzelte die Stirn. »Es gibt auch keine dort. Aber Kevin arbeitet in erster Linie für eine internationale Klientel, die nicht unbedingt oder auch nur in der Regel aus

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