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Bettler 03 - Bettlers Ritt

Titel: Bettler 03 - Bettlers Ritt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Kress
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plastiküberdachten Nährplatz. Müde und schmutzig. Etliche solcher Gruppen fanden sich jede Woche bei Lizzies Stamm ein; sie kamen von außerhalb des Distrikts Willoughby und wußten aus den Nachrichten von dem Wirbel hier. Manche Gruppen wirkten nachdenklich interessiert, andere verachteten die Nutzer, die willens waren, sich mit der Macher-Arbeit Politik zu besudeln. Einige hatten nur von den Rollern, Schmuckstücken und dem Wein gehört, den man von den ›kandidatenunabhängigen Bürgergruppen für Serrano‹ bekam. Ein Roller war bereits gestohlen worden. Daher blieben die Mitglieder des Stammes jetzt in Grüppchen beisammen, und das war auch der Grund, daß sie sich alle in unmittelbarer, gut zu filmender Nähe des Nährplatzes aufhielten. Ausgenommen natürlich der Kandidat, der im Wald auf dem Rücken liegend die Früchte seines Ruhmes genoß.
    Wo, zum Teufel, war Vicki?
    Annie lief geschäftig aus dem Stammesgebäude, Dirk auf dem Arm. Sie sah Jackson und machte ein schrecklich finsteres Gesicht, bis ihr einfiel, daß sie ihn ja gar nicht kannte. Angewidert wandte sie den Blick ab wie eine verwöhnte Gräfin von einem toten Fisch. Der Blick landete auf einer Runde jugendlicher Macher auf Slum-Tour, die aus dem sicheren Schutz eines protzigen Luftwagens hervorgrinsten. Zwei der jungen Leute trugen Inhalatoren. Sie wurden gerade vom zweiten Reporter interviewt, doch Jackson befand sich glücklicherweise schon außer Hörweite.
    Und dann landete ein zweiter Luftwagen, aus dem Cazie sprang; in ihrer Begleitung befand sich der neue Chefingenieur von TenTech.
    Jackson drehte sich rasch um, schritt entschlossen auf das Gebäude zu und huschte hinein.
    Was wollte sie hier? Nach dem Treffen vor ein paar Monaten, bei dem es um die politischen Verbindungen der Firma gegangen war, von denen Jackson kaum die Hälfte begriff, hatte er Caroline, sein persönliches System, ein paar Nachforschungen anstellen lassen. TenTech hatte breit gestreute Geschäftsinteressen, aber etliches davon konnte Caroline über offizielle Datenleitungen nicht verfolgen, selbst mit Jacksons Zugriffscodes. Er hatte TenTech nie viel Aufmerksamkeit geschenkt. Bis zu seinem Tod hatte sein Vater das getan, und danach, während Jacksons Medizinstudium, hatte Vaters Anwalt sich um die Firma gekümmert. Nach Jacksons Heirat hatte Cazie allmählich alles übernommen, und Jackson war froh darüber gewesen. Und nun fragte er sich, wo TenTechs ganzes Geld eigentlich steckte – und warum war anscheinend so viel davon mit dem Staat Pennsylvania verknüpft, wo doch TenTech in New York amtlich eingetragen war? Cazie schien in den verschiedensten Firmen und Behörden in Pennsylvania eine Menge persönlicher Freunde zu haben… So hatte Jackson schließlich einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer engagiert, ohne es Cazie zu sagen. Der Bericht des Mannes stand noch aus. Vielleicht war Cazie den Nachforschungen des Wirtschaftspüfers auf die Spur gekommen.
    Oder vielleicht kam sie ganz einfach nur, um ihn zu suchen.
    Er öffnete die Tür einen Spalt und lugte aus dem Halbdunkel ins helle Sonnenlicht. Cazie stand vor Billy Washington, Lizzies Stiefvater, und sprach mit ihm. Wenigstens war es Billy, der Vernünftigste des ganzen Stammes! Das Stammesgebäude konnte Cazie nicht betreten, um dort nach Jackson zu suchen, denn Vicki hatte darauf bestanden, daß keinerlei Außenstehende, unter welchen Umständen auch immer, Zutritt erhielten, und hatte ein einfaches Scannersystem installiert; wenn jemand versuchte, ohne einen programmierten Chip die Tür zu passieren, ertönte ein Alarmsignal. Das System war ganz einfach auszutricksen, aber bislang hatte sich niemand die Mühe gemacht. Jackson griff nach dem Chip in seiner Tasche.
    Cazies dunkle Locken glänzten in der Frühjahrssonne. Ihre hohen weißen Stiefel und das strenge schwarze Kostüm sahen frisch und hübsch aus, und als sie vor Billy gestikulierte, warf sie einen Arm hoch, und ihre volle rechte Brust hob sich, bebte ein wenig und senkte sich.
    Was wollte sie bloß hier? Was wollte er bloß hier! Durch den Spalt in der Tür erblickte er Shockey, der aus dem Wald geschlendert kam. Die Macher-Schönheit war nicht bei ihm. Mit wütender Miene stürmte ihm Sharon über das braune Gras entgegen. Annie brüllte einen Reporter an. Billy wandte sich von Cazie ab, wollte auf Annie zugehen und wurde von einem grinsenden Macher-Jungen abgefangen, der sich gerade lange genug von seinem Luftwagen wegwagte, um Billy seinen

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