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Bettler und Hase. Roman

Bettler und Hase. Roman

Titel: Bettler und Hase. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tuomas Kyrö
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jemals ernst genommen, was irgendjemand zu ihm gesagt hat.«
    Ich habe nichts zu ihm gesagt. Ich kenne ihn gar nicht. Man darf mich da nicht hineinziehen.
    »Das war es ja gerade. Du hast nicht auf ihn eingeredet.«
    Ich will nach Hause. Ich will ein Zuhause.
    Ich will Stollenschuhe für meinen Sohn.
    »Glaubst du, ich interessiere mich wirklich für Zumba? Unter normalen Umständen würde ich vielleicht die kulturelle Bedeutung von fixen Ideen erforschen, aber stattdessen bin ich gezwungen, Teil von einer zu sein.«
    Sie bog von der Straße ab, öffnete einen Schlagbaum der Forstverwaltung und fuhr tief in den Wald hinein.

    Frau Pykström nahm die Eimer von der Ladefläche und zeigte mit einer Handbewegung, in welcher Richtung man die gelben Beeren am besten suchte. Dann grub sie in den Taschen ihrer Windjacke, bis sie ein Handy für Vatanescu gefunden hatte. Es enthielt eine Prepaid-Karte und hatte nur eine einzige Nummer im Speicher: die von Harri Pykström. Vatanescu solle anrufen, sobald er die Beeren habe, sagte Harris Frau, dann würden sie und Harri ihn hier wieder abholen.

Die Bäume knarrten, als redeten sie miteinander. Vatanescu studierte gerade die Landkarte, da erblickte das Kaninchen einen Lemming. Die beiden Tiere sahen sich an, vielleicht fragend, was das denn für ein Artgenosse war, oder auch: Was treibt sich der Konkurrent in meinem Revier herum? Vatanescu vertrieb die letzten Reste seines Katers mit einer Handvoll saurer Preiselbeeren. Frau Pykström hatte auf der Karte die besten Beerenstellen rot eingekreist, die etwas kleineren blau und die unwesentlichen durchgestrichen.
    Blaubeere.
    Preiselbeere.
    Blaubeere. Preiselbeere. Blaubeere, Preiselbeere, Blaubeere, Preiselbeere.
    Bald wurde das Kaninchen müde und hoppelte zu Vatanescu, um sich von ihm in den Tragebeutel setzen zu lassen.
    Wir suchen so lange, bis wir sie finden.
    Laut Karte sind es nur noch wenige Kilometer bis zum Ziel.
    Zwischenzeitlich kam bei Vatanescu Unklarheit über seinen Standort auf, dann wieder rotierte die Kompassnadel wie wild, und mehrmals hätte er am liebsten aufgegeben. Doch er verließ sich auf das, was sein dicker finnischer Freund und dessen Frau gesagt hatten, und suchte weiter. Wenn er nichts fände, müsste er in den Spiegel schauen, sein Scheitern eingestehen und dann mit leeren Händen, Blasen an den Fersen und traurigen Gemüts nach Hause kommen.
    Aber da blitzte es genau an einer Stelle, die Frau Pykström eingekreist hatte, zum ersten Mal gelb auf.

Von Bülte zu Bülte, ab und zu auf Stegbäumen durchs Moor, dann wieder bis zu den Knien im Sumpf – so zogen Bettler und Hase Seite an Seite voran.
    Eldorado.
    Stollenschuhe.
    Moltebeeren.
    Vatanescu kämpfte sich durch den Sumpf wie in alten Zeiten ein gewisser legendärer finnischer Spitzenskiläufer.
    Come to daddy.
    Kein Opfer ist vergebens gewesen.
    Nach einem Stück steinigem Boden, einer kleinen Erhebung und einem weiteren steinigen Abschnitt tat sich vor den Augen Vatanescus und des Kaninchens schließlich ein vier Fußballfelder großes, von Fjälls eingerahmtes Moor auf, das vor orangegelben Beeren, die auf ihren Sammler warteten, nur so überquoll.
    Ich bin … reich …
    Auf den Lappenkäse, als Aromabasis für Likör, als Marmelade, als Geschmacksnuance – je mehr man die Moltebeere veredelte, desto höher der Gewinn. Vatanescu schob beide Hände wie Schaufeln zwischen die Beeren und ließ eine Handvoll über sich rieseln. Dann zerbiss er ein paar Beeren. Außen weich wie eine Himbeere, innen etwas mehlig und mit kleinen Kernen.
    Sauer.
    Schlecht.
    Egal.
    Selten.
    Darum teuer.
    Vatanescus Gemüt hatte sich wieder aufgeheitert, als er sich daranmachte, die Eimer zu füllen.
    Ich werde Eigentümer der Fußballmannschaft sein, in der mein Sohn spielt. Und er wird sich die teuersten Fußballschuhe anziehen, die man für Geld kaufen kann, und ich werde ihm beibringen, einen doppelten Knoten zu binden, und ich werde am Spielfeldrand stehen.
    Ich werde dort nicht schreien wie verrückt und auch den Gegner nicht beschimpfen. Das brauche ich gar nicht.
    Denn Miklos ist der Beste. Der Sohn eines neureichen Beerenpflückers.
    Bis zum späten Abend und dann weiter bis zum frühen Morgen pflückte Vatanescu Beeren, ohne eine einzige zu übersehen, und als die Sonne aufging, hatte er alle Eimer gefüllt. Nun machte er aus dem Zelt, das ihm Frau Pykström überlassen hatte, einen Sack von zwei Kubikmetern, und bald war auch der voll. Vatanescu hinterließ

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