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Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition)

Titel: Betula Pendula: Erster Zyklus: Frühling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Kassem
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Meer leben. Ich werde dann jeden Tag im Sand spielen. Und wenn ich groß bin, dann gehe ich alleine schwimmen, nicht ganz tief rein, aber ein bisschen. Und ich werde dann immer Muscheln sammeln und sie als Ohrringe tragen.“ Sie hielt sich zwei Muscheln neben ihren Ohren und Viktor fand, dass das bezaubernd aussah.
    „Ich werde dann Seesterne als Haustiere haben. Nicht tote Seesterne, aber lebendige. Ich werde auch einen Fabius und einen Sebastian haben, sie sind dann meine Freunde und spielen mit mir, wie bei Arielle. So tote Seesterne werde ich als Haarspangen in mein Haar tun.“ Sie steckte sich den toten Seestern ins Haar, er glitzerte golden im Sonnenlicht und Viktor fand, dass er sehr hübsch aussah in ihren langen, schwarzen Haaren.
    „Kannst du Haare flechten?“, fragte Hala. Viktor blinzelte und dachte nach, aber er wusste nicht, ob er das konnte. Hala lief kurz weg und kam mit einer Handvoll hellgrünen Seetangs zurück. Er war ganz glitschig und stank fürchterlich, aber Hala sagte, dass es nicht stinkt, sondern nach Meer duftet. Viktor entschied, dass Frauen einen sehr schlechten Geruchssinn haben. Dann musste er ihr die Haare flechten und den Seetang in den geflochtenen Zopf einarbeiten, weil sie grüne Haare haben wollte. Viktor umwickelte ein paar Haarsträhnen mit ein paar Seetangsträhnen und band das Ende des Zopfes mit einem Seetangstück ab. Der Zopf hielt nicht und fiel auseinander, Halas Kopf war ein Wirrwarr aus Seetang und Sand, aber Viktor fand, dass Hellgrün auf dem Schwarz sehr hübsch aussah.
    Sie wollte dann ein paar von den weißen Blumen pflücken, die in einem kleinen Gebüsch an den Sanddünen blühten, um daraus einen Strauß für ihre Mutter zu machen, also pflückte Viktor auch einen Strauß für seine Mutter, da er sich erinnerte, dass sie Geburtstag hatte. Hala tat sich ein paar Blumen ins Haar und steckte sich eins hinters Ohr, und Viktor fand das besonders schön.
    Oded und Gem hatten mittlerweile eine beeindruckende Burg gebaut. Sie bestand aus 17 Türmen und aus einer langen Wand um die Burg herum. Gem grub gerade vorsichtig ein paar Straßen, und Hala drückte dann vorsichtig kleine Muscheln in die Türme und summte leise ein Liedchen vor sich hin, Viktor stand daneben, schaute ihr zu und fand das sehr schön – die Muscheln, das Lied, die Blumen und den Seestern und den Seetang in ihren Haaren.
    Dann wehte ein Rauch zu ihnen herüber, Viktor verkrampfte sich, hatte Angst, dass die Krokodile kamen und den Strand abfackelten, blickte alarmiert auf und wollte weg laufen, sah aber dann, dass Oded am Grill stand und mit einem Fächer darauf herumwedelte.
    Hamid, Malek und sein V ater standen um den Grill herum. Andala und Donna schliefen und Viktor sah Maricel und seine Mutter im Meer stehen. Die Wellen strichen um ihre Knie, und sie spazierten am Strand auf und ab. Gem stand an seiner Burg und grub mit einem kleinen Stock winzige Fenster in die Türme. Viktor erschrak, als er Hala nirgendwo mehr sehen konnte, sah sie aber dann in einiger Entfernung im Sand sitzen. Sie hatte unzählige Schmetterlinge und Sterne und Äpfel und Birnen aus Sand gebacken, sie breiteten sich wie ein großer Teppich um sie herum. In den Schmetterlingen und Muscheln und Birnen hatte sie Blumen, Muscheln, Steine und Seetangstückchen hineingedrückt.
    Viktor fand da s unglaublich hübsch. Hala schien ihn nicht zu bemerken, summte leiste vor sich hin und dekorierte ihre Sandformen. Ihre winzigen Finger waren bis zum Handgelenk mit Sand bedeckt, ihre langen offenen Haare schleiften auf dem Sand, während sie gehockt dasaß, und die Haarspitzen sahen aus, als ob sie weiß wären. Sie hatte immer noch Seetang und ein paar Blumen in den Haaren. Ihre Beine waren bis oberhalb des Knies mit Sand verkrustet und sie sah aus, als ob sie weiße Unterschenkel hätte. Ihr rosaroter Badeanzug war an einigen Stellen auch nicht rosa, sondern weiß-braun vom Sand.
    Viktor lief zum Blumengebüsch, pflückte so viele Blüten , wie er konnte, lief zu ihr zurück und gab ihr die Blumen. Sie freute sich so sehr und Viktor freute sich noch mehr, dass sie sich freute. Er sah ihr zu, wie sie seine Blumen in die Schmetterlinge steckte.
    „Willst du auch einen Schmetterling machen?“, fragte sie ihn und gab ihm das Schmetterlingsförmchen. Viktor machte einen Schmetterling. Und als sie seinen Schmetterling dekorierte, machte er noch einen Schmetterling. Und dann noch einen. Er versuchte , ihr so schnell wie möglich ganz

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