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Beuterausch

Beuterausch

Titel: Beuterausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucky Jack & McKee Ketchum
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hacken. Die Hunde mochten Brian auch nicht mehr, als er sie mochte – nach seinem Vater waren sie allerdings auch nicht gerade verrückt. Besonders Agnes, die Mutter, die sich immer so aufregte, dass sie nach George und Lily schnappte, obwohl sie aus ihrem eigenen Wurf stammten. Die beiden hielten sich meistens fern von ihr, so auch jetzt. Sie waren zusammen an einer Seite des Käfigs, während sie an der anderen stand, vor der Hundehütte, und einen höllischen Lärm veranstaltete, bellte und knurrte.
    »Haltet das Maul, ihr Mistviecher!«
    Aber das interessierte sie nicht.
    Er sollte die Futternäpfe und die Wasserschüsseln außerhalb des Käfigs abspritzen, aber niemand würde bemerken, wenn er es nicht tat. Also nahm er stattdessen einfach den Schlauch vom Haken. Sie hatten Angst davor. Sie wichen ein Stück zurück, als er die Käfigtür öffnete. Drohend richtete er die Düse auf sie, und sie zogen sich weiter zurück. Er spritzte etwas Wasser in die Schüsseln und nahm dann die Futternäpfe mit hinaus und schloss die Käfigtür und füllte sie mit Trockenfutter und brachte sie wieder hinein.
    Er stellte einen Napf vor die Hundehütte, und Agnes knurrte und hatte dann tatsächlich die Stirn, nach ihm zu schnappen. Einmal. Er richtete den Schlauch auf sie. Einen Moment lang standen sie Auge in Auge da.
    »Das lässt du lieber bleiben, du Biest«, sagte er. »Willst du abgespritzt werden? Willst du das, verflucht noch mal?«
    Sie wollte es nicht. Die Hündin blinzelte, und die Angriffslust wich aus ihren Augen. Der Moment war vorbei. Er hatte wieder gewonnen, dachte Brian. Er gewann immer. Agnes ging zu ihrem eigenen Napf und begann, sabbernd zu fressen. Brian bückte sich tief und spähte in die Hundehütte. Die da drin sah er so gut wie nie. Wahrscheinlich hatte sie ebenfalls Angst vor Agnes.
    »Wo ist das Baby?«, sagte er. »Wo ist das Baby? Schläft sie?«
    Es war dunkel dort drin, aber er konnte ihre Umrisse erahnen und sah, wie die alte karierte Decke sich ein wenig bewegte. Er hörte sie hecheln.
    Entweder würde sie zum Fressen herauskommen, wenn er gegangen war, oder sie ließ es bleiben. Ihm war es gleichgültig. Aber einmal wollte er es noch versuchen. Er sah ihr gern beim Fressen zu.
    »Komm schon, Mädchen. Willst du was fressen, Baby?«
    Später dachte er, das tiefe Knurren hätte ihn warnen müssen. Er fiel auf den Hintern, als sie heraussprang und die Zähne nur Zentimeter vor seinem Gesicht zuschnappten, und seine Hände schabten über den rauen Beton und noch etwas anderes – etwas, das sich zuerst hart anfühlte und dann unter seiner linken Handfläche zerbröselte.
    Hundescheiße. Großer Gott.
    »Du kleines Miststück!«, sagte er.
    Am liebsten hätte er sie zu Brei geschlagen. Doch stattdessen beeilte er sich, aus dem Käfig zu kommen.
    Belle sah zu, wie er sein Anzughemd und die lange Hose auszog, und reichte ihm Shorts und ein Arbeitshemd.
    »Mit Brief und Siegel«, sagte er. »Jetzt gibt es keinen Nachbarn im Umkreis von fünf Kilometern mehr.«
    »Tja, irgendwann wirst du deinen eigenen kleinen Staat haben, stimmt’s?«
    Sie erinnerte sich an die Ohrfeige von letzter Nacht. Trotzdem war Sarkasmus nicht ihre Art. Nicht bei ihm. Doch er schien es nicht zu bemerken.
    »Ich frage nur, können wir uns das wirklich leisten, Chris?«
    »Natürlich. War heute alles ruhig hier?«
    »Ich habe nichts gehört.«
    »Hast du nach ihr gesehen?«
    »Nein. Warum sollte ich?«
    Auch das ignorierte er. Er schlüpfte in sein Arbeitshemd.
    »Geh nach unten und koche Wasser für diese Eimer auf, Belle, ja? Lass uns loslegen.«
    Als Cleek seine Schuhe angezogen hatte und nach unten ging, stand sie schon am Gasherd und erhitzte in zwei großen Suppentöpfen Wasser. Darlin’ saß am Küchentisch und hatte einen Teller mit Keksen in der Form von Männchen vor sich. Sie spielte mit zweien davon – ließ sie herumlaufen, springen, Saltos schlagen, über den Tisch flitzen. Er überlegte, ihr zu sagen, sie solle nicht mit dem Essen spielen, entschied sich dann aber dagegen. Was soll’s, zum Teufel damit. Peg saß ihr gegenüber und las eine Zeitschrift. Er hörte blecherne Musik aus ihrem iPod. Sie hatte die Lautstärke offenbar weit aufgedreht.
    Brian kam herein und wirkte irgendwie aufgewühlt.
    »Hast du die Hunde gefüttert?«
    »Ja.«
    »Du musst noch mal für mich rausgehen. Hol die Kotschaufel von dem Balken und bring sie rein. Und Brian? Es riecht komisch.«
    Brian sah auf seine Hand.
    »Ich dachte,

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