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Beuterausch

Beuterausch

Titel: Beuterausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucky Jack & McKee Ketchum
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abgelenkt.
    Das Hunde-Ding ging auf ihn los.
    Nein, das Hunde-Ding sprang auf ihm herum.
    Es war korpulent und gedrungen, aber es war schnell und biss ihn überall. In seine Hände, die versuchten, sie abzuwehren – ich weiß mittlerweile, dass es eine Sie ist –, in Arme, Beine und Wangen, und er machte die ganze Zeit diese Geräusche: iiii, iiii, iiii, wie Reifen auf heißem Asphalt, bis das Quietschen schließlich in ein heiseres Brüllen überging, als sie nach oben griff, die Finger in seine Augen stieß und gleichzeitig in den Schritt seiner weißen Cargo-Shorts biss.
    Mittlerweile taumelte Linda schluchzend und von Kopf bis Fuß durchnässt zurück an den Strand, dicht gefolgt von dem Mädchen, und ich kam nicht umhin zu bemerken, wie steif ihre Nippel unter dem hellblauen Tanktop waren, wahrscheinlich weil ich schon seit Beginn der Spielzeit einen Blick auf diese Brüste geworfen hatte – es sah aus, als schöbe das Mädchen sie einfach vor sich her, und ich konnte mir nicht erklären, wie das möglich war, warum sie sich von einer Jugendlichen herumstoßen ließ, doch dann, während ich im Sand lag und sie an mir vorbeigingen, sah ich den Grund. Das Messer des Mädchens steckte dicht am Rückgrat zwischen ihren Schulterblättern. Das Mädchen hielt das Heft umklammert und führte sie auf diese Weise.
    Peg drückte es später so aus:
    »Wir haben euch mindestens eine halbe Stunde von hinter den Dünen aus beobachtet. Zuerst haben wir nicht begriffen, was zum Teufel ihr da treibt, und ich glaube, die Frau hat es bis heute noch nicht verstanden, obwohl ich versucht habe, es ihr zu erklären. Jedenfalls wussten wir, was wir wollten, sobald wir euch Typen gesehen haben. Und das ist auch der Grund, aus dem du noch hier bist und die anderen nicht.«
    Sie machte eine kurze Pause.
    »Obwohl, auf eine gewisse Art sind sie ja auch noch da.«
    Das Mädchen hat einen fiesen Sinn für Humor.
    Den Rest habe ich nicht gesehen, weil sich Peg – das Mädchen –, nachdem sie Linda mit dem Gesicht zuerst in den Sand gestoßen hatte, bückte und aus dem flachen Wasser an der Flutlinie einen faustgroßen Stein auflas und ihn mir mit einer so schnellen Bewegung an den Kopf schlug, dass ich nicht einmal versuchen konnte auszuweichen, obwohl ich es kommen sah. Und ich bin froh darüber.
    Weil ich, wie gesagt, den Rest nicht mit ansehen musste, die eigentlichen Tötungen.
    Doch sie hat mir davon erzählt. In völlig nüchternem Tonfall. Ich bin empfänglich für Tonfälle, für stimmliche Nuancen. Das ist der Regisseur in mir.
    Es war, als beschriebe sie die Ereignisse eines nicht besonders interessanten Tages.
    Sie begannen mit Linda. Art war weggetreten, und ich war ohnmächtig, und Sam verblutete im Sand. Deshalb war es wohl naheliegend, mit Linda anzufangen. Sogar mit dem Messer im Rücken war von ihr die meiste Gegenwehr zu erwarten.
    Ich werde versuchen, mich an jede verdammte Einzelheit zu erinnern, die Peg mir erzählt hat. Nur damit Sie Bescheid wissen. Und ich möchte Sie bitten, nicht aufzuhören zu lesen, egal, wie brutal es wird, denn ich glaube, es ist wichtig, dass Sie es erfahren.
    Und ich glaube, es ist wichtig, dass Sie Linda kennenlernen.
    Sie war unsere Hauptdarstellerin, unsere Naive. Lustig, hübsch und klug. Und außerdem eine taffe Lady. Die Familie aus Massachusetts. Strenge katholische Schulerziehung. So streng, dass sie in ein Novizenhaus ging, um Nonne zu werden – die einzige Schauspielerin, die ich kenne oder von der ich gehört habe, die einen so eigenartigen Umweg zu ihrer Profession genommen hat.
    Im Großen und Ganzen sind Schauspielerinnen keine vornehmen, sittenstrengen oder besonders religiösen Leute. Sie neigen dazu, zu fluchen und zu trinken wie Seemänner, und auch so zu vögeln. Sie sind ohne Weiteres bereit, sich in einem überfüllten Umkleideraum nackt auszuziehen, und oft wird von ihnen erwartet, die blasphemischsten, erschreckendsten, radikalsten, anzüglichsten, derbsten und freigeistigsten Gedanken, die der Autor des Stücks sich ausgedacht hat, zu hegen und gegenüber anderen auszusprechen.
    Und das meine ich mit taff. Linda tat all das, mit aller Lebensfreude der Welt. Während ihre Familie hin und wieder ihren gottesfürchtigen Bruder schickte – einmal sogar zu unserem Theater –, um sie zu überreden, in den Schoß der Gemeinde zurückzukehren. Zurück ins Kloster.
    Sie wollte nichts davon hören. Sie war eine geborene Schauspielerin.
    Außerdem trieb sie viermal pro Woche

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