Beuterausch
Busch. Sehen.«
»Nein!«, sagte sie.
Jenny schien immer noch nicht zu wissen, was das alles sollte, aber sie begann zu weinen, lautlos quollen die Tränen hervor. Und dann begriff sie es, weil Frankie in den Gummizug ihres mit Rüschen besetzten Bikinihöschens griff und es herunterzog, während die anderen Jungs lachend zusahen, wie sie sich wand und um sich trat und zappelte.
»Hey! Hört auf damit!«
Mr. French hielt einen halb aufgegessenen Hotdog in der Hand und kaute noch.
Mr. French war ein ehemaliger Infanteriesoldat. Er kam nicht einfach auf sie zu. Er dräute über ihnen.
»Was zum Teufel soll das hier eigentlich werden?«
Die Jungen hatten keine Antwort darauf. Sie blickten sich gegenseitig an. Dort fanden sie auch keine Antwort. Sie wussten nicht, wie viel der Mann wirklich gesehen hatte, während er um das Haus herumgekommen war, aber sie würden in jedem Fall höllischen Ärger bekommen, weil sie ein Mädchen belästigt hatten, das war ihnen klar. Frankie ließ Jennys Arme los, sie stolperte und fiel weinend auf den Asphalt. Sammy, John und Frankie rasten los, als wäre der Teufel hinter ihnen her. Selbst Frankie rannte wie besessen.
Brian machte einen weiteren Freiwurf. Versenkte ihn. Fing den Rebound.
Mr. French half Jenny auf. Dann wandte er sich mit finsterem Blick zu Brian.
»Warum hast du sie das machen lassen, Brian?«
»Sir?«
Die Augen verengten sich. In seinem Blick lag nun Verachtung.
»Sir? Hast du mich gerade Sir genannt?«
»Ja, Sir.«
»Hör mal, du kleiner Klugscheißer …«
»Ich hab nur ein paar Freiwürfe geübt, Sir.«
»Klar. Natürlich. Und du weißt verdammt genau, dass du hättest einschreiten müssen. Wie viel jünger als du sind die? Drei Jahre? Vier Jahre?«
»Ich habe wirklich nicht so auf die geachtet, Sir. Ich hab mich auf meine Freiwürfe konzentriert.«
»Du … herrje.«
Er schüttelte empört den Kopf. Es gab nichts, das Brian weniger interessierte als Mr. Frenchs Empörung. Er war ein dickbäuchiger Ex-Soldat. Scheiß auf ihn.
Brian warf. Er traf den Rand, und der Ball prallte ab. Zwei von dreien. Nicht schlecht, aber er konnte es besser.
Mr. French brachte Jenny zurück zum Picknick.
Brian fing den Rebound.
Chris warf einen Blick in den Spiegel zu Darlin’, die auf dem Rücksitz schlief. Am Kinn seiner Tochter klebte Senf. Er lächelte. Brian stieg neben ihr ein und knallte die Tür zu. Sie zuckte nicht einmal. Der Schlaf der Unschuldigen.
»Wie ist es gelaufen, Kumpel?«
»Acht von zehn, Dad.«
»Konstant?«
»Nur beim letzten Mal und einmal vorher. Aber ich glaub, langsam hab ich den Dreh raus.«
»Man kann kein Spiel gewinnen, wenn man die Freiwürfe nicht reinmacht.«
»Ich weiß.«
Er beobachtete, wie Belle und Peg sich dem Heck des Escalade näherten – Belle trug zwei Liegestühle und Peg einen ordentlichen Stapel nasser Handtücher. Er drückte auf den Knopf, um den Kofferraum zu entriegeln.
»Da ist Roger«, sagte Brian. »Er steht total auf Peggy.«
Wieder blickte Cleek in den Rückspiegel. Er sah den flachsblonden, hühnerbrüstigen Jungen mit seinen Eltern auf dem Weg zu ihrem eigenen Wagen vorbeigehen, und es schien, als hätte sein Sohn recht. Der Junge strahlte Peggy geradezu an. Er sagte etwas zu ihr, das Chris nicht hören konnte, und sie zuckte die Achseln und antwortete. Was immer sie auch gesagt hatte, es verwandelte sein Lächeln in ein Stirnrunzeln.
Treffer und versenkt, dachte er. Der arme Junge.
Er konnte ihm nicht übel nehmen, dass er es versuchte. Seine Tochter war ein ganz schön heißer Feger geworden.
Belle schloss den Kofferraum, und die beiden stiegen auf der Beifahrerseite ein, Peg hinten, neben ihrer Schwester, und Belle vorn, dann zogen sie leise die Türen zu.
Er drehte sich zu seiner Tochter um.
»Du bist gar nicht reingegangen, was?«
»Vom Chlorwasser werden meine Haare immer so eklig.«
Er lachte. Er fand, es klang natürlich. Wie meistens.
»Tja«, sagte er, »und das wollen wir doch nicht, oder?«
Er legte den Gang ein und fuhr los.
Es war die ungepflasterte Straße, die sie aufweckte. Die ungepflasterte Straße bedeutete, dass sie fast zu Hause waren.
Sie hatte wieder von dem Schloss geträumt.
Sie und Max und Cindy und Teddy – Max war der Elefant, und Cindy war ihre Stoffpuppe, und Teddy war … tja, eben Teddy – waren mit ihrem kleinen Boot auf dem See, und wie üblich ruderte Teddy, weil Bären stark sind, der Wind wehte durch ihre Haare, und es war ein schöner sonniger
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