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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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umgebracht hätte? Hattest du Angst? Hast du dich wie ein Opfer gefühlt? Oder ist es dir gelungen, eine professionelle Distanz zu wahren?
    Claire fand sich im Flur zu Curtins Büro wieder. Sie war völlig in Gedanken gewesen, und doch war sie wie durch einen Magneten zum richtigen Ort gezogen worden. Sie drückte die Türklinke und fragte sich, warum sie glaubte, das tun zu müssen, was sie hier tat. Wonach suche ich in Wirklichkeit?
    Curtins Assistentin Bonnie saß an ihrem Rechner und blickte auf den Schirm, verdattert wie immer, wenn sie die Tür aufgehen hörte. Sie schaute auf und stutzte, als sie Claire hereinkommen sah.
    » Sie? Sie sind schon wieder zurück?«, fragte Bonnie in ihrem schweren Brooklyn-Akzent und diesem stets fordernden Ton, bei dem sich Claire immer unter Druck fühlte.
    » Ja, aber nur für heute. Ist Dr. Curtin zu sprechen?«
    » Tut mir leid, Schätzchen«, antwortete Bonnie und klang etwas milder gestimmt. » Er liegt seit Dienstag letzter Woche mit einer Grippe flach, und sein Terminkalender ist ein einziges Chaos.« Sie deutete auf den Computermonitor. » Ich sage gerade alle seine Termine für den Rest der Woche ab.«
    Claire war schockiert. Zu Curtins eher ärgerlichen Zügen gehörte sein Prahlen, dass er noch nie einen Tag wegen Krankheit gefehlt hatte, was die wenigsten seiner Stipendiaten von sich behaupten konnten. Der Mann machte Triathlon und war blendend in Form. Die Möglichkeit, er könnte krankheitshalber nicht im Dienst sein, war ihr nicht einmal in den Sinn gekommen.
    » Oh«, war alles, was Claire sagen konnte.
    Bonnie sah sie mitleidig an. » Sie sind hoffentlich nicht den ganzen Weg von Rochester hierhergekommen, um ihn zu überraschen.«
    » Nein«, log Claire. » Ich war sowieso gerade in der Stadt und dachte, ich schaue mal vorbei.«
    » Wissen Sie«, sagte Bonnie und lächelte durchtrieben, » wir haben alle mitbekommen, was Sie da oben geschafft haben. Mit diesem anderen Mörder und so. Verraten Sie nicht, dass ich es Ihnen gesagt habe, aber der Doktor war wirklich beeindruckt, als er davon gehört hat.«
    Ihre Worte überraschten Claire. Vielleicht gab es eine Seite an Curtin, die sie nicht gesehen hatte– oder die er absichtlich vor seinen Studenten verbarg.
    » Zu schade, dass er nicht hier ist, um es Ihnen selbst zu sagen«, fuhr Bonnie fort. » Timing ist eben alles.«
    Claire musste unwillkürlich lächeln. » Wem sagen Sie das. Glauben Sie, es besteht die Möglichkeit, dass er diese Woche noch kommt?«
    » Ich habe vor einer Stunde mit ihm telefoniert, und er klingt immer noch wie der wandelnde Tod«, sagte Bonnie. » Aber ich trage Sie für nächste Woche ein, wenn Sie dann wiederkommen können.«
    » Mal sehen, ob ich mich so lange in der Stadt herumtreibe. Danke, Bonnie«, sagte Claire und wandte sich zum Gehen.
    » Halt, nicht so schnell«, rief Bonnie und veranlasste sie, sich umzudrehen. » Sie haben mir nie eine Nachsendeadresse hinterlassen.« Sie schwankte, als sie aufstand, als hätte sie zu viel Zeit ihres Lebens im Sitzen verbracht, und fischte ein paar Briefe und ein größeres Päckchen vom Aktenschrank. » Hier sind ein paar Sachen für Sie gekommen, seit Sie… Urlaub haben.«
    Sie gab den Stapel Claire, die einen Blick auf das Päckchen warf. Der Absender stach ihr sofort ins Auge– ein Postfach in Bedford, New York.
    Bedford. Tammy Sorensons Eltern wohnen in Bedford.
    Und dann begriff sie.
    Tammys ärztliche Unterlagen. Ihre Mutter wollte sie Claire schicken.
    Sie war sofort wieder aufgeregt, ließ sich aber nichts anmerken.
    » Okay«, sagte sie, » ich denke, ich bleibe übers Wochenende in der Stadt, damit ich ihn treffen kann. Wie wäre es mit nächstem Montag?«
    » Tja, heute ist Mittwoch, ich kann mir nicht vorstellen, dass er dann immer noch krank ist«, sagte Bonnie und tippte in ihren Computer. » Montag, 10.00 Uhr also.«
    » Bis dann«, sagte Claire. » Und danke. Auch für die Post.«
    Die kleine Suite im New Amsterdam Hotel hatte eine Teeküche und ein angenehmes kleines Wohnzimmer, und vor allem war sie sauber. Claire hatte die Wohnung, die sie sich mit Ian geteilt hatte, aufgegeben, als sie die Stadt verließ, da sie wusste, sie würde sie nach dem Schrecken, den sie dort erlebt hatte, nie wieder betreten können. Das Hotelzimmer hatte sie nach Verlassen des Krankenhauses im Handumdrehen gefunden und es sich gemütlich gemacht. Während sie jetzt ihre Post durchging, aß sie eine Scheibe Buttertoast und dachte an Ian. Er

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