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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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Armvoll Akten beinahe auf dem Boden gelandet wäre.
    » Himmel«, rief er, » musst du einen Zug erwischen?«
    » Tut mir leid«, sagte Claire und umarmte ihn. » Ich wollte nicht zu spät kommen.«
    Sie machten sich gemeinsam auf den Weg zu der Besprechung.
    » Du hast mich gestern Abend nicht angerufen«, sagte Ian.
    Sie gab ihm einen Kuss. » Tut mir leid, ich bin früh zu Bett gegangen– ich war völlig erschöpft.« Schon wieder log sie, aber sie rechtfertigte die Lüge mit ihrer Liebe zu Ian. Er würde sich Sorgen machen, wenn er wüsste, dass sie Curtins Anweisungen missachtet hatte.
    » Das verstehe ich. Es ist nur so, dass ich dich sehr vermisse«, sagte Ian.
    Claire ertrug es nicht, ihn zu täuschen. » Ian…« Sie hielt inne. » Ich bin noch nicht dazu gekommen, es dir zu sagen. Nick bat mich, ihn zu den Eltern des zuletzt gefunden Mordopfers zu begleiten. Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    » Curtin sagte, du sollst dich aus dem Quimby-Fall raushalten«, erwiderte Ian. » Und jetzt nennst du ihn schon › Nick‹?«
    » Es tut mir leid, dass ich es dir nicht früher gesagt habe. Ich fühle mich verantwortlich für das, was passiert ist. Deshalb habe ich ihn begleitet– weil ich alles tun will, was ich kann, um Quimby zu stoppen.«
    Ian fasste Claire am Arm und führte sie zu einer Fensternische. » Ich bin nicht eifersüchtig«, sagte er und rieb ihr die Schulter, wie sie es gern mochte. » Es ist nur so, dass du diese ganze Geschichte hier durchmachst und… du lässt dir überhaupt nicht von mir helfen.«
    Sie sah ihn an. Einen Moment lang löste sich der ganze Irrsinn der letzten Woche auf, und es gab nur sie beide.
    » Doch, ich brauche deine Hilfe«, sagte sie leise. » Und ich muss dieser Sache auf den Grund gehen, Curtin hin oder her.«
    » Du bist kein Detective, Claire.«
    » Es geht nicht nur um die Morde. Das Opfer von vor zwei Nächten hatte ein metastatisches Hodgkin-Lymphom. Und sie war erst achtundzwanzig.«
    Der Schock war Ian anzusehen. » Ich bin Psychiater, aber selbst ich weiß, dass das nicht normal ist.«
    Claire erzählte ihm die Geschichte und weihte ihn in ihren Plan ein. » Ich denke, du bist verrückt«, sagte er, als sie fertig war, » aber ich liebe dich, und wenn du mich brauchst, bin ich dabei.«
    » Jeder Arzt, der einen fortgeschrittenen Fall wie Tammys gesehen hat, wird das Tumor Registry unterrichtet haben«, sagte Claire. » Kannst du nachsehen, ob es gemeldet wurde?«
    » Natürlich«, versicherte Ian. » Ich lasse dir einen Ausdruck zukommen.« Dann fügte er an: » Wenn es das ist, was man neuerdings tun muss, um eine Frau ins Bett zu kriegen.«
    » Komm morgen Abend zu mir«, sagte Claire mit laszivem Lächeln. » Dann werden wir sehen.«
    Sie küsste ihn und ging weiter.
    » Moment«, sagte Ian, der noch immer dem Kuss nachschmeckte, als er sie eingeholt hatte. » Warum nicht heute Abend?«
    » Weil ich letzte Nacht ungefähr eine Stunde geschlafen habe.«
    » Alles klar«, sagte Ian.
    » Es würde keinen großen Spaß machen«, fuhr Claire fort.
    » Ich vermisse dich«, erwiderte Ian.
    » Ich vermisse dich auch.«
    Und während sie zusammen zu ihrem Meeting gingen, freute sich Claire, dass sie ihn nicht direkt angelogen hatte. Er würde sich nur Sorgen machen, und das konnte sie nicht obendrein auch noch brauchen. Sie wusste auch, dass sie erst sehr früh am kommenden Morgen zu dem sicheren Haus zurückkehren würde – vorausgesetzt, alles lief nach Plan.
    Regen strömte vom Himmel, als Claire um sechs Uhr abends endlich aus dem Krankenhaus kam. Sie duckte sich unter einen Schirm und sah bald Maggie Stolls dunkelgrünes, ziviles Polizeifahrzeug. Sie stieg auf den Beifahrersitz.
    » Ein harter Arbeitstag?«, fragte Maggie, als Claire umständlich den Schirm schloss.
    » Ich wünschte, er wäre schon vorbei«, erwiderte Claire. » Aber dieses Arschloch Curtin will, dass ich noch bleibe und irgendwelchen Papierkram erledige.«
    » Sie sehen fix und fertig aus«, bemerkte Maggie. » Wie um alles in der Welt wollen Sie wach bleiben?«
    » Mit viel Kaffee«, sagte Claire und sah Maggie zum ersten Mal an, seit sie in den Wagen gestiegen war. Sie war etwa so alt wie Claire, in Brooklyn geboren und aufgewachsen und wohnte immer noch dort. Und wie die meisten Bewohner Brooklyns würde sie einem mit Freuden raten, man solle sich zum Teufel scheren, wenn sie glaubte, dass man es verdient hatte. Claire kehrte deshalb die Psychiaterin in sich hervor, damit

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