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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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sieben junge Leute ermordet hatte. Quimbys Quote lag nun bei vier Frauen– und einem lebensgefährlich verletzten Detective, Tommy Wessel–, was den Polizeichef, einen wütenden Kontrollfreak, wenn er einen guten Tag hatte, dazu veranlasste, ihm den Krieg zu erklären. Der Polizeichef war 1977 Sergeant gewesen und erinnerte sich nur zu gut daran, wie viel der Son of Sam den Big Apple seinerzeit gekostet hatte. Niemals würde er Quimby erlauben, die Menschen in Scharen aus seinem Revier zu vertreiben. Nicht unter seiner Verantwortung.
    Seine Befehle waren klar: Scheiß auf das Etatdefizit der Stadt. Überstunden in jeder Höhe waren nun erlaubt, Urlaub und Freizeitausgleich für alle Polizisten in den fünf Boroughs zu widerrufen. Todd Quimby war um jeden Preis zu fassen, sie würden ihn verfolgen, bis er entweder im Gefängnis saß oder– wie der Polizeichef im kleinen Kreis angeblich gesagt hatte– tot war. Der Polizist oder die Polizisten, so ließ der Boss der Bosse verlauten, die Quimby davon abhielten, noch eine Leiche zu hinterlassen, würden mit Beförderung und fetten Posten belohnt werden.
    Musste er sich gegenüber der Presse verdammt noch mal so ausdrücken, dachte Nick.
    Er war seit Tammys Ermordung nicht zu Hause gewesen und hatte jede mögliche Spur verfolgt, von denen keine einzige irgendwohin führte. Noch schlimmer jedoch waren die jetzt nicht mehr endenden und immer ärgerlichen Begegnungen mit den Nachrichtenmedien New Yorks. Polizisten liebten es, ihren » Freunden« bei der Presse Tipps zu geben, und in einem aufsehenerregenden Fall wie diesem gab es so viele undichte Stellen beim NYPD , als wäre der Hoover Damm gebrochen. Jeder Reporter, der sein Geld wert war, wusste, dass Nick der leitende Detective bei dem Fall war, und das hieß, dass ihm jedes Mal beim Verlassen oder Betreten des Reviers mindestens ein Dutzend Mikrofone und Fernsehkameras vor die Nase gehalten wurden. Stets höflich– da man nie wusste, wann man sie vielleicht brauchte– gab Nick ein freundliches » Kein Kommentar« von sich, solange der Reporter nicht allzu aufdringlich wurde. In diesem Fall blickte er nur finster drein und ließ ihn stehen.
    Natürlich hätte er ihnen am liebsten gesagt, sie sollten sich zum Teufel scheren und ihn seine Arbeit machen lassen. Und nach zwei unbarmherzigen Tagen ohne Schlaf hatte Lieutenant Wilkes Nick in den Ruheraum geschickt. Nick zog es vor, nicht mit seinem Retter zu streiten, dem Mann, der seine Karriere buchstäblich wieder zum Leben erweckt hatte, und ging ohne Protest, um sich drei Stunden aufs Ohr zu hauen.
    Jetzt, vier Stunden später, kam er aus dem Ruheraum, befestigte das Halfter am Gürtel und gewöhnte seine Augen gerade rechtzeitig an das wesentlich hellere Licht im Flur, um Savarese auf sich zusteuern zu sehen.
    » Ich wollte dich gerade holen«, sagte Savarese.
    » Was gibt es?«, fragte Nick.
    » Ich habe Nachricht von Tammy Sorensons Arbeitgeber, Biopharix. Die Personalabteilung dort bestätigt, dass sie zwei Wochen Urlaub genommen hat.«
    » Hat sie ihnen gesagt, wo sie hinwill?«, fragte Nick in der Hoffnung auf eine noch so kleine Fährte.
    » Nein«, sagte Savarese. » Wir haben ihre Kreditkarten überprüft. Keine Flugzeug-, Zug- oder Hotelreservierungen. Weder auf Hawaii noch anderswo.«
    Sie betraten das Dienstzimmer, das vor Geschäftigkeit surrte und schlicht zu klein war für die Zahl der dem Fall zugeteilten Menschen. Detectives belegten zu zweit einen Schreibtisch und fielen fast übereinander, wenn sie hin und her liefen. Pausenlos läuteten Telefone, während Wilkes in seinem winzigen Büro am Ende des Raums Kraftausdrücke in sein Gerät schrie und dann den Hörer aufknallte.
    » Glaubst du, Tammy hat sich irgendwo heimlich in Behandlung begeben?«, fragte Savarese. » In einer Privatklinik oder so?«
    Nick musste unwillkürlich an seine heimlichen Fahrten zu dem Augenarzt in Boston denken.
    » Wenn sie es getan hat, wird es bei den Bundesgesetzen zum Schutz der Privatsphäre eine ekelhafte Arbeit herauszufinden, wo«, entgegnete Nick. » Wann hat sie zuletzt eine Kreditkarte benutzt?«
    » In der Nacht, in der wir sie gefunden haben.«
    » Was zwei Nächte nach ihrer Ermordung war«, sagte Nick. Er nahm einen Filzstift und schrieb Kreditkarten in Dunkelblau auf die Kunststofftafel. » Das heißt, Quimby hat ihre Kreditkarten benutzt. Wofür?«
    » Getränkerechnungen in allen angesagten Klubs Manhattans. Der Bursche war fleißig. Er war im Iguana,

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