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Beuteschema: Thriller (German Edition)

Beuteschema: Thriller (German Edition)

Titel: Beuteschema: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Baer , Jonathan Greene
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geschickt, und mein Mann hat sie versehentlich geöffnet. Tatsächlich haben wir sie Tammy über das Telefon vorgelesen.«
    » Wäre es möglich, dass Sie mir die Unterlagen faxen?«, fragte Claire.
    » Sagen Sie mir die Nummer, und ich mache es auf der Stelle.«
    Claire konnte nur staunen, wie tapfer sich Gloria hielt. Ohne Frage waren sie und ihr Mann gerade mit Beerdigungsvorbereitungen für ihre Tochter beschäftigt. Das war etwas, wozu Eltern nie gezwungen sein sollten, und es war der Grund, warum es Claire hasste, dieser trauernden Mutter weiter zuzusetzen.
    » Mrs. Sorenson, ich weiß, das Ganze ist ein furchtbarer Schock für Sie, und ich falle Ihnen nur höchst ungern zur Last, aber es gäbe da noch etwas, wofür ich Ihre Hilfe brauche.«
    » Sie müssen sich keineswegs fühlen, als würden Sie mir zur Last fallen.«
    » Wissen Sie zufällig, ob Tammy einen Internisten hatte?«
    » Ja, sie geht zu dem gleichen… ging zu dem gleichen Arzt, den mein Mann und ich seit Jahren aufsuchen– Phil Gentry vom Westchester Medical Center in Valhalla.«
    » Wären Sie bereit, Dr. Gentry zu ermächtigen, dass er mir Einblick in Tammys medizinische Unterlagen gewährt?«
    Claire konnte das Zögern am anderen Ende hören.
    » Geht es um den Krebs?«, fragte Gloria.
    Sie wollte die arme Frau nicht belügen. » Ja.«
    » Und Sie glauben, ihre Krankheit hat etwas mit ihrer Ermordung zu tun?«
    Claire musste vorsichtig sein, denn nicht einmal Nick wusste, was sie trieb.
    » Wir müssen einfach in alle Richtungen ermitteln«, sagte sie ruhig. » Das ist Routine in einem Fall wie diesem.«
    Routine bei einem unerklärlichen, plötzlichen Fall von seltenem, aggressivem Hodgkin-Lymphom, dachte Claire und rechtfertigte die kleine List vor sich selbst.
    » Ich bin mir sicher, wenn Sie Phil anrufen und erklären, warum Sie Tammys Unterlagen brauchen, wird er sie Ihnen gerne geben«, sagte Gloria.
    Das Letzte, was Claire gebrauchen konnte, war, dass ein anderer Arzt Fragen stellte, wozu die Unterlagen in Wirklichkeit gebraucht wurden. Zum Glück hatte sie einen Ausweg.
    » Die gesetzlichen Regelungen zum Umgang mit ärztlichen Dokumenten sind sehr streng, auch nach dem Tod eines Patienten«, sagte sie. » Wenn ich Dr. Gentry anriefe, würde er mich bitten, Sie erst um Erlaubnis zu fragen, was ich deshalb hiermit tue. Glauben Sie mir, es liegt mir fern, Sie in einer Zeit wie dieser belästigen zu wollen.«
    » Also gut«, sagte Gloria. » Wenn Sie mir so eine Freigabe faxen, unterschreibe ich sie Ihnen.«
    Claire hatte ein schlechtes Gewissen. Lüge war Lüge, egal wie harmlos und notwendig sie einem erschien, und sie war noch immer nicht fertig.
    » Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, Mrs. Sorenson. Gibt es noch etwas, das ich für Sie und Ihren Mann tun kann? Bekamen Sie Tammy von der Gerichtsmedizin problemlos ausgehändigt?«
    » Ja. Das Beerdigungsinstitut hat sie heute Morgen abgeholt«, sagte Gloria tonlos.
    » Können Sie mir sagen, wann die Messe ist?«, fragte Claire. » Detective Lawler wird es wissen wollen.« Wenigstens das war nicht gelogen, dachte Claire, da sie wusste, dass Detectives des Morddezernats routinemäßig an der Beisetzung von Opfern teilnahmen, schließlich konnte es sein, dass auch der Mörder dort auftauchte…
    » Am Montag«, sagte Gloria.
    » Können Sie mir den Namen der Kirche und des Friedhofs sagen?«, fragte Claire.
    » Ich kann Ihnen eine E-Mail schicken, wenn Sie möchten«, erwiderte Gloria. » Sie wird in unserem Familiengrab hier in der Stadt beigesetzt.«
    Claire stieß einen lautlosen Seufzer der Erleichterung aus, denn Gloria hatte ihr unwissentlich die Information geliefert, die sie eigentlich haben wollte: Tammy würde nicht eingeäschert werden. Sie wollte, dass Tammys Leiche intakt blieb und begraben wurde, falls sich die Notwendigkeit ergab, sie für weitere Studien exhumieren zu müssen. Wenn man sie zu Asche verbrennen und über einen Berghang verstreuen würde, wäre das nicht mehr möglich.
    Sie dankte Gloria herzlich, bevor sie auflegte, versprach, Nick zum Begräbnis zu begleiten, wenn sie es irgendwie einrichten konnte, und sprach noch einmal ihr Beileid aus.
    Claire sah auf die Uhr. Es war 8.32 Uhr am Freitagmorgen. Verdammt, dachte sie. Curtins Letztes Abendmahl fand heute um Punkt neun statt, und auch wenn sie keine Patienten zu präsentieren hatte, sollte sie lieber nicht zu spät kommen.
    Claire stürmte in das Krankenhaus und stieß prompt mit Ian zusammen, dessen

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