Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne
Hirokazu Nakashima, reagierte vollkommen hilflos auf die Besetzung des ihm unterstellten Gebietes und wurde nach nur zwei Tagen von GSA-Leuten wegen „Verbrechen gegen den Weltfrieden und die Menschlichkeit“ verhaftet und hingerichtet.
Präsident Matsumoto sprach von einem dreisten Überfall, hielt jedoch die noch unzureichend vorbereitete japanische Armee zurück und musste den Verlust der Inselgruppe zähneknirschend hinnehmen.
Die Weltpresse feierte den „Sieg“ und berichtete tagelang von einem „ersten, großen Erfolg gegen das faschistische Matsumoto-Regime“.
Die alte US-Militärbasis wurde zum strategischen Hauptquartier der südlichen Invasionsarmee der GCF ausgebaut. General David Williams, der Oberbefehlshaber der GCF-Streitkräfte, die Japan vom Süden aus angreifen sollten, bezog hier seinen Sitz.
Zur gleichen Zeit liefen die Rekrutierungen der GCF in großen Teilen Chinas auf Hochtouren. Unzählige junge Chinesen meldeten sich freiwillig, um in den Rachekrieg gegen Japan zu ziehen.
„Vergeltung für das Hangzhou-Massaker!“, war die Losung der internationalen Rekrutierungskräfte, welche in den chinesischen Provinzen die Werbetrommel für die GCF rührten.
Im Norden Japans formierten sich gewaltige Heeresverbände auf der Insel Sakhalin, die nur ein kleiner Meeresweg von Japan trennte. Die größte Stadt auf dem kalten und öden Eiland, Yuzno-Sakhalin, wurde zu einem riesigen Heerlager ausgebaut. An der Ostküste der eurasischen Landplatte lagerten weitere GCF-Verbände, welche die Invasion im Norden Japans durchführen sollten. Diese Nordarmee stand unter dem Oberfehl von General Daniel Schwarzer.
So zog die Weltregierung Armeen aus Millionen von Soldaten vor Japans Grenzen zusammen und immer neue Infanteriezüge, Panzer, Geschütze und Flugzeuge wurden nach Osten geschafft. Flugzeugträger, U-Boote und Zerstörer umkreisten den rebellischen Inselstaat und die Nebel des Krieges zogen bedrohlich herauf.
Zunächst aber verhielt sich die gigantische Weltstreitmacht ruhig, denn noch waren weitere Vorbereitungen notwendig und nichts galt es, dem Zufall zu überlassen. Militärlager wurden aus dem Boden gestampft und Nahrungsmittelvorräte gehortet.
Die japanische Führung blieb verunsichert zurück und man konnte Haruto Matsumoto und seinem Volk die Furcht vor dem gewaltigen Konflikt mit einer zahlenmäßig vielfach überlegenen Armee anmerken. Das Staatsoberhaupt Japans verzichtete nach der widerrechtlichen Besetzung der Okinawa-Inselgruppe sogar auf eine offizielle Erklärung für die ausländische Presse und hielt nur eine Radioansprache an sein Volk.
Hier rief er die Japaner zur Wehrhaftigkeit und Wachsamkeit auf: „Meine Landsleute, man wird uns den Krieg wohl aufzwingen, ob wir Frieden wollen oder nicht! Bereitet eure Herzen darauf vor!“
Die gesteuerten Weltmedien nannten ihn derweil einen elenden Feigling und versuchten, die Stimmung noch weiter anzuheizen.
„Befreiung der Okinawa-Inseln durch GCF-Truppen: Warum schlägt Matsumoto nicht zurück? Fürchtet sich der Kriegstreiber plötzlich doch?“, titelte die „New Britain Times“ aus London.
In Ivas nahm man die neuesten Nachrichten mit dem üblichen Argwohn zur Kenntnis. Thorsten Wilden war wieder einmal über die dreiste Pressehetze erbost, die meisten hatten allerdings nichts anderes erwartet und reagierten gelassener.
Frank Kohlhaas und Alfred Bäumer verbrachten jetzt die sonnigen Tage des Mai 2031 mit Gelände- und Schießübungen und versuchten, sich mental auf ihren Kriegseinsatz vorzubereiten. Sven und fünf weitere jüngere Männer pilgerten ihnen nach wie fanatische Gläubige und hingen an ihren Lippen.
Wenn Frank und Alfred einen Blick auf Sven und die fünf anderen jungen Männer warfen, waren sie sich nicht sicher, dass jeder von ihnen für einen Kriegseinsatz wirklich tauglich war. Sven hatte sich bei ihrer Befreiung aus den Klauen der Vollzugsbeamten wirklich bewährt, daran gab es keinen Zweifel, und er war trotz seiner gerade einmal 23 Jahre schon eine charismatische Gestalt: Hochgewachsen, mit strähnigem blonden Haar, hell leuchtenden Augen, drahtig, mutig und sehr vorlaut.
Seine Kumpane waren in ihrem Erscheinungsbild allerdings eher durchwachsen.
Da war Rolf Hugenthal, gerade 18 Jahre alt, stämmig und nicht sehr gelenkig. Er wirkte aber, als ob er das Herz am rechten Fleck hatte. Seine Eltern waren vor fünf Jahren nach Ivas gekommen und stammten aus Hamburg.
Weiterhin hatten sich Sven die
Weitere Kostenlose Bücher