Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne
Bett und schlug mit den Händen um sich. Er wachte zuerst nicht auf und brabbelte unverständliches Zeug vor sich hin. Irgendwann jedoch schoss er wie eine Rakete nach oben und riss die Augen auf.
Einer der neben ihm liegenden Soldaten war durch Franks Gerede im Schlaf und seinen Aufschrei geweckt worden und leuchtete ihm mit einer Taschenlampe ins Gesicht.
Kohlhaas öffnete die Augen und stammelte: „Was willst du, Mann?“
„Hey, man … What is wrong with you?“, erwiderte der Soldat, verärgert darüber, dass ihm Frank seine Nachtruhe genommen hatte.
Sein Gesprächspartner winkte ab und gähnte leise: „Nothing!“
„We all want to sleep, man!“, zischte der kräftige Mann, dessen dunkle Augen bedrohlich glänzten. Vermutlich war er ein Araber.
„Okay …“, schnaufte Frank und rollte sich zur Seite. Es war bereits 3.00 Uhr morgens. Heute wurde es schon ernst.
Drei Stunden später blökten japanische Offiziere die Männer in der riesigen Schlafbaracke aus den Betten und
machten das Licht an. Frank knurrte verwirrt und rieb sich die Augen.
„Stand up, soldiers!“, hallte es in Franks Ohren wieder.
Mit einem leisen Knurren rieb sich der Mann aus Litauen die Augen und krabbelte aus seinem Schlafsack, heute ging es nach Sapporo. Wo zur Hölle war Alf?
Sein Freund stand bereits im Waschraum und putzte sich die Zähne, neben ihm um die fünfzig Männer aus aller Herren Länder, welche müde und halb bekleidet umher schlichen.
Draußen hörte man schon die Ausbilder brüllen: „Nihon no Yari Unit! In ten minutes!“
Nach dem Antreten ging es in die Waffenkammer und die Männer bekamen Stahlhelme, Gewehre, Handgranaten und weitere Ausrüstungsgegenstände ausgehändigt. Es folgte noch eine kurze Ansprache des Stützpunktleiters, in welcher er den hervorragenden Mut der ausländischen Freiwilligen lobte und ihnen Mut zusprach, dann stiegen sie in die Lastwagen, die Mito im Eiltempo verließen.
Die Fahrt nach Aomori im Norden der Zentralinsel Honshu zog sich über mehrere Stunden hin und viele der Soldaten nutzen die Zeit, um noch ein kleines Nickerchen zu machen. Die Stimmung im Lastwagen war müde, aber erwartungsvoll.
„Die schicken uns mitten in die schlimmste Hölle?“, knurrte Alfred und kaute nervös am Kragen seiner Uniformjacke, während die um ihn herum verteilten Soldaten grinsten.
„Wakkanai hat die GCF erwartungsgemäß eingenommen. War ein furchtbares Gemetzel habe ich gehört“, sagte Frank.
Alfred verstärkte seine Kautätigkeit und erregte damit noch mehr die Aufmerksamkeit seiner Mitkämpfer. „Die GCF hat mehr als eine Million Leute da oben zusammengezogen und es werden immer mehr. Allerdings sind die Japsen und wir auch nicht wenig. Sapporo scheint gut befestigt zu sein. Hoffen wir es jedenfalls …“
„We will kill the GCF!“, schwatzte ein junger Mann mit italienischem Akzent dazwischen und hob den Zeigefinger.
„We will see!“, erwiderte Frank.
Der Lastwagen fuhr dröhnend weiter und hielt irgendwann an. Die Kolonne hatte die Küste erreicht und wurde anschließend per Schiff zur Insel Hokkaido befördert. Es dauerte eine Ewigkeit, bis alle Soldaten die Transportschiffe bestiegen und ihr Gepäck verstaut hatten. Frank und Alfred spielten in der Zeit mit drei Russen Karten.
An der Küste Hokkaidos angekommen ging es weiter an Hakodate vorbei nach Sapporo. Endlich waren sie da. Die Silhouette der nördlichen Metropole wirkte gigantisch und beeindruckend.
„Hier ist noch nicht viel los. Wirkt alles ruhig und friedlich“, gab Frank zu verstehen, als sie durch die Innenstadt Sapporos fuhren.
Bäumer hörte ihm kaum zu. Er winkte den hübschen japanischen Frauen und Mädchen, welche die Lastwagenkolonne mit schrillen Stimmen begrüßten und Japanflaggen schwangen.
„Erde an Alf! Ich rede mit dir!“, rief Frank und stupste seinen Freund an.
„Ja, ich habe es gehört. Alter, sind die Mädels süß“, gab er abweisend zurück.
„Du brauchst mal wieder ‘ne Frau. Daran habe ich keinen Zweifel. Die sollen hier in Japan nette Schulmädchen haben, he, he!“, flachste Kohlhaas.
„Ja, gute Idee! Kommt zum lieben Alf, der beschützt euch!“, grölte Bäumer auf die Strasse.
Die anderen Soldaten im Transporter winkten jetzt auch aus Leibeskräften und einem gelang es sogar, einen Strauß Blumen, den die Frauen ihnen zugeworfen hatten, einzufangen. Frank hingegen hielt sich zurück, er dachte in diesem Moment an Julia Wilden.
„Ich rufe sie gleich heute
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