Beutewelt 02 - Aufstand in der Ferne
Abend an …“, nahm er sich fest vor.
Die größte Stadt Hokkaidos war ein ungewohnter Anblick. Viele der riesigen Hochhäuser im Innenstadtbereich waren seltsam bunt: Rot, bräunlich, sogar gelbe Riesenhäuser gab es hier. Die Architektur war ebenfalls anders als in Franks verrotteter Heimatstadt Berlin, sie wirkte wesentlich moderner und teilweise sogar futuristisch. Und schöne begrünte Alleen und Parks gab es hier auch in großer Zahl.
Der junge Mann staunte. So eine saubere und gepflegte Stadt hatte er ewig nicht mehr erblickt. Doch es war zu befürchten, dass diese Straßen bald nur noch mit Leichen und Schutt bedeckt sein würden.
Im Hintergrund waren graue, von Wolken umhangene Berge zu entdecken. Sapporo hatte jedes Jahr ein traditionelles Schneefestival, denn im Winter wurde es hier äußerst kalt. Nicht umsonst hatten hier im Jahre 1972 die olympischen Winterspiele stattgefunden.
Trotzdem war Japan für die Freiwilligen aus Europa eine völlig unbekannte Welt. Die einheimische Mentalität war für Frank nach wie vor sehr ungewohnt. Die Völker der Erde waren nun einmal verschieden und jedes hatte das Recht, auf seine Art zu leben. Eine Wahrheit, welche die Mächtigen der Erde hassten wie der Teufel das Weihwasser. Doch eine Tatsache blieb sie trotzdem.
Die Transporterkolonne hielt am späten Nachmittag im nordwestlichen Teil Sapporos an, etwas außerhalb der Stadt, wo die beiden jungen Männer kilometerlange Befestigungen und Gräben erblicken konnten.
Panzer warteten hier auf den Feind und die Rohre von hoch technisierten Flugabwehrgeschützen, die aus den Befestigungsanlagen herauslugten, waren zu erkennen. Hier wirkte es nicht mehr so friedlich wie im Zentrum der Großstadt.
Die ausländischen Freiwilligen, die heute nach Sapporo transportiert worden waren, wurden von Offizieren der japanischen Armee freundlich begrüßt und anschließend in großen Hallen oder Zelten untergebracht. Gegen Abend gab es einen erträglichen Eintopf, dann legten sich die meisten schlafen.
Alfred drängte zwar noch darauf, in die Innenstadt zurück zu fahren, um vielleicht die Bekanntschaft der einen oder anderen hübschen Dame zu machen, doch einige japanische Soldaten gaben ihm deutlich zu verstehen, dass dies nicht gerne vom Oberkommando gesehen wurde. Frank hingegen wollte nur seine Ruhe, war froh als er zu seinem Feldbett schleichen konnte und schlief schnell ein.
Es war 7.00 Uhr am nächsten Morgen, die „Nihon no Yari” Einheit war auf einem asphaltierten Platz in der Nähe der Schützengräben angetreten und lauschte den Worten von General Katsuya Takeuchi, der die Freiwilligen zuvor enthusiastisch begrüßt hatte.
„In the next days, maybe today or tonight, the GCF-forces will begin their attack on Sapporo!“, rief er und lief vor der Truppe auf und ab. Er wirkte alt und hatte fast weiße Haare, seine Augen schauten verbittert unter seinem Stahlhelm hervor und an seinem Gürtel erkannte Frank eine Pistole und ein Samuraischwert.
„Men, from all around the world! We thank you very, very much, that you risk your life in the fight for a free Japan ! I’m sure that one day also your homelands will be free from the terror of the world government!”, setzte er seine Rede fort. „We have lost Wakkani! I’m general Takeuchi and I swear by our fathers, that we will never loose Sapporo ! We must not loose Sapporo!”
Die Männer raunten und erschienen von dem hartnäckig wirkenden Haudegen beeindruckt. Takeuchi erklärte, dass mindestens 300000 GCF-Soldaten dem Nordwesten Sapporos gegenüber standen. Er schwor die Männer ein, durchzuhalten und versicherte, dass sie mit zahlreichen und gut ausgebildeten japanischen Kameraden hier an der Front standen. Frank und Alfred atmeten tief durch und starrten hinauf zum Himmel, der sich mit grauen Wolken füllte. Worauf sie sich hier eingelassen hatten?
Doch der Tag verlief vollkommen ruhig und das Aufregendste waren die strategischen Anweisungen durch die japanischen Offiziere. Ansonsten spielte die halbe Einheit Karten oder versuchte sich am Baseball, einer in Japan seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehr verbreiteten Sportart. Die japanischen Soldaten erwiesen sich ihren ausländischen Mistreitern hierbei als deutlich überlegen.
Insgesamt war die Stimmung gut. Streitereien unter den Angehörigen der verschiedenen Nationen, die ansonsten nicht immer gut aufeinander zu sprechen waren, blieben weitgehend aus und irgendwann brach die Nacht herein. Es blieb
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