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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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ehemaligen Rebellendorfes, wenn es die Zeit zuließ.
    Besondere Freude bereitete Frank und ihr der kleine Sohn, der mit jedem verstreichenden Tag ein wenig mehr zu einem wissbegierigen und stets munteren Racker heranwuchs. Friedrich studierte seine Kinderbücher, die ihm Frank und Julia aus Minsk mitgebracht hatten, mit großem Eifer und konnte allmählich immer besser lesen.
    „Er ist ein sehr helles Köpfchen“, sagte Wilden voller Stolz, wenn Friedrich seine neuesten Geistesblitze zum Besten gab. Und er hatte Recht.
    Die Lernfähigkeit des kleinen Jungen war in der Tat verblüffend und seine Eltern freuten sich schon, wenn Friedrich endlich die Schule besorgen durfte. Ständig fragte sie der kleine Junge, wann es endlich so weit wäre, dass er richtig lesen lernte. Doch der wissbegierige Knirps musste sich noch ein wenig gedulden.
    „Eines Tages wird er ein führender Mann in der Freiheitsbewegung werden“, prophezeite Wilden immer wieder, ständig betonend, dass man den Jungen so früh wie möglich in Artur Tschistokjows Jugendorganisation einbinden müsse. Die Begeisterung seiner Tochter hielt sich diesbezüglich hingegen in Grenzen.
    „Er soll nicht so enden wie Frank. Ein Held in unserer Familie reicht vollkommen aus“, erwiderte sie ihrem Vater dann und begann oft einen Disput mit ihm.
    So vergingen die Tage trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten in sorgloser Ruhe und besonders Frank genoss es, einmal keinen seiner Soldaten um sich zu haben. Auch seinem Hobby, das Battle Hammer Spielen, ging er jetzt wieder intensiv nach und verbrachte mit HOK viele aufregende und entspannende Stunden. So konnte es bleiben, dachte es sich Kohlhaas. Doch er wusste auch, dass man ihn im Ernstfall nicht nach seinen Bedürfnissen fragen würde.

Erholsame Tage

    Während in den Grenzen des Nationenbundes der Rus die Zeichen auf Frieden standen, hatten sich Indien und Südchina zu regelrechten Schlachtfeldern entwickelt. Die ODV-Seuche war in den letzten Monaten Schritt für Schritt in den indischen Norden vorgerückt und schließlich durch Nepal über die Grenze nach China gekrochen. Weiterhin häuften sich mittlerweile auch die ODV-Erkrankungen in Afrika und Indonesien.
    Doch Indien war nach wie vor am schlimmsten von der Epidemie betroffen. Über 400 Millionen Menschen waren bereits an ihren Folgen gestorben oder im Zuge der chaotischen Zustände auf dem Subkontinent verhungert. Ganze Landstriche waren entvölkert und komplette Städte aufgegeben worden. Hungerrevolten tobten beinahe täglich in den urbanen Zentren des Landes, die sich teilweise mit riesigen Schutzwällen vom Rest der Welt abschotteten. Die Präsenz von GCF-Truppen war in den letzten Wochen noch einmal erhöht worden und nun begann auch Südchina langsam in Panik und Anarchie zu versinken. Inzwischen meinten Millionen Inder und Chinesen, dass die Weltregierung sie im Stich gelassen hätte und die zunehmenden Proteste in den Straßen der großen Metropolen entluden sich immer öfter in blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und den GCF-Besatzungstruppen.
    Anfang August wurde die von der ODV-Epidemie schwer betroffene südchinesische Stadt Kunming zum Ort schwerster Unruhen, die von den internationalen Streitkräften mit brutaler Militärgewalt niedergeschlagen werden mussten. In ganz Asien begann es nun zunehmend zu brodeln und der Weltverbund hatte alle Hände voll zu tun, seine Macht mit einer Mischung aus Gewalt, Einschüchterung und vorgespielter Betroffenheit zu erhalten. Sehnsüchtig blickten die Menschen in diesen Regionen auf die freien, aufblühenden Länder von Artur Tschistokjow und Haruto Matsumoto, die ihnen fast wie paradiesische Orte erschienen. Diese Tatsache erhöhte zugleich die Gefahr von Revolutionen und Aufständen um ein Vielfaches, was den Weltverbund dazu veranlasste, noch mehr Soldaten nach Asien zu schicken.
    Außerdem waren auch die islamischen Rebellen im iranischen Hochland und im Irak wieder aktiver geworden. Sie setzten ihren Partisanenkrieg fort und hatten sich neu formiert. Die unterschwelligen Vorwürfe, dass der Nationenbund der Rus sie mit Waffen und Geld unterstütze, konnten zwar nicht bewiesen werden, doch sie standen weiterhin im Raum.
    Aber da sich die Weltregierung im Bezug auf Russland und Japan den Frieden auf die Fahnen geschrieben hatte, hielt sie sich vorerst mit allzu offenen Anschuldigungen zurück.
    Artur Tschistokjow kam die Gesamtsituation jedenfalls zu Gute und obwohl ihm von Seiten seiner

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