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Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Beutewelt 06 - Friedensdämmerung

Titel: Beutewelt 06 - Friedensdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Merow
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Logenbrüder in hündischer Ergebenheit aus.“
    Der ursprünglich aus Westfalen stammende Außenminister Russlands wirkte betrübt und wütend zugleich, als er hören musste, wie es in seinem alten Heimatland und im übrigen Westeuropa mittlerweile aussah. Frank erging es nicht anders. Manchmal ballte er seine Faust vor Zorn unter dem Tisch, wenn Ludwig Orthmann bei seinen Schilderungen ins wenig erfreuliche Detail ging.
    „Gut, dass wir es wenigstens in Russland geschafft haben, das höllische Sklavenjoch abzuschütteln und dieses Volk vor dem Untergang zu retten“, sagte Wilden und stieß einen leisen Seufzer aus.
    „Meine Eltern sagen immer, dass sie sich nichts mehr wünschen, als einen Tschistokjow in Deutschland. Und so reden Millionen Deutsche unter vorgehaltener Hand, doch von alleine werden sie sich nicht befreien können. Dafür wurden sie schon zu sehr kaputt gemacht“, erwiderte Orthmann resignierend.
    „Diese Teufel!“, zischte Wilden und fletschte die Zähne. „Aber wenigstens ist Russland gerettet geworden. Artur Tschistokjow hat mir vor einigen Tagen erzählt, dass immer mehr Europäer zu uns kommen, um sich der Kontrolle der Weltregierung zu entziehen.“
    Orthmann lächelte gequält. „Wenn die Medien in Westeuropa Tschistokjow nicht tagtäglich als Teufel in Menschengestalt darstellen und einmal die Wahrheit sagen würden, dann würde fast jeder Deutsche nach Russland auswandern.
    Es heißt immer, dass Russland bettelarm sei und Tschistokjow jeden sofort erschießen lässt, der nicht seiner Meinung ist, aber wer einmal die Verfolgung und Unterdrückung durch die Weltregierung mitgemacht hat, der kann über solche Lügenmärchen nur noch lachen.“
    „Ist es noch immer so schlimm mit der Hetze gegen uns?“, fragte Frank verdutzt.
    Der Gast erwiderte: „Nun, sie hat schon ein wenig nachgelassen, seitdem die Friedensgespräche stattfinden, aber durch die Blume stellen sie Russland weiterhin negativ dar.“
    „Die Friedensgespräche! Das ist auch so eine Sache!“, brummte der Außenminister leise. „Die Lüge ist jedenfalls die mächtigste Waffe dieser Ratten!“
    „Dennoch! Trotz der ständigen Hetze wünschen sich Millionen Europäer einen Artur Tschistokjow und es ist auch nicht jeder so dumm, dass er die Unwahrheiten im Fernsehen noch so blind glaubt, wie vor einigen Jahren“, erklärte Orthmann und wirkte, als ob er doch noch einen Funken Hoffnung im Herzen hätte.

    Auch Wilden war von dem Flüchtling aus Rostock begeistert gewesen und hatte sich seine Telefonnummer geben lassen, damit sie in Kontakt bleiben konnten. Nachdem auch der Rest des Jahres 2045 verstrichen war und sich wieder einmal ein eisiger Winter über Russland beugte, herrschte bis zum April des kommenden Jahres eine allgemeine Ruhepause. Frank fuhr als General der Warägergarde in dieser Zeit einige Kasernen ab, um nach dem Rechten zu sehen oder die Ausbildung neuer Rekruten zu inspizieren. Ansonsten pendelte er zwischen Ivas und Minsk umher und widmete sich seiner Familie.
    Als er im März das Ausbildungslager der Volksarmee in Lipetsk besucht hatte, war er Pjotr Balkov begegnet, der inzwischen selbst Ausbildungsoffizier bei den Warägern geworden war. Der junge Russe, dessen Leben Frank im Bürgerkrieg verschont hatte, war mittlerweile eine staatliche Erscheinung geworden. Noch immer verehrte ihn der blonde Warägeroffizier aus Ivanovo und war überglücklich, als ihn Frank zu sich nach Minsk einlud.
    Am 12. Juni 2046 kündigte sich erneut hoher Staatsbesuch aus Westeuropa an. Der seit drei Jahren für Europa-Mitte zuständige Gouverneur Rupert Goldner traf sich mit Artur Tschistokjow in St. Petersburg zu weiteren Verhandlungen.
    Goldner folgten der Sub-Gouverneur des Unterverwaltungssektors „Deutschland“, Dieter Bückling, der Sub-Gouverneur der britischen Inseln, Jerry Diamond, der Gouverneur von Europa-Süd, Rafaelo Argento, der Sub-Gouverneur des skandinavischen Verwaltungssektors und der Gouverneur von Europa-Ost, das nach Tschistokjow Sieg im russischen Bürgerkrieg flächenmäßig arg zusammengeschrumpft war und nur noch die Länder Polen, Ungarn, die Slowakei und Tschechien umfasste.
    Zu guter Letzt bat auch der von der Weltregierung neu eingesetzte Gouverneur des Sektors Innerasien-Sibirien, Isaac Bruckheimer, das russische Staatsoberhaupt um Gespräche, denn dieser verwaltete jetzt die Länder östlich des Uralgebirges und Sibirien im Auftrag des Weltverbundes.
    Der Anführer der Rus, der sich in

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