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Beverly Barton, Hexenopfer

Beverly Barton, Hexenopfer

Titel: Beverly Barton, Hexenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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die Augen auf, schaute Jacob an und sagte: »Er ist noch hier. Ganz in der Nähe. Beobachtet uns.«
    »Wie kannst du dir da so sicher sein?«, fragte Dallas.
    »Er kommuniziert mit mir.«
    »Was?«
    Jacob legte ihr die Hand auf den Mund. »Nicht«, sagte er. »Es ist zu gefährlich.«
    »Sagt mir, was zum Teufel hier vorgeht!«, forderte Dallas.
    Jacob nahm die Hand weg. »Sie nimmt absichtlich telepathischen Kontakt zu dem Mörder auf«, erklärte Jacob und wandte sich wieder an Genny. »Hör auf. Sofort. Es ist zu gefährlich für dich.«
    »Er lacht«, sagte sie. »Lacht dich aus, lacht alle aus, weil er weiß, dass du ihn nicht erwischen kannst.« Sie packte Jacobs Arm. »Er singt – in seinem Kopf. Er singt immer wieder ›ihr könnt mich nicht fangen‹. Er ist so … glücklich.«
    »Bringen Sie Genny um Himmels willen von hier weg«, sagte Jacob zu Dallas. »Bringen Sie meine Cousine nach Hause. Rufen Sie Jazzy an, damit sie Ihnen hilft. Und sorgen Sie dafür, dass sie nicht wieder versucht, Kontakt zu dem Mörder aufzunehmen.«
    Nach der besorgten Miene zu urteilen, wusste Jacob, dass Dallas Sloan gut auf Genny aufpassen würde, doch Jacob sah auch, dass Dallas verstört war. Er war noch immer ein Ungläubiger. Aber nicht mehr lange.
    »Du brauchst mich hier«, flüsterte Genny kaum hörbar.
    »Geh. Auf der Stelle«, blaffte Jacob und warf Dallas seine Autoschlüssel zu. »Nehmen Sie meinen Pick-up. Ich lasse mich nachher mitnehmen.«
    Dallas zögerte nicht. Er trug Genny über das offene Feld direkt zu Jacobs Dodge Ram.
    Nachdem Genny außer Gefahr war, rief Jacob einigen seiner Deputys zu, mit allen noch am Tatort verbliebenen Polizisten eine gründliche Suche in den Wäldern rings um die Scheune vorzunehmen. Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: »Und knöpft euch die Meute vor. Ich will mit jedem sprechen, der verdächtig erscheint.«
    ***
    Dallas schob Genny auf den Vordersitz und wollte gerade die Beifahrertür schließen, als plötzlich Royce Pierpont auftauchte. Noch bevor Dallas ihn aufhalten konnte, spähte er in den Wagen und sprach Genny an.
    »Schätzchen, ist alles in Ordnung?«
    »Sie ist erschöpft, und ich bringe sie nach Hause«, sagte Dallas.
    »Ja, ja, Sie müssen sie nach Hause bringen, damit sie sich ausruhen kann«, seufzte Royce. »Wenn sie ihre Fähigkeiten einsetzt, ist sie hinterher furchtbar ausgelaugt. Arme Kleine.«
    »Bitte treten Sie zurück.« Dallas zwang sich, Genny zuliebe höflich zu sein. »Ich muss die Tür zumachen.«
    »Oh, Verzeihung.« Er rührte sich nicht von der Stelle. »Würde es Ihnen wohl etwas ausmachen, mich mitzunehmen?«
    »Wir fahren nicht in die Stadt«, erwiderte Dallas.
    »Ach, nur ein Stück die Straße entlang. Mein Wagen steht etwa eine Meile von hier am Straßenrand.«
    Dallas schaute Pierpont fragend an.
    »Ich habe ihn dort abgestellt, als zwei der anderen mit ihrem Wagen vorbeikamen. Wir fanden es nicht nötig, zwei Wagen zu nehmen.«
    »Natürlich kannst du mitkommen«, sagte Genny.
    Dallas war verstimmt. Royce Pierpont machte die hintere Tür auf und hüpfte in den Pick-up.
    Kurz darauf kamen sie zu Pierponts Lexus. Er bedankte sich fürs Mitnehmen, stieg aus und eilte zu seinem Wagen. Dallas wollte schon losfahren, aber als er nicht hörte, dass der Motor des Lexus angelassen wurde, warf er einen Blick aus dem Fenster und stellte fest, dass die Scheinwerfer des Wagens eingeschaltet waren. War der Idiot weggegangen und hatte das Licht angelassen? Wenn ja, dann war seine Batterie wahrscheinlich leer.
    Nach ein paar Minuten tauchte Pierpont aus seinem Wagen auf und warf hilflos die Arme hoch. Er kam wieder zum Pick-up.
    »Vermute, meine Batterie ist leer«, sagte er. »Was dagegen, wenn ich mit zu Genny komme?«
    Bevor Dallas etwas erwidern konnte, sagte Genny: »Nein, wir haben absolut nichts dagegen.«
    »Ich könnte Ihnen Starthilfe geben«, schlug Dallas vor. »Ich bin mir sicher, dass Jacob hier irgendwo im Wagen ein paar Startkabel hat.«
    »Nein, nein, bemühen Sie sich nicht«, sagte Royce. »Sie müssen Genny so schnell wie möglich nach Hause bringen. Jacob kann mich später mit in die Stadt nehmen. Ich bin mir sicher, dass er vorbeikommt, um nach Genny zu sehen.«
    Dallas verzog das Gesicht, antwortete aber nicht. Wieder zwang er sich Genny zuliebe, höflich zu sein. Auch wenn es ihn schier umbrachte.
    Genny verschlief die Rückfahrt. Sie wurde erst in dem Augenblick wach, als sie vor ihrem Haus ankamen, Dallas sie aus Jacobs

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