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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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auf dich zu! Du bist stark und tapfer, und Hart ist ein elender Idiot!“
    Sie sah ihn an. „Er hat gesagt, es ist vorbei. Er hat gesagt, dass es ihn nicht interessiert, was heute geschehen ist. Und er hat gesagt, dass er mich nie geliebt hat.“
    Entsetzt riss Bragg die Augen auf. „Mein Gott! Der Mann hat keinen Funken Anstand am Leib! Zum Teufel mit ihm! Er ist bis in sein Innerstes verdorben. Wie kann man nur so rücksichtslos sein? Das Einzige, was ihn interessiert, ist er selbst.“
    Seltsamerweise verspürte sie nicht den Wunsch, Hart zu verteidigen. „Wenn er mich nicht liebt … wenn er mich nie geliebt hat … dann ist es vorbei.“
    Bragg musterte sie mit finsterem Blick. Francesca erwartete von ihm, dass er beteuerte, Hart liebe sie sehr wohl, doch das tat er nicht. Schließlich erklärte er: „Ich mag es nicht, dich so sehen zu müssen, Francesca. Ich weiß, du wirst mir nicht glauben, aber ich weiß auch, du vertraust mir. Du wirst dich wieder besser fühlen. Vielleicht nicht morgen und auch nicht übermorgen, trotzdem wirst du das überstehen.“
    Er spielte darauf an, dass sie Hart überwinden würde. Doch Francesca wandte sich ab. Sie liebte Calder. Wenn ihre Liebe nicht erwidert worden war, dann hatte sie eine Illusion geliebt – und diese Illusion wollte sie wiederhaben. „Ich gehe besser ins Haus. Es ist schon spät, und wir haben morgen viel Arbeit vor uns.“
    „Ja, das stimmt“, pflichtete er ihr bei und ließ den Daimler ein Stück nach vorn rollen. „Wo wirst du morgen mit deinen Nachforschungen anfangen? Ich würde dir gern weiter behilflich sein.“
    „Joel wird sich in der Nachbarschaft der Galerie umsehen“, sagte sie und lächelte flüchtig. „Es könnte sein, dass er ja doch auf ein paar Zeugen stößt, die am Abend etwas mitbekommen haben.“ Im Laufe ihrer zahlreichen Ermittlungen hatte sie feststellen müssen, dass die Leute auf sie oder auf Joel anders reagierten als auf einen Polizisten. „Ich glaube, ich werde ganz an den Anfang zurückkehren und Sarah einen Besuch abstatten.“
    „Vielleicht keine schlechte Idee. Wie wäre es, wenn du danach zum Hauptquartier kommst und mich wissen lässt, was du herausgefunden hast? Dann können wir uns gemeinsam die nächsten Schritte überlegen.“
    Sie musterte ihn nachdenklich. Die Polizei war bereits in den Fall hineingezogen worden, und ihr war klar, dass er auf dem Laufenden sein wollte, damit er sie beschützen konnte. Möglicherweise hatten Newman und Heinreich bis dahin ja irgendwelche Hinweise entdeckt. „Einverstanden.“ Am Ende der Auffahrt angekommen, hielt Bragg sein Automobil vor der breiten Steintreppe an, die hinauf zur Eingangstür führte. Nach kurzem Zögern sagte Francesca: „Danke für alles, Rick.“
    „Du musst mir für gar nichts danken“, erwiderte er entschieden.
    Mit einem Lächeln wünschte sie ihm eine gute Nacht, stieg aus dem Daimler aus und eilte die Stufen hinauf. Bragg wartete, bis sie sicher ins Haus gelangt war, dann erst fuhr er ab. Bei ihren vorangegangenen Fällen war sie einmal in der Auffahrt und bei einer anderen Gelegenheit unmittelbar vor der Haustür überfallen worden. Als sie aufschloss, hörte sie, wie er Gas gab und abfuhr.
    Während sie die Haustür hinter sich zudrückte, musste sie an Hart denken und verspürte wieder den Schmerz und die Verzweiflung. Wie sie den Tag ohne Bragg hätte überstehen sollen, wusste sie nicht. Er war für sie ein guter, enger Freund geworden, wie sie es sich nie hätte träumen lassen. Stets war er für sie da und bot ihr Halt wie ein Fels in der Brandung.
    Im Flur ging das Licht an, Francesca zuckte zusammen und sah dann ihren Vater in seinem marineblauen, seidenen Morgenmantel, passendem Pyjama und Pantoffeln. Es gab keinen Zweifel, dass er hellwach war. Sie biss sich auf die Lippe. „Du hättest aber nicht auf mich warten müssen, Papa!“
    Andrew Cahill war ein grauhaariger, rundlicher Mann mit einem enormen Backenbart und einem gütigen Gesicht. Sofort kam er zu ihr geeilt. „Was ist heute vorgefallen, Francesca? Und was ist mit deinem Gesicht passiert?“
    Unter Tränen lächelte sie, als er nach ihren Händen griff. „Ich glaube, jemand will mir wehtun, Papa. Jemand hat versucht, meine Hochzeit mit Calder zu verhindern, und ich habe den Köder geschluckt. Es tut mir so leid.“
    Er drückte sie kurz an sich. „Deine Mutter war außer sich vor Sorge! Sie hat schon das Schlimmste befürchtet. Inzwischen schläft sie. Als Rick anrief und

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