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Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Bevor der Tod euch scheidet (German Edition)

Titel: Bevor der Tod euch scheidet (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Hauptverkehrsachsen, die sich quer durch die Stadt zogen. „Solange war bösartig und rachsüchtig, Bragg! Als Widersacherin ist sie nicht zu unterschätzen. Aber wenn sie wieder im Geschäft ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie ihre Einnahmen aufs Spiel setzt, nur um sich an mir zu rächen.“
    „Mag sein – jedoch darfst du auch nicht vergessen, was sie mit dieser Form der Rache erreichen könnte! Wenn das Porträt in der Öffentlichkeit auftaucht, wirst du bei der besseren Gesellschaft für den Rest deines Lebens unerwünscht sein.“
    Er hatte völlig recht. Innerlich bebend drehte sie sich zu ihm um und musterte seinen eigenartigen Gesichtsausdruck. „Du siehst mich schon den ganzen Abend so seltsam an. Stimmt irgendetwas nicht?“
    Nach kurzem Zögern achtete er wieder auf die Straße. „Du nennst mich schon den ganzen Abend Bragg. Das hast du nicht mehr getan, seit ich mich mit Leigh Anne wieder versöhnt habe.“
    Sie wusste nicht so recht, was sie darauf erwidern sollte, und dachte unwillkürlich an Harts grausame Worte, die in ihrem Kopf nachhallten. Es ist vorbei.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, fragte er in angespanntem Tonfall: „Wirst du irgendwann erzählen, wie es bei Hart war?“
    Soeben erreichten sie die achte Straße, damit waren Washington Square und Waverly Place nur noch einen Block entfernt. Ein Stück voraus sah sie die glänzend lackierten Polizeiwagen mit ihren mit Messing verzierten Seiten und Rädern, deren Speichen das Licht der Gaslaternen reflektierten. Drei dieser Kutschen standen entlang der Straße zwischen Galerie und Park. Mehrere Polizisten hatten sich vor dem fraglichen Gebäude postiert, eine Gruppe Schaulustiger war zusammengekommen, und Kinder rannten umher, als würde da ein Straßenfest stattfinden. Francesca warf Bragg einen Blick zu.
    Der seufzte und bog in den Waverly Place ein, dann stellte er seinen Daimler hinter dem letzten Polizeiwagen ab. Aus der Gruppe der Polizisten löste sich eine große, vertraute Gestalt, und sofort versteifte sich Francesca vor Unbehagen.
    Bragg ließ den Motor laufen, während Chief Farr näher kam. Als er in den Lichtschein einer Straßenlaterne kam, stellte Francesca fest, dass der Mann lächelte. In einer Hand hielt er eine kleine Laterne.
    Sie wusste, Farr empfand für sie nur Verachtung, und von Bragg hatte sie gehört, dass der Chief nicht vertrauenswürdig war. Hatte er das Porträt gesehen? Falls ja, dann war sie erledigt.
    „Hallo, Commissioner, Miss Cahill.“ Er nickte ihnen höflich zu. „Das mit der Hochzeit tut mir leid“, ergänzte er mit einem schiefen Lächeln, was ihr verriet, dass es ihm keineswegs leidtat.
    Ihr Herz schlug ungeheuer heftig. „Danke. Ich bin davon überzeugt, dass wir den Termin in ein paar Tagen nachholen werden.“
    „Ja, natürlich.“ Es klang nicht so, als ob er ihr ein Wort glaubte. Er hielt ihr die Tür auf, und sie stieg stocksteif aus dem Wagen aus, während ihr Blick zur Galerie wanderte. Das Ladenlokal war in Dunkelheit getaucht, aber sie konnte die Absperrungen auf dem Fußweg erkennen, die jeden daran hindern sollten, die Stufen zum Eingang hinunterzugehen.
    Ein rascher Blick über die versammelte Menschenmenge verriet ihr zu ihrer Erleichterung, dass die sensationsgierige Reportermeute der New Yorker Zeitungen nicht anwesend war.
    Hatte Farr das Porträt gesehen?
    Sie schaute Bragg an, der um sein Automobil herumkam, jedoch nur Augen für die Galerie hatte. „Ist diese Tür offen?“
    „Ja“, bestätigte Farr. „Und das war sie auch schon, als wir hier eintrafen, Commissioner.“
    Von aufwallendem Entsetzen angetrieben, lief Francesca los. An der Absperrung angekommen, konnte sie erkennen, dass die Tür weit offen stand. Sie stieß einen leisen Schrei auf. Jeder hatte die Galerie betreten können.
    „Sind Sie reingegangen?“, wollte Bragg von Farr wissen, aber Francesca wartete nicht auf dessen Antwort, sondern schob die Absperrungen zur Seite und eilte die Treppe hinunter.
    „Mir blieb keine andere Wahl. Es wurde eindeutig eingebrochen. Da unten ist alles voller Scherben.“
    Francesca fiel auf, dass man die Glasscheibe der Eingangstür eingeworfen hatte. Das ergab überhaupt keinen Sinn – es sei denn, jemand hätte von drinnen nach draußen greifen wollen, um die Tür auf zuschließen. Doch als sie aus der Galerie entkommen war, da hatte niemand hinter ihr abgeschlossen.
    „Geben Sie mir die Laterne“, forderte Bragg den Chief auf, „und dass sich

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